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MUS. COMP. ZOOL. LIBRARY

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Neues

ſy ſtematiſches

Conchhlien-Cabinet,

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Martini und Chemnitz,

fortgeſetzt * von

D. Gotthilf Meinrich Schubert, Bergrath und Profeſſor an der Univerſität zu München,

und

D. Johann Andreas Magner in Erlangen.

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Zwölfter Band, Erfte Abtheilung.

Mit 2Agemalten Kupfertafeln. FHS ttt xx Nürnberg, bei Bauer und Raspe. 1 8 2 9.

MUS. COMP. ZOOL. LISRARY

Jun 1966 HANVvVAanrD UNIVERSITY

Er ſte Vorrede.

Das Werk, welches nach einer vieljährigen, durch den Tod ſeines zwei⸗ ten Bearbeiters, ſo wie ſeines höchſt ehrenwerthen Verlegers herbeigeführ⸗ ten Unterbrechung, endlich einmal hier wieder ins Leben tritt: das Con⸗ chylien⸗Cabinet, vom ſeligen Martini bis zum vierten Bande bearbeitet, von Chemnitz weiter fortgeführt, hat ſich zu ſeiner Zeit durch ſeine Popula⸗ rität, durch die gefällige und ausführliche Geſprächigkeit, womit es dem Be⸗ duͤrfniß der Sammler, ihren Conchylienvorrath zu benennen und wiffen- ſchaftlich zu beſtimmen, ja dem Geldwerthe nach zu tariren, entgegenkam, überdies aber auch großentheils durch ſeine wahrhafte Gründlichkeit und Tüch⸗ tigkeit ſo beliebt gemacht und empfohlen, daß es noch immer, in und außer Deutſchland, in ſeinem Gebiet als ein Hauptwerk geachtet und anerkannt iſt.

Seit dem Tode des ſeeligen Chemnitz hat ſich freilich viel veraͤndert. Es iſt als wäre die alte, faſt bloß an der Betrachtung der Schale klebende Con⸗ chyliologie mit ihm, wenigſtens im Gebiet der eigentlichen Zoologie, ſchlafen gegangen. Die alten Anordnungen und Beſchreibungen der Mollusken⸗ Gattungen, nach der Form und Beſchaffenheit der Gehäuſe, ſind aufgegeben und verlaſſen, man Flaffifizirt und beſchreibt allerdings mit Recht mehr das in und an dem Schalenſcelet ſich bewegende Thier; ja es hat ſich von

kini⸗

vv Erſte Vorrede.

einigen Seiten eine Art von vornehm thuender Verachtung, der aufmerk— ſamen, treuen Beachtung der Conchylien entgegengeſetzt, gleich als ſei die letztere nur ein tändelndes Spiel mit etwas, der eigentlichen, ernſteren Zoologie ganz unweſentlich Erſcheinendem geweſen.

Es iſt eine ſolche Anſicht eben ſo inconſequent als oberflächlich und in jeder Hinſicht dem jetzigen Stand und Bedürfniß der Wiſſenſchaft ſehr unange⸗ meſſen. Man ſcheint zu vergeſſen, daß die Schale der Weichthiere frei⸗ lich noch nicht in jener Unentbehrlichkeit wie bei den vollkommenen Thieren das Skelet darſtelle; daß ſie der in der niedern Thierwelt beginnende erſte äußerliche Entwurf deſſen ſei, was in der höhern als Gerippe ſich geſtaltet. Wie man denn in unſern Tagen mit rühmlichem Eifer das Studium des Skelettes durch alle Klaſſen und Familien der vollkommenen Thiere aufge nommen und als Grundlage der wiſſenſchaftlich eindringenden Zoologie betrach. tet; wie man mit Fleiß die Entwicklung des Knochens am Fötus beobachtet und beſchrieben; fo möge man auch den erſten Entwicklungsſtufen des Skelet⸗ tes im Allgemeinen, im Geſammtganzen des Thierreiches die gebührende Beachtung nicht entziehen. Daß der ſaubere Umriß, die niedliche Form, die Buntfarbigkeit der Schnecken- und Muſchelſchalen zunächſt es war, welche eine Anzahl kindiſch tändelnder Sammler zur Conchyhliologie hinzog und daß daher dieſes Gebiet der Wiſſenſchaft zum Theil etwas unwürdig und ungründ⸗ lich behandelt worden, darf uns den eigentlichen Werth deſſelben nicht herab: ſetzen. Wie das Kind zuerſt nur durch den äußern Schein und Glanz zu den Dingen hingezogen wird, welche ſpäter das Hauptaugenmerk und der Gegen— ſtand der ernſteſten wiſſenſchaftlichen Betrachtung für den Jüngling und Mann werden; ſo hat auch das äußerlich Lockende der Conchyliologie die Freunde der Natur zuerſt zur Begründung der Skeletkunde hingezogen. Denn man kann auch ſagen, daß lange vor Daubentons und Cuviers trefflicher Be⸗

ar⸗

| Erſte Vorrede. v

arbeitung und Begründung der Skelettenkunde der höhern Thierklaſſen, die des niederen Thierreiches ſo allgemein und vielſeitig bearbeitet war, daß man nur noch das dort gewonnene Licht einer philsſophiſchen Betrachtungsweiſe auf das vielbearbeitete Feld herüber zu ſtellen braucht, um eine Menge, für die allgemeine Entwicklungsgeſchichte des Thierreiches hächſt e Reſultate daraus hervorwachſen zu machen.

Die Conchyliologie hat in unſerer Zeit noch von einer 1119 0 Seite her gar ſehr an Bedeutung und Anſehen gewonnen. Man hat erkannt, von wel— cher Wichtigkeit eine ganz genaue Beachtung der in den verſchiedenen Gebirgs— lagen enthaltenen organiſchen Ueberreſte und vor Allem der Conchylien-Ver— ſteinerungen für die Forſchungen der Geſchichte der feſten Erdoberfläche ſelber ſei und das allgemeine Intereſſe, welches die Geſchichte der organiſchen Welt einer frühern Vorzeit in unſern Tagen für ſich gewonnen, iſt dann auch auf die unentbehrliche Hülfswiſſenſchaft: auf die Conchyliologie übergegangen. Daher hat man ſich denn, aus ganz andern Gründen als vormals, neuerdings wieder ſehr und an vielen Orten ans Sammlen der Conchylien begeben und es erwacht im In- und Auslande wieder die eifrigſte Nachfrage nach ſolchen Werken, wie das Martini-Chemnitziſche Conchyliencabinet iſt.

Die Freunde der Naturkunde werden es des halb dem jetzigen Beſitzer der trefflichen Raspeſchen Verlagshandlung, Herrn Bauer in Nürnberg, Dank wiſſen, daß er ſich endlich einmal des ins Stocken gerathenen Martiniſchen Werkes wieder angenommen und eifrig ſich bemüht hat, eine Fortſetzung deſſelben zu geben, wie ſie der jetzige Standpunkt der Wiſſenſchaft verlangte. Der Bearbeiter der Fortſetzung, Herr Dr. Wagner in Erlangen, der mir in dem freundlichen Verkehr einer nun neunzehnjährigen Bekanntſchaft, aus einem lieben, ſehr theuern Schüler, ein ſehr verehrungswerther College und lieber Freund geworden, bedarf meines Lobes nicht. Sachverſtändige und

eigent⸗

vr | Erſte Vorrede.

eigentliche Naturforſcher mögen ſeine Arbeit nur genau betrachten und prü⸗ fen / um ſie probehaltig zu finden. Er hat die beſten Sammlungen in Frank⸗ reich / Holland und Deutſchland mit treuem Fleiße benützt und iſt in Br Beziehung feinem Unternehmen gewachſen.

Was noch übrigens bei dieſem erſten Theile der Fortſetzung beſonders zu erinnern nöthig, wird der Verfaſſer deſſelben dem Leſer ſelber ſagen.

Muͤnchen, am zofen Auguſt 1828.

Dr. G. H. Schubert,

Bergrath und Profeſſor der Naturgeſchichte an der Hochſchule und am polytechniſchen Inſtitut zu München.

Zweite

VII

Zweite Vorrede.

Das von Martini angefangene und von Chemnitz fortgeſetzte Conchy⸗ lienkabinet erfreute ſich ſeit ſeinem Erſcheinen wegen ſeiner Reichhaltigkeit einer großen Verbreitung und es wurde von vielen Seiten her eine Fort⸗ ſetzung dieſes Werkes gewünſcht. Die Verlagshandlung befand ſich auch im Beſitze von trefflich gearbeiteten Zeichnungen, die Chemnitz zu einem 12ten Bande beſtimmt hatte, an deſſen Herausgabe jedoch der Tod ihn hinderte. So blieben dieſe Zeichnungen liegen, bis die jetzige Verlagshandlung, durch vielfache Aufforderung bewogen, ſich entſchloß, eine Fortſetzung des Conchy⸗ liencabinets zu veranſtalten. Sie erſuchte zuerſt den Bergrath Schubert, dieſelbe zu übernehmen; da derſelbe jedoch durch ſeine vielen andern Arbeiten davon abgehalten wurde, ſo wieß er die Verlagshandlung an mich und ich erklärte mich zur Ausarbeitung der Fortſetzung bereit.

Leider fehlte zu den von Chemnitz hinterlaſſenen und ſehr gut ausgearbei⸗ teten Zeichnungen der Text gänzlich und ich hatte deshalb die ſchwierige Auf⸗

gabe,

= \ Zweite Vorrede.

gabe, an Kupfern die Arten zu beſtimmen und dann mich nach Schalen zur Entwerfung der Beſchreibungen umzuſehen. Die hieſige Univerſitäts⸗-Samm⸗ lung iſt zwar ſehr reich an Conchylien, und was ihr einen beſondern Werth gibt, iſt, daß fie durch Bergrath Schubert eine große Anzahl von im Wein⸗ geiſt aufbewahrten Mollusken erhalten hat; indeſſen erſtreckt ſich ihr Reich⸗ thum vorzüglich nur auf die ältern, ſchon von Linns beſchriebenen Arten und fie beſitzt verhältnißmäßig nur wenig von den nach der 13ten Ausgabe des Systema naturae aufgefundenen Conchylien. Ich konnte daher zu Dies ſen Abbildungen der ſchönſten Arten aus den hinterlaſſenen Zeichnungen keine Originale in der hieſigen Sammlung auffinden und hätte ſonach viele Abbil⸗ dungen weglaſſen müſſen.

Dieſem Uebelſtand half ich jedoch durch Benutzung der kaiſerl. Conchylien⸗ Sammlung zu Wien ab, die in jeder Beziehung unter die reichhaltigſten und prachtvollſten gehört. Mit beſonderem Danke fühle ich mich hiebei gegen den groſ⸗ ſen Conchylienkenner, Herrn Megerle von Mühlfeld, verpflichtet, der mit der größten Gefälligkeit mich in meinen Arbeiten während meines Aufenthaltes in Wien unterſtützte. Dadurch wurde es mir möglich, die weiße Figuren zu beſtimmen und nach Schalen zu beſchreiben.

Die meiſten Arten, die in den von Chemnitz hinterlaffenen Zeichnungen enthalten waren, fanden ſich bereits in Lamarck's Histoire naturelle des animaux sans vertebres aufgeführt; jedoch wo er nicht auf gute Abbil⸗

dun⸗

Zweite Vorrede. 1x

dungen hinweiſen konnte, hält es oft ſchwer oder iſt gar unmöglich, feine Arten wieder zu erkennen. Ich hielt es jedoch für meine ſtrengſte Pflicht, um nicht die Verwirrung in der Synonymik noch größer zu machen, als ſie bereits iſt, ſo weit als möglich die Lamarckiſchen Arten aufzufinden, und dies hat mir die meiſte Mühe gekoſtet.

Viele Arten, die in den mir übergebenen Zeichnungen dargeſtellt ſind, fanden ſich in der Eneyclopedie methodique abgebildet; dies gilt beſonders von den Kegelſchnecken, die Brugiere daſelbſt auch trefflich und genau be⸗ ſchrieben hat. Dieſes Werk erleichterte mir meine Arbeit ſehr. Auch Mar- tyn's Universal Conchologist enthält mehrere Arten, die in den hinterlaſ⸗

ſenen Zeichnungen von Chemnitz abgebildet ſind.

Mehrere Abbildungen mußte ich dennoch weglaſſen, weil ich entweder bis jetzt keine Originale dazu auffinden konnte, oder weil ſie bereits in den frühern Bänden dieſes Werkes enthalten waren. Dafür fügte ich andere Zeichnun⸗ gen von ſolchen Arten hinzu, die bis jetzt im Conchyliencabinet nicht dar⸗ geſtellt waren. |

Ein Werk, wie das vorliegende, ſoll alle bekannten Arten von Conchy⸗ lien beſchreiben und abbilden. Den wenigſten Naturforſchern, ja ſelbſt den wenigſten Bibliotheken iſt es möglich, ſich alle über Conchylien erſchienenen Schriften anzuſchaffen. Daher iſt es gewiß verdienſtlich, in einem einzigen

% Wer⸗

x Zweite Vorrede.

Werke alles das zuſammenzufaſſen, was bis jetzt über dieſen Theil der Na⸗ turgeſchichte bekannt iſt. Es iſt daher nicht blos darum zu thun, neue und ſeltene Arten zu beſchreiben und in guten Abbildungen darzuſtellen, ſondern es ſollen eben ſowohl die ſeit langer Zeit bekannten und noch nicht in dieſem i

Werke aufgenommenen Arten aufgeführt werden. Ich habe deshalb auch die von Chemnitz ſehr vernachläſſigten Land⸗ und Süßwaſſer⸗Conchylien

beſonders berückſichtigt, wenn ich gleich wenig Neues darüber ſagen konnte. Es ſoll dadurch eine weſentliche Lücke in dieſem Werke ausgefüllt werden.

Bei der Beſchreibung bin ich dem Syſteme von Lamarck mit wenig Ab⸗ änderungen gefolgt. Ich habe deshalb auch ſeine Charaktere der Gattungen und Arten im Texte aufgenommen. Die Thiere konnten natürlich, nach der ganzen Anlage dieſes Werks, nicht berückſichtigt werden.

Das vorliegende Werk ſoll ſein hauptſächlichſtes Verdienſt darin finden, daß es gute Beſchreibungen und Abbildungen aller bekannten Arten von Con⸗ chylien enthält. Wird dies geleiſtet, ſo behält es einen unwandelbaren Werth, wenn gleich die ſyſtematiſche Anordnung dieſes Theils der Zoologie noch man⸗ nigfache Umwandlungen erfahren wird. Was den gegenwärtigen zwölften Band anbelangt / fo habe ich mir alle Mühe gegeben, um gute Abbildungen zu liefern, und jede Kupfertafel vor dem Abdruck ſorgfältig revidirt. Für das Coloriren war es mir freilich nicht möglich zu ſorgen, da daſſelbe an

| mei⸗

Zweite Vorrede. X

meinem Wohnorte nicht geſchehen konnte. Lob und Tadel kommt in dieſer Beziehung allein der Verlagshandlung zu.

Da der Text, mit Ausnahme des letzten halben Bogens, bereits ſeit anderthalb Jahren abgedruckt worden iſt, und ich während dieſer Zeit durch die Gnade Seiner Maieftät unſers allverehrten Königs in den Stand geſetzt wurde, die großen Sammlungen des Auslandes zu vergleichen; und meine Arbeit dadurch zu berichtigen, beſonders hinſichtlich der Beſtimmung der Lamarckiſchen Arten, ſo konnte ich zwar dieſe Verbeſſerungen nicht mehr im Texte aufnehmen, habe fie aber dafür in einem Nachtrage gegeben. Hiebei muß ich bemerken, daß aus Verſehen nach Fig. 3099 die nächſte Ti. gur mit Nro. 4000 bezeichnet iſt, was indeſſen keine Störung macht, da der Text dieſelben Nummern hat.

Um die Herausgabe dieſes zwölften Bandes nicht zu lange hinauszu⸗ ſchieben, erſcheint derſelbe in zwei Abtheilungen, wovon die erſte gegenwaͤr⸗ tig vorgelegt wird. Es enthält dieſelbe blos einſchalige Conchylien und auch die zweite Abtheilung wird ſich ausſchließlich mit denſelben beſchäftigen. Da es zum Gebrauch bequem iſt, die Arten einer Gattung ſo viel als möglich in einem Bande zuſammen zu haben, ſo ſoll auch die zweite Abtheilung beſon⸗ ders Arten aus den in der erſten dargeſtellten Gattungen enthalten. Einer beſondern Berückſichtigung ſollen darin die deutſchen Land- und Süßwaſſer⸗

Con⸗

XII Zweite Vorrede.

Conchylien gewuͤrdigt werden, mit deren Sammlung und . ich gegenwärtig beſchäftigt bin.

Was ſonſt über dieſes Werk zu ſagen iſt, hat bereits Bergrath Schu⸗ bert ausgeſprochen. Ich übergebe hiemit daſſelbe der ſchonenden Beurthei⸗ lung der Sachverſtändigen.

Erlangen, am 18ten October 1828.

Dr. Wagner.

Neues

Neues ſyſtematiſches

Conchyplien⸗ Cabinet.

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Zwoͤlfter Ban d.

21

Einleitung zum Geſchlechte der Voluten.

Voluta, Volute. nn hatte folgende Merkmale für diefe N aufgefielt: Testa spi- AD

ralis; apertura ecaudata, subeffusa; colume ıcata, labio um- bilicove (utplurimum) nullo. Da indeß durch dieſe Beſtimmung viele ſtark unterſchiedene Abtheilungen von Schnecken zuſammengefaßt werden mußten, fo zertrennten Brügiere und nach ihm Lamarck die Gattung und letzterer bildete daraus folgende acht wohl begründete Gattungen:

a) mit Kanal. ;

I.) Cancellaria Schale oval oder gethürmt. Mündung mit einem ſehr kurzen, zuweilen faſt fehlenden Kanal. Spindel aueer gefaltet; rechter Rand innen gefurcht.

Bemerkung. Dazu gehören auch einige Arten von Murex und Buccin. Lin. Gmel.

2.) Turbinella. Schale kreiſel⸗ oder foindelförmig, an der Baſts mit einem Kanal. Spindel mit gepreßten Queerfalten.

Bemerkung. Mehrere Arten von Murex und einige von Buccinum Lin. Gmel. find dieſer Gattung gleichfalls zugetheilt worden. A 2 b)

5 Einleitung

b) ohne Kanal.

3.) Columbella. Schale oval; Windung kurz; Baſis ausge ſchnitten; Spindel gefaltet. An der Innenſeite des rechten Rands

eine Verdickung.

4.) Marginella Schale oval, glatt, mit kurzer Windung. Rech⸗ ter Rand auſſen mit einem Wulſt umgeben. Spindel gefaltet.

5.) Mitra. Schale gethürmt, oder ſpindelförmig, ſpitzig. Spindel mit Falten, von denen die unterſten die kleinſen.

6.) Voluta. Schale oval, mehr oder minder bauchig; Spitze ſtumpf, oder mit einer Warze; Baſts ausgeſchnitten. Spindel mit Falten, von welchen die am Ende die größten und ſchiefſten ſind.

7.) Oliva. Schale eylindriſch, eingerollt, glatt, mit kurzen, an den Nähten ausgehöhlter Windung. Mündung länglich, unten aus⸗ geſchnitten; Spindel ſchief geſtreift. ö

8.) Ancillaria. Schale cylindriſch, eingerollt, mit kurzem, an den Nühten nicht ausgehöhltem Gewinde. Mündung länglich, kaum 99 e am Grund der Spindel ein ſchwieliger und ſchrä⸗ ger Wulſt.

Durch dieſe Begrenzung iſt die Gattung Voluta eine natürlichere ge⸗ worden. Sie enthält noch immer ziemlich viele Arten, die ſich meistens durch eine ſchöne Färbung auszeichnen. An unſern Küſten wohnt keine Art; alle find Bewohner der Meere heißer Länder.

Die Voluten ſtehn am nächſten der nene unterſcheiden ſich aber von dieſer dadurch, daß der Wirbel am Ende ſtumpf iſt, oder in einen

f Knopf ausläuft, und daß die untern Falten die ſtärkſten

n

Lamarck brachte die Voluten in folgende vier Unterabtheilungen:

a) Volutae Cymbiolae, Gondeln. Schale bauchig, gewölbt. B. V. aethiopica.— Montfort, der überhaupt gern zerſplitterte, machte daraus eine eigne Gattung, die er Cymbium nannte.

zum Geſchlechte der Voluten. 5

b) Volutae muricinae, Stachelvoluten. Schale oval, ſtachelig oder höckerig. z. B. V. Vespertilio. f

c) Volutae musicales, Notenſchnecken, Schale oval, etwas höcke⸗ rig, z. B. V. musica.

d) Volutae fusoideae, Spindelvoluten. Schale länglich, bauchig, faſt fpindelfürmig. z. B. magellanica.

Durch die letzte 1 nu ſchließen ſich die Voluten, hinſichtlich der Geſtalt, an die Mitren an

Verzeichniß der in diesem Theile abgebildeten Voluten.

4 214. 215. Fig. 3023. 3024. Voluta imperialis. Lam. Die Mogulskrone.

Tab. 216. Fig. 3025. 3026. Voluta nivosa. Lam. Die beſchneite Volute.

Fig. Wille 3028. Voluta undulata. Lam. Die Bellen

Fig. 3029. 3030. Voluta fasciata. nob. Die Band. Volute. Tab. 217. Fig. 3031. 3032. Voluta Nasica nob. Die Naſen⸗Volute,

Fig. 3033. Voluta stragulata. Megerle. Die geſtreifte Volute.

Fig. 3034. 3035. Voluta perdicina Megerle Die ge⸗ ſprenkelte Volute.

Tab. 218. Fig. ne 3037. Voluta ducalis Lam. Die marmorirte

Fig. 3038. 3059. Voluta regia. nob. Die königl. Volute.

Tab.

Tab. 214. 215. Fig. 3023. 3024.

Die Mogulskrone.

Voluta imperialis Lam,

Voluta testa turbinata, carnea, maculis lineisque angulatis, rubro- fuscis undata; spira spinis longis, erectis, subincurvis coronata; eolumella quadriplicata.

Martini, Conchyl. III. t. 97. fig. 034. 935- Erlen 5 382. 1 Lamar ck, Hist. nat. VII. pag. 335.

8 iſt dieſe Art zwar bereits von Martini im 3. Bande pag. 224 be ſchrieben und abgebildet wordes, allein die Abbildung iſt nicht fo gerathen, daß man ſich durch dieſelbe eine richtige Vorſtellung von der ausnehmenden Schönheit dieſer Volute machen könnte. Zudem iſt die in dieſem Hefte dar⸗ geſtellte Mogulskrone von einer ſolchen Größe, daß wir gewiß den Leſern einen willkommenen Dienſt leiſten du.) die Darſtellung eines der größten Prachtſtücke, das ſich in den Sammlungen findet. ASS

Die Mogulskrone er, unter die ſeltenſten und ſchönſten der ganzen Gattung. Lamarck hat ſie zuerſt von der V. e getrennt und als eigene Art aufgeſtelkt, die an der Spitze der Stachelvoluten ſteht. In der überaus reichhaltigen kaiſerlichen Conchylienſammlung zu Wien, in welcher ſich zwei große Prachtexemplgre vorfinden, iſt fie unter dem Namen Voluta Corona aufgeführt. Die Schale hat im Allgemeinen dieſelbe Ge⸗ ſtalt, wie die der Fledermäuſe und beſteht aus 7—8 Windungen, wovon nur die drei letzten mit Stacheln verſehen ſind; die 3 oder 4 erſten Umgänge bilden eine glatte be Parze. Die letzte Windung iſt nach oben zu ſtark umgebogen, die voi mehr nach der Mitte und die darauf folgende nach unten zu umgebogen. ..7 dem Buge dieſer 3 Windungen ſtehn Zacken, die auf der letzten ſehr lang und ſtark And und vom Mündungsrande her an Größe abnehmen. Dieſe Zacken ſind hohl und zuſammengepreßt, ziemlich gerade, nur in der Richtung der Spiße hin etwas einwärts gebogen. Weil die letzte Windung bauchig iſt, ſo iſt auch die Mündung ziemlich erweitert.

Auf der Spindel finden ſich vier ſtarke Falten. N

„Der Grund iſt fleiſchfarben, mit einer Menge Zikzaklinien und win⸗ kelförmigen, faſt dreieckigen, Flecken verziert, welche letztere auf der letzten Windung in drei Querreihen deutlicher hervortreten. Die erſte dieſer Rei⸗

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Voluten. Tab. 214. 215. Fig. 3023. 3024. 7 Reihen läuft gleich unter den langen Jacken und iſt die ſchmälſte, deut⸗ licher ſind die beiden andern, die in der Mitte und nach unten zu ſte⸗ hen. Die Flecken ſowohl als die Linien ſind von einer röthlichbraunen Farbe. Die Warze iſt einfarbig hell kaſtanienbraun. Die Mündung und A ee Ai | 1 Kim „„Die Länge der hier abgebildeten Mogulskrone beträgt 6 Zoll 7 Linien, während Lamarck die ſeinige nur zu „Zoll 11 Linien angiebt, und das von Martini noch etwas kleiner iſt. Dagegen ſind die beiden Exemplare in der kaiſerlichen Sammlung zu Wien noch um ein beträchtliches ard- ßer, als unſere Figur. er } 1 1 55 Weil Martini und die Encyclopedie noch nicht lt chic aus⸗ gewachſene Exemplare abgebildet haben, ſo it ihre Geſtalt ſchmächtiger, als ſie ſich in ausgewachſenen Stücken findet. 75 f Das Vaterland iſt der öſtliche Ocean von Oſtindien und China.

Tab. 216. Fig. 3025. 3026. »Die beſchneite Volute.

Volute nivosa. Lam. Voluta testa ovata, pallide fulva seu rosea, maculis niveis ad- spersa; fasciis duabus transversis, fusco-lineatis: lineolis longitu- dinalibus; columella quadriplicata. Lamarck. 5 1 du Museum. Vol. V. pag. 158. tab. 12..18..2. 4.D, Hist. nat. VII. pag. 337.— Voluta nivosa. b. Var. testa breviore, superne tuberculifera. Lamarck. Ann. d, Mus. Vol. V. tab. 12. fig. 3. Dieſe zierliche Art gehört zu derjenigen Abtheilung von Voluten, die Lamarck Muricinae nennt. Unſere beſchneite Volute umfaßt zwei deut⸗ lich e Varietäten. In der erſten iſt die Schale länger geſtreckt, und die Windungen ind unbewehrt, ohne Zacken, und kaum höckerig auf den erſten Umgängen des Gewindes. Bei der zweiten Varietät, der unſere Ab⸗ bildung angehört, iſt die Schale verkürzter, bauchiger und trägt auf dem Obertheil eines jeden Umgangs Höcker, die auf den beiden letzten Windun⸗ gen ziemlich ſtark hervortreten. | Die Faͤrbung iſt bei beiden dieſelbe. Auf einem röthlichgelben , etwas ins Roſenrothe fallenden Grunde finden ſich eine Menge kleiner weißer Fle⸗ cken, die der Schale das Anſehen geben, als wäre fie mit e über⸗

8 Voluten. Tab. 216. Fig. 3025. 3026.

überſtreut. Auſſerdem laufen noch queer um die Schale zwei Binden, die von einer dunklern Farbe als der Grund ſind und auf welchen ſich eine Menge röthlich brauner, ſenkrechter, öfters unterbrochener Linien zeigen. „Das Exemplar, nach welchem unſere Zeichnung verfertigt wurde, iſt größer, ſchöner und mit deutlichern, zahlreichern Höckern verſehen, als das von Lamarck abgebildete. Seine Länge beträgt 2 Zoll 9 Linien. In den Annales du Museum. Vol. V. pag. 159. führt Lamarck als zu dieſer Va⸗ rietät gehörig die von Chemnitz im XI. Bande, tab. 176. fig. 1699. 1700. abgebildete Voluta Vespertilio fasciatus; allein in feiner Hist. nat. VII. pag 337. führt, er fie, eben fo wie Chemnitz, als Varietät von r Vo- ufa Vespertilio auf. Zu dieſer gehört fie auch am ſchicklichſten, denn fie unterſcheidet ſich von unſerer befchneiten Volute durch Farbe und die größern und ſpitzigen Zacken auf den Wind v. a N Dieſe Volute wurde von Peron in der Seehundsbai an den Küften Neuhollands gefunden. | -

Tab. 216. Fig. 3027. 3028. Die Wellen⸗Volute. Voluta undulata. Lam.

Voluta testa ovato-fusiformi, laevigata, albido-flavescente, maculis fulvis aut violaceis nebulata; lineis spadiceis, longitudinalibus, crebris, undatim flexuosis; columellae plicis praecipuis quaternis, interdum duabus minoribus adjunctis. | Lamarck, Annales du Mus. V. pag. 157. tab. 12. fig. 1. a. b. wu Hist. nat. VII. pag.345.— Voluta undulata. Dieſe ſehr ſchöne und ausgezeichnete Art gehört zu derjenigen Abthei⸗ lung von Voluten, die Lamarck Fusoideae nennt. Die Geſtalt der Wellen⸗Volute iſt oval, faſt ſpindelförmig, und Dr Oberfläche iſt glatt, ohne alle Höcker. Die ganze Schale beſteht aus ſteben Umgängen, wovon der letzte geit größer als die übrigen zuſammen genommen, an feinem Ober» theil erweitert und nach vorn verſchmächtigt iſt. Die übrigen Umgänge bilden einen kurzen Kegel; die Entfernung der Wirbelſpitze von der größten e der letzten Windung betrügt ohngefähr das Drittel der ganzen halenlänge. | Auf dem orangenfarben Grunde der Schale finden ſich einige bräunlich rothe, nebelige Flecken, die auf der Figur von Lama! "nicht bemerklich 01 5 ma

3025.

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Voluten. Tab. 216. Fig. 3027. 3028. 9

macht find, in unferer Abbildung aber deutlich hervortreten und auf der letz⸗ ten Windung in vier Querreihen ſtehen. Ueber die ganze Schale laufen von der Wirbelſpitze bis an die Baſis eine Menge braunrother, wellen⸗ förmiger Längslinien, durch welche dieſe Art ſehr beſtimmt charakteriſirt iſt.

Die Mündung iſt länglich, ziemlich ſchmal, oben verengert, an der Baſis ausgekehlt, von einer hochgelben oder orangengelben Farbe. An der Spindel finden ſich vier ziemlich gleich große ſtarke Falten, zwiſchen welchen man bisweilen zwei kleinere wahrnimmt. f I

Lamarck giebt die Länge feines Exemplars zu ohngefähr drei Zoll an. Das unſerige beträgt 2 Zoll 8 Linien. i

Die Wellen ⸗Volute findet ſich an den Küſten von Neuholland, in der Meerenge von Basse und an der Inſel Maria. Lamarck iſt der erſte Schriftſteller, der fie beſchrieb und abbildete.

Tab. 216. Fig. 3029. 3030. Die Band⸗Volute.

Voluta fasciata. nob.

Voluta testa ovato-oblonga, ventricosa, fulva; fasciis tribus trans- versis albis, fusco-lineatis: lineis angulatis; spira conoidea, exser- tiuscula; columella quadriplicata.

Obſchon ich von der Bandvolute Feine andere Abbildung oder Beſchrei⸗ bung kenne, und ſelhſt in der ſonſt fo ungemein reichen kaiſerl. Conchylien⸗ ſammlung in Wien kein Exemplar da von angetroffen habe; ſo iſt ſie doch durch mehrere Kennzeichen ſo höchſt ausgezeichnet, daß ſie auf der Stelle als eine neue Art ſich kund giebt, und nach der Zeichnung allein beſtimmt cha⸗ rafkteriſirt werden kann. 8 b i Die Bandvolute 0 zu Lamarcks Spindelvoluten. Die Schale hat eine ovale Geſtalt und iſt in der Mitte erweitert; der Wirbel iſt kurz und endigt ſich in eine Warze; alle Windungen ſind unbewehrt. Die Mündung iſt in der Mitte etwas erweitert; auf der Spindel finden ſich vier Falten. Auf dem röthlichgelben Grunde der Schale laufen dicht aneinander eine Menge braunrother ſenkrechter Längsſtreifen. Ueber dieſen Grund legen ſich drei breite weiße Bänder, wovon das eine im obern Drittel, das andere etwas unter der Mitte, und das dritte an der Baſis der Schale liegt. Dieſe drei Queerbänder ſind mit dunkel braunrothen, gezackten, der Länge nach Conchyliencab. I2ter Band. B \ I lau-

Io Voluten. Tab. 216. Fig. 3029. 3030, M

laufenden Linien geziert; auſſerdem ſteht man noch die ſchon erwähnten

Längsſtreifen des Grundes ganz blaß über dieſe Bänder hinüber laufen.

Die Mündung iſt gelblichweiß. . i Die Länge der Schale beträgt 2 Zoll, 8 Linien.

Tab. 217. Fig. 3031. 3032. Die Naſen⸗Volute.

Voluta Nasica. nob.

Valuta testa ovato-fusiformi, laevi, pallide fulva; lineis longitudi- nalibus rufis, irregularibus, flexuosis; ultimo anfractu superne an-

a supra plano; spira elongata, conica; columella triplicata, abrum excedente.

Von diefer Volute findet fich in der reichhaltigen Faiferl, Naturalien⸗ fommlung in Wien ein ſehr ſchönes Exemplar. Die Schale der Naſen⸗ Volute iſt länglich⸗oval, faſt ſpindelförmig, glatt, ohne Höcker und Zacken, nur einige Langsfurchen bezeichnen die neuen een e ez fie beſteht aus 5 his 6 Windungen. Die letzte Windung iſt von den andern ſtark ab⸗ geſondert, ſie iſt nach oben umgebogen und a der breiten und flachen um⸗ 1 0 Fläche ragt der kegelförmige Wirbel hervor, der in keine Warze, ondern nur in eine ſtumpfe Spitze ſich endiget. Die Windungen des Wir⸗ bels iind in der Mitte etwas bauchig. Vorn iſt die letzte Windung ausge: ſchnitten und bildet eine ſtark vorragende ſchwielige Naſe. Die Mündung iſt langgeſtreckt und ſtellt faſt ein längliches Parallelogramm dar. Die Spin⸗ dellippe hat drei Falten, von weichen die erſte viel kleiner, als die beiden andern iſt; ſonſt iſt bei den Voluten gewöhnlich Spindellippe und rechter Mündungsrand nach vorn zu, gleich lang, hier aber iſt, wie ſchon erwähnt, der rechte Rand kürzer. 1 5 ie

Der Grund der Schale iſt bloß röthlichgelb gefärbt. Darauf finden ſich der Länge nach rothbraune, breitere, oder ſchmälere Flecken und Linien, die ausgezackt und zuweilen unterbrochen ſind, und mehr oder minder ſchlan⸗ genförmig im Zickzack laufen. Der Wirbel hat ſchmälere zickzackförmige Längslinien. Die Mündung iſt von derſelben Farbe, wie der Grund der Schale, nur etwas roͤthlicher. he 1 f 1

Die Länge beträgt 5 Zoll 5 Linien, die größte Breite 2 Zoll 8 Linien.

Das Vaterland iſt mir unbekannt. ar

Tab. arı.

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Tg: 3033.

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Tab. 217. Fig. 3033.

Die geſtreifte Volute. Voluta stragulata. Megerle.

Voluta testa ovato-fusiformi, laevigata, pallide badio-lutescente; lineis spadiceis creberrimis, longitudinalibus, paululum flexuosis; columella quadriplicata. -

Bei Herrn Megerle von Mühlfeld, der ſich um die Conchyliolo⸗ gie überhaupt, ſo wie insbeſondere um die Anordnung der kaiſerl. Conchy⸗ lienſammlung große Verdienſte erworben hat, habe ich zuerſt dieſe ſchöne Volute geſehen. Die Schale iſt oval⸗ſpindelförmig, glatt, ohne Höcker und Zacken und beſteht aus fünf Windungen, wovon die oberſte einen Knopf bildet. Die letzte Windung iſt viel größer, als die andern, und nach oben etwas erweitert; die vier übrigen Windungen bilden einen kurzen Kegel.

Die Mündung iſt länglich und ſchmal; die Spindel hat vier ſehr ſtarke Falten. e Der Grund der Schale iſt hell bräunlich⸗gelb, mit dunkel kaſtanien⸗ braunen und zahlreichen, nahe aneinander ſtehenden, nur ſchwach gewell⸗ ten Längslinien. Die Muͤndung und nn: iſt weiß.

So nahe dieſe Volute auch mit der Voluta undulata verwandt iſt, ſo unterſcheidet ſie ſich von ihr gar ſehr dadurch, daß ſie weniger Win⸗ dungen hat, daß ihre Längslinien zahlreicher und nur ganz ſchwach wel lenfͤrmig gebogen find, daß ihr die Queerflecken fehlen, und daß die Mündung weiß iſt. 5 f Die Länge beträgt 2 Zoll, 3 Linien.

Tab. 217. Fig. 3034. 3035. Die geſprenkelte Volute.

Voluta perdicina. Megerle.

Voluta testa oblongo-ovata, albida, fasciis tribus latis, rufo-brun- neis, costis longitudinalibus validis, transverse spadiceo-lineatis; columella triplicata,

Auch von dieſer bis jetzt noch nicht beſchriebenen und abgebildeten Vo⸗

lute habe ich bei Herrn Megerle von Mühlfeld ein ſchönes Exemplar geſehen, das er mit dem obigen ee ſehr gut bezeichnet e 2 > 2 = 70:

12 Voluten. Tab. 217. Fig. 3034. 3035.

Schale iſt länglich⸗eiförmig und beſteht aus 6 bis 7 Umgaͤngen, wovon der oberste eine ſtumpfe Spitze bildet. Der ganzen Länge nach laufen breite, ſtarke Rippen herab, die nur durch ſchmale Furchen von einander getrennt ſind. Die Mündung iſt länglich, nach unten am breiteſten. Die Spindel trägt drei Falten, von welcher die oberfte um vieles kleiner iſt. es

Der Grund der Schale iſt weißlich, mit drei breiten unregelmäßigen, nicht ſcharf abgeſchnittenen, braunrothen Queerbinden, die wenig von dem weißen Grunde ſichtbar laſſen. Auſſerdem finden ſich noch auf den gedrängt aneinder ſtehenden Rippen eine Menge tief braunrother Queerſtriche, die hie weil auch Zickzacklinien bilden. Die Mündung und Spindellippe iſt weißlich. 0

Die Länge beträgt 1 Zoll 2 Linien. ö

Tab. 218. Fig. 3036. 3037.

Die marmorirte Volute. Volu.a ducalis. Lam.

Voluta testa cylindraceo-ventricosa, albida, maculis castaneis ir- regularibus biseriatim cincta; venis rufis longitudinalibus, flexuosis subreticulata; spira spinis (brevissimis) coronata; columella qua- driplicata. Lam.

| Lamarck, Hist. naturelle. Tom. VII. pag. 330.

Lamarck fügt zu ſeiner bereits angegebenen Charakteriſtik noch fol⸗ gende Bemerkung hinzu: dieſe Volute iſt ausgezeichnet durch ihre fehr kur⸗ zen Stacheln, die Zähnen oder kleinen ſpitzigen Höckern gleichen, und über welche die ſehr vorſpringende und ſehr aufgeblaſene Warze immer vorragt. In unſerer Abbildung ſind zwar die Stacheln nicht fo kurz, wie fie La⸗ marck angiebt, da aber alle übrigen Kennzeichen übereinſtimmen, ſo iſt kein Grund vorhanden, unſere hier abgebildete Volute von der durch Lamarck aufgeführten zu trennen; höchſtens mag die unſerige als eine Varietät mit etwas längern Stacheln angeſehen werden. 5

Die me morirte Volute gehört zu den Gondelſchnecken, aus welchen Montfort die Gattung Cymbium gebildet hat. Der Grund der Schale iſt weiß, durch ſchmutziggelbe, zuweilen etwas ins Blaßrothe fallende nebe⸗ lige Flecken und gezadte, unregelmäßige Linien geadert und marmorirt. Ueber dieſen marmorirten Grund laufen zwei Queerreihen ziemlich en

er,

,, , * Volutze- et eee, ,

Voluten. Tab. 218. Fig. 3036. 3037. 13

ßer, unregelmäßiger, tief dunkelbrauner Flecken. Die letzte Windung iſt durch etwas gekrümmte Zacken gekrönt, die am rechten Mündungsrande am größten ſind, und ſo allmählig abnehmen. Der Wirbel bildet eine ſehr aufgeblaſene, über die Zacken vorragende Warze. Die Mündung iſt weiß; die Spindel hat vier Falten. f

Die Länge beträgt 2 Zoll, 7 Linien.

Lamarck giebt den indiſchen Ocean als Wohnort an.

Tab. 218. Fig. 3038. 3039. Die koͤnigliche Volute.

Voluta regia. nob.

Voluta testa cylindraceo-ventricosa; aurantio-cinnamommea; fas- ciis longitudinalibus, albis, interruptis, laciniatis; spira spinis cre- bris, brevissimis coronata; columella quadriplicat

Die königliche Volute gehört zu Linnes Voluta aethiopica. La⸗ marck hat aus dieſer Art mehrere Arten gebildet, unter welche indeß unſere Volute nicht zu bringen iſt. Denn die V. Diadema Lam. hat viel wenigere, aber 1 Zacken und nur drei Spindelfalten. Die V. armata Lam. iſt oben ſehr verſchmächtigt, die langen Zacken ragen faſt über die Warze hinaus und ſie hat nur drei Spindelfalten. Die V.

tessellata hat zwei Queerreihen brauner gewuͤrfelter Flecken, und die V. aethiopica Lam., ſoll weder marmorirt noch gefleckt ſeyn. Aus dieſer ee geht hervor, daß unſere Volute nicht füglich einer der

amarckiſchen Arten angepaßt werden kann, ohne nicht die Charakteri⸗ ſtik zu verändern; daher habe ich ſie lieber als eine eigene Art aufge⸗ ſtellt, fo nahe fie auch der V. aethiopica Lam. ſteht. Leider habe ich in keiner Sammlung, ſelbſt nicht in der großen ka:ſerl. zu Wien, ein Exemplar treffen können, ſo daß ich mich bei der Beſtimmung blos an meine vorliegende Zeichnung halten kann. Ich erſuche daher den Con⸗ chyliogen, der eine ſolche Volute beſitzt, mir eine genaue Beſchreibung e mitzutheilen, damit ich fie im 2ten Hefte dieſes Bandes nach⸗

ragen kann. . 5

Dieſe Volute gehört zu den Gondelſchnecken. Die letzte, zum Theil auch die vorletzte, Windung iſt mit vielen kleinen Zacken, die nach dem rechten Rande zu etwas größer werden, gekrönt, über die der h AN br⸗

m

14 Voluten. Tab. 218. Fig. 3038. 3039.

förmige Knopf des Wirbels ſtark hervorragt. Die Spindel hat vier

deutliche Falten. Auf dem röthlichgelben Grunde laufen der Länge nach

mehrere weiße, unregelmäßige, ſtark ausgezackte, hie und da unterbro⸗

chene Flecken herab, durch welche allein dieſe Schnecke von der V. ae-

thiopica Lam, verſchieden iſt. ER | Die Länge beträgt 2 Zoll, 9 Linien.

5 Pte-

15

Pterocera. Fingerſchnecke.

Lamarck hat von Strombus die Gattung Pterocera abgeſondert, und durch folgende Merkmale firirt: Schale oval, bauchig, unten in einen langen Kanal geendigt. Rechter Rand mit der Zeit in einen ge⸗ fingerten Flügel ausgebreitet und nach unten zu mit einem Ausſchnitt verſehen. Wirbel kurz. i 8 Dieſe Gattung unterſcheidet ſich von Strombus, daß ſie unten einen langen, gegen das Ende ſpitzig zulaufenden Kanal hat, und daß der rechte Rand der Mündung mit zunehmendem Alter lange fingerartige Zacken erhält; während bei Strombus der Kanal kurz und abgeſtutzt und der rechte Rand, feiner Länge nach, nicht gefingert iſt. Dadurch, daß der Ausſchnitt des rechten Flügels, gerade ſo wie bei Strombus, von dem Kanal entfernt iſt, unterſcheidet ſich die Fingerſchnecke von den Roſtella⸗ rien, bei welchen der Ausſchnitt an den Kanal anſtößt. Durch dieſes Merkmal mußte auch der Pelikansfuß (Strombus Pes, Pelicani Linn.) zu den Roſtellarien geſteut werden, obſchon er feiner übrigen Form nach eher zu den Fingerſchnecken zu zählen wäre.

Die Gattung Pterocera iſt nicht zahlreich an Arten. Lamarck 19 ihrer nur fieben auf. Die Fingerſchnecken erreichen gewöhnlich eine bedeutende Größe und ſind durch die ſonderbaren Zacken des rech⸗ 1 ſehr ausgezeichnet. Sie wohnen in den Meeren heißer änder.

Abgebildete Art: Tab. 218., Fig. 3040. 3041. Pterocera Pseudoscorpio. Lam. Der unächte Scorpion.

. ——

Tab.

Tor | 5 Tab. 217. Fig. 3040. 3041. 1

Der unaͤchte Scorpion. Pterocera Pseudos Scorpio. Lam.

Pterocera testa majuscula, ovato-oblonga, tuberculato- gibbosa,

heptadactyla, albo et rufo variegata; digitis obsolete hodosis,

(spadiceo-fuscis;) fauce rufo-violas dente, albo rugosa. Bonanni, Recreat. 3. f. 312. Lister, Conchyl. t. 867. fig. 22. Lamarck, Hist. nat. VII. pag. 197.

Lamarck hat aus dem Strombus Scorpius Lin. zwei Arten ge: bildet, wovon er die eine Pterocera Scorpio und die andere Pterocera Pseudo-Scorpio nennt. Beide Arten ſtimmen darin überein, daß fie ſieben knotige Finger, eine dunkelviolette Mündung mit weißen Queerfalten und über den Rücken drei knotige Queerwulſte haben. Unſere Prerocera Pseudo-Scorpio unterſcheidet ſich aber von Scorpio, daß fie größer wird, und daB die Finger dicker find, und dieſelben weniger und nur ſchwach vortretende Knoten tragen. Lamarck führt noch als Unterſchei⸗ dungsmerkmal an, daß die Finger dunkler gefärbt ſind, als bei dem ächten Scorpion, was indeß in unferer Abbildung nicht Statt findet. Doch iſt der unächte Scorpion überhaupt viel dunkler braungefärbt, als der

achte. Die Länge zwiſchen den Spitzen der an beiden Enden ſtehenden Fin⸗ ger beträgt etwas über 5 Zoll. b | | Das Vaterland ift unbekannt, doch wird ſich dieſe Art, wahrſchein⸗ lich wie der ächte Scorpion, in den oſtindiſchen Meeren finden.

1

Mu-

Murex.

Stachel ſchnecke.

Dieſe an Arten reiche Gattung iſt von Linne durch folgende Cha⸗ raktere beſtimmt worden: Testa spiralis, exasperata suturis membra- naceis; {apertura desinens in canalem integrum, rectum seu sub. adscendentem. Später wurden von Brugiere und Lamarck mehrere Gattungen daraus gebildet, von welchen die durch Lamarck feſtgeſtellten, hier aufgeführt werden ſollen, da durch dieſe Zertheilung

die leichtere Ueberſicht ſehr gefördert wird. ) Cerithium, Hornſchnecke. Schale gethürmt, Mündung läng⸗ lich / ſchief, an ihrem Grunde durch einen kurzen, abgeſtutzten, oder zus rückgebognen, nicht ausgerandeten Kanal geendigt. Am obern Ende des rechten Randes eine Rinne. Deckel klein, kreisförmig und hornig. 0 Hieher gehören auch einige wenige Arten von Strombus und Tro- Chus ın.

b) Pleurotoma, Schnittſpindel. Schale gethürmt oder ſpin⸗ delförmig, unten in einen geraden Kanal geendigt. Rechter Rand oben mit einem Einſchnitte oder Auskehlung. !

Bemerkung. Hieher gehört auch Strombus lividus und Buccinum Phallus.

Lin. Gmel,

c) Turbinella, Turbinelle. Schale Ereifel- oder faſt ſpindelför⸗ mig, am Grunde mit einem Kanal. Die Spindel mit ; bis 5 gepreßten und queerliegenden Falten.

Bemerkung. Hieher gehören auch mehrere Arten von Voluta und einige von

Buccinum Lin. Gmel. 5 .

d) Fasciolaria, Tulpenfpindel. Schale faſt ſpindelförmig, am Grunde mit einem Kanal, ohne beſtändige Wülſte. Spindel mit 2 oder 3 ſehr ſchiefen Falten.

Conchyliencab. 12ter Band. 5 C e)

18 Murx. Stachelſchuecke.

e) Fusus, Spindelſchnecke. Schale ſpindelförmig, am Grunde mit einem Kanal, in der Mitte oder unten bauchig, ohne äuſſere Wülſte und mit erhabenem länglichen Wirbel. Rechter Rand ohne Einſchnitt. Spindel glatt. Deckel hornig. 1 N

H be a Birnfhnede Schale faſt birnförmig, mit einem Kanal, oben bauchig, ohne äuſſere Wülſte; Wirbel kurz, zuweilen flach gedrückt. Spindel glatt. Rechter Rand ohne Einſchnitt. g

e Hieher gehören auch einige Arten von Bulla und Buccinum Lin.

mei.

.g) Struthiolaria, Straußfuß. Schale oval, mit erhabner Windung. Mündung oval, winkelig, an ihrem Grunde in einen ſehr kurzen, geraden, nicht ausgerandeten Kanal geendigt. Linker Rand ſchwie⸗ lig, ausgebreitet; rechter Rand winklig, auſſen von einem Wulſt umgeben.

b) Ranella, Krötenfchnede Schale oval, etwas gedrückt, mit

einem Kanal; auf der Auſſenſeite mit zwei Wulſtreihen. Mündung rundlich. Die Wulſte ſind gerade oder ſchef, ſtehen nur einen halben Umgang von einander ab und bilden jederſeits eine Längsreihe.

i) Triton, Tritonshorn. Schale oval, mit einem Kanal. Wulſte bald abwechſelnd, bald nur wenige oder vereinzelte, niemals Längsreihen bildend. Mündung länglich. Ein Deckel. Be

k) Murex, Stachelſchnecke. Schale oval, mit einem Kanal, auſſen mit rauhen, knotigen oder ſtacheligen Wulſten. Mündung rundlich. Die Wulſte auf jedem Umgang drei⸗ oder mehrfach; die untern vereinigen ſich ſchief mit den obern zu Längsreihen. Ein horniger Deckel.

So ſind denn aus der Linneiſchen Gattung Murex zehn andere gewor⸗ den, durch welche allerdings eine leichtere Ueberſicht über dieſe merkwürdigen Conchylien möglich iſt. Nach dieſer großen Trennung bleiben doch noch der Gattung Murex Lam. einige und ſechzig Arten. Sie find alle leicht an den drei oder mehr Wulſtreihen auf jedem Umgange zu erkennen, während die N e nur zwei, die Straußfüße aber nur einen Wulſt am rechten

‚ande haben.

Abgebildete Arten: Tab. 219. Fig. 3042. 3043. Murex phyllopterus. Lam. Die kraus⸗ bistterige Stachelſchnecke.

Fig. 3044. 3045. Murex Palmarosae Lam. Die rofenfingerige Stachelſchnecke. f

Tab.

, Sn

3060 SEI 7 ä 7 h

2

1

9

Tab. 219. Fig. 3042. 3043.

Die krausblaͤtterige Stachelſchnecke. Murex phyllopterus. Lam,

Murex testa oblonga, fusiformi, trialata, transversim sulcata, alba, roseo tincta; alis magnis, membranaceis, superne inciso- fimbriatis; interstitiorum costellis duabus tuberculiferis; apertura ovato-angusta; labro margine dentato.

Lamarck. Hist nat. VII. pag. 164.

Dieſe Stachelſchnecke gehört unter die ſchönſten und ſeltenſten der gan⸗ en Gattung. Aus Lamarck, am angeführten Orte, geht hervor, daß nfere Zeichnung nach dem, ihm gehörigen Exemplare verfertigt worden iſt.

Bei den übrigen Schriftſtellern habe ich weder eine Beſchreibung, noch Zeichnung dieſer höchſt ſeltenen Stachelſchnecke gefunden. a

Die krausblätterige Stachelſchnecke hat eine ſpindelförmige Geſtalt, it gueer gefurcht, von Farbe röthlichweiß, das hie und da mit etwas Gelb ver⸗ miſcht iſt. Sie iſt ſehr kenntlich an den drei großen, häutigen, oben kraus gezackten Flügeln. Da ſich der eine Flügel an den rechten Rand der Mün⸗ dung anlegt, fo erhält dadurch dieſe Lippe, gerade wie beim Murex tripte- rus Gmel. (Chemnitz x. t. 1661. fig. 1538. 1539), von dem dieſe Schnecke übrigens weſentlich verſchieden iſt, ein ſehr breites Anſehen. In den Zwi⸗ ſchenräumen der Flügel laufen zwei kleine, knotige Rippen. Der Wirbel iſt pyramidal und ſpitzig. Der rechte Rand der ſchmalen Mündung hat 10 i Der Schwanz iſt ziemlich lang und am Ende etwas auf⸗ gerichtet. N 155

Die Länge 1 3 Zoll 2 Linien.

Der Wohnort iſt unbekannt.

C 2 Tab.

20

Tab. 219. Fig. 3044. 3045. Die roſenfingerige Stachelſchnecke.

Murex Palmaros ae. Lam.

Murex testa fusiformi-elongata, angusta, trifariam frondosa, trans- verse striata, luteo-rufescente, lineis fuscis cincta; frondibus bre- vissimis, dentato crispis, in summitate roseo-violacescentibus; in- A tuberculis parvis inaequalibus; spira longa; apertura alba. Lam.

Bonanni, Recreatio mentis. 3. fig, 276. Lister, Conchyl. tab. 946. fig. 4ı. Lamarck, Hist. nat. Tom. VII. pag. 161.

Die roſenfingerige Stachelſchnecke iſt eine von den vielen Arten, in welche Lamarck den Murex ramosus Lin. zerfällt hat. Dieſe Stachel ſchnecke iſt lang geſtreckt und ſchmal, und beſteht aus 9 Windungen, von welchen die letzte die größte iſt, die andern nehmen allmählig an Größe ab, und die 3 oberſten Umgänge ſind ſehr klein. Der ganzen Schalenlänge nach erſtrecken ſich drei Reihen blattartiger Flügel, mit kurzen, hohlen und ge⸗ kraußten Zacken. Auf der ganzen äuſſern Fläche, ſelbſt über die Zacken hinweg, laufen ſchmale, vorſpringende, etwas geriffelte Queerrippen, zwi⸗ ſchen welchen ſich wieder mehrere feinere befinden. In den Zwiſchenräumen zwiſchen den Flügeln fieht man der Länge nach einige Reihen von kleinen, ſtumpfen Höckern. Die Mündung iſt oval, mit einer kurzen umgelegten Spindelplatte; der Schwanz iſt ziemlich lang. 5 Der Grund der Schale iſt blaß röthlichgelb, das ſich nach vorn zu mehr ins Braune zieht; die ſtärkern Queerrippen ſind tief dunkelbraun gefärbt, die dazwiſchen ſtehenden feinern Queerſtreifen ſind lichter braun. Die Zacken ſind auſſen ebenfalls braun, inwendig aber roſenroth, das zuweilen ſich ins Violette zieht. Die Mündung, ſo wie die umgelegte Spindelplatte, iſt ſchön weiß und glatt, wie Elfenbein. u u N ne Länge beträgt 3 Zoll 2 Linien; es giebt indeffen noch viel größere

remplare. N: 1

Der Wohnort dieſer ziemlich ſeltenen Schnecke wird wahrſcheinlich

der indiſche Ocean ſeyn.

Ce-

21

Cerithium. Hornſchnecke.

Linne hatte unter die drei Gattungen Murex, Strombus und Tro- chus Conchylien geſtellt, die durch ihren thurmförmigen Bau und durch ihren kurzen, gewöhnlich rückwärts gebognen Kanal oder Schnabel in näch⸗

er Verwandtſchaft zu einander ſtehen. Brugiere “) faßte zuerſt dieſes auf und bildete aus dieſen Schnecken eine eigene Gattung, die er Cerithium nannte; ein Name, der ſchon von Fabius Columna und ſpäter von Adan⸗ ſon für hieher gehörige Arten gebraucht worden war.

Die ſpätern Conchyliologen haben mit Recht dieſe wohlbegründete Gat⸗ tung angenommen, Lamarck! charafkteriſirt fie auf folgende Art: g v Schale gethürmt. Mündung länglich, ſchief, an der Baſis in Heinen kurzen, abgeſtutzten, oder rückwärts gebognen, niemals ausgeran⸗

„deten Kanal geendigt. Eine Rinne am obern Ende des rechten Ran⸗ „des. Deckel klein, kreisförmig und hornig.“ .

Das Thier hat einen kleinen runden Fuß, welcher ſich in einen Muskel endigt, der einen kleinen, hornigen und durchſcheinenden Deckel trägt. Der Kopf iſt cylindriſch, unten abgeſtutzt, mit einem Kamm oder gefranzten Wulſt umgeben, hat zwei am Grunde erweiterte Fühlhörner, die auf die⸗ er Erweiterung an der Auſſenſeite die Augen tragen. f .

„Die Hornſchnecken gleichen alle einem langgeſtreckten Kegel, indem die Windungen ſich allmählig verſchmächtigen und ſelbſt die letzte nur ganz ſchwach über die vorletzte hervortritt. Die Mündung iſt länglich, ſchief, in einen niemals ausgerandeten Kanal geendigt. Durch letzteres Kennzei⸗ chen unterſcheiden fie ſich auch hinlänglich von der Gattung Terebra, die ebenfalls einen thurmförmigen Bau hat, deren Mündung aber an der Baſis tief ausgerandet iſt. Die Oberfläche der Schale iſt ſelten glatt, ge wöhnlich gefurcht, geſtreift, körnig, oder ſelbſt höckerig.

Brugiére brachte die Hornſchnecken in drei Abtheilungen: zur erſten zaͤhlte er diejenigen, deren Kanal ganz zurückgekrümmt iſt, zur zweiten 92

2

*) Dictionnaire encyclop. pag. 467. ) Histoire naturelle. Tom, VII. pag. 63.

22 Cerithium. Hornſchnecke.

deren Kanal nur ſchwach gekrümmt iſt, und zur dritten die, deren Kanal gerad und ſehr kurz iſt. Da es indeſſen bei den vielen feinen Abſtufungen oft zweifelhaft bleiben muß, zu welcher Abtheilung eine Schnecke zu bringen wäre, fo hat Deshaies') eine zweckmäßigere Abtheilung vorgeſchlagen. Er bringt nämlich die Gattung in folgende vier Abtheilungen:

1) Hornſchnecken, die Falten an der Spindel, aber keine Erhöhungen auf der Windung haben. 5

2) Hornſchnecken, die Falten und Erhöhungen haben.

3) Hornſchnecken ohne Falten an der Spindel und ohne Erhöhungen.

4) Hornſchnecken ohne Falten, aber mit Erhöhungen.

Die Hornſchnecken ſind Bewohner des Meeres. Doch leben auch meh⸗ rere Arten, deren Schalen einen kurzen, geraden Kanal haben, in Sümpfen, die mit dem Meer in Verbindung ſtehn, und in den Mündungen der Flüſſe, wo das ſüße Waſſer ſich mit dem falzigen vermiſcht. Daraus wird es auch erklärlich, wie wahre Hornſchnecken ſich mit eigentlichen Süßwaſſerſchnecken im verſteinerten Zuſtande zuſammen finden können. Brongniart“) fand nämlich in der Süßwaſſer⸗Formation der Gegend von Paris unter verſtei⸗ nerten Arten von Cyclostoma, Planorbis, Lymnea, Bulimus, Planor- bis, Pupa, Helix eine Hornſchnecke, die dem Cerithium muricatum Brug. höchſt ähnlich iſt. Er errichtete deshalb für ſolche Arten von Horn⸗ ſchnecken, die in Sümpfen oder Flußmündungen wohnen, eine eigene Gat⸗ tung Potamida, die nicht ſowohl durch 1 Charaktere, als durch ihren eigenthümlichen Wohnort von Cerithium ſich unterſcheiden ſollte. Da dieſe Trennung jedoch nicht hinlänglich begründet iſt, indem die Potamiden eben⸗ falls als Meeresſchnecken anzuſehen ſind, ſo laſſen wir alle Arten unter Cerithium beiſammen. 8

Nur eine einzige Art muß von den Hornſchnecken getrennt werden, nämlich das Cerithium atrum Bru & oder Strombus ater Lin. Dieſe Schnecke iſt im Bau und auch in der Lebensart von den Hornſchnecken ver⸗ ſchieden, denn ſie wohnt im ſüßen Waſſer. Lamarck bringt ſie zu ſeiner Gattung Pirena, die den Süßwaſſerſchnecken angehört.

Die Gattung Cerithium iſt äuſſerſt zahlreich an Arten, die foſſilen allein belaufen ſich über hundert. ö

Tab.

2) Dict. classique d'Histoire naturelle. Tom. III. pag. 394. **) Annales du Museum. Tom. XV. pag. 367.

23 Tab. 219. Fig. 3046. 3047. Die Band-Hornfhnede.

Cerithium lineatum. Lam.

Cerithium testa turrito-acuta, scabriuscula, longitudinaliter pli- cato sulcata, albida, lineis luteis cincta; plicis muricato-asperis; anfractibus trilineatis: ultimo basi unisulcato; columella biplicata.

Martyns, Conch. I. fig. 12. Clava rugata. Encyclopédie, tab. 443. fig. 3. a. b. Brugi£re, Dict. pag. 475.— An Cerithium asperum. Var. 13? Lamarck, Hist. nat. Tom. VII. pag. 72. .

Die Band⸗Hornſchnecke hat, wie alle dieſer Gattung, eine langge⸗ ſtreckte, kegelförmige Geſtalt, und ſie ſollte in unſerer Figur etwas ſchmäch⸗ tiger dargeſtellt ſeyn. Sie beſteht aus 12 Windungen: die allmählig an

Größe abnehmen. Ueber die Schale laufen der ganzen Länge nach Rippen, die auf jeder Windung drei ſcharfe Spitzen haben. Die letzte Windung iſt vor dem Schnabel ſtark ausgefurcht. n

Die Muͤndung iſt elliptiſch; der rechte Rand derſelben iſt etwas gekerbt, der linke bildet einen glatten Wulſt; die Spindel hat zwei ſchiefe Falten, wovon die unterſte die kleinſte iſt. Nach unten endigt ſich die Muͤndung in einen kurzen zurückgebogenen Kanal, oder Schnabel.

Die Grundfarbe iſt weiß und die Spitze fällt ins blaß Roſenrothe. Höchſt ausgezeichnet iſt dieſe Hornſchnecke durch drei gelbe oder gelblich⸗ braune Queerlinien, die über die Rippenſpitzen hinweg laufen und ſich bis zur Wirbelſpitze erſtrecken. Die letzte Windung hat gewöhnlich noch ein viertes Band. 5 . 5 \

Bei einigen Exemplaren find die Zwiſchenräume zwiſchen den Rippen glatt, bei andern aber haben fie feine Queerfurchen, doch berechtigt dieſe ge⸗ ringe Abweichung zu keiner Trennung.

Die Länge beträgt 23 Linien. ö N

Ihr Vaterland iſt das ſtille Meer, an den Küſten der Freund⸗ ſchaftsinſelu. |

Tab.

u | Tab. 219. Fig. 3048. 3049. Die gefleckte Spindel.

Fusus tessellatus?

Fusus testa fusiformi, lutescente; maculis quadratis, rufis, trans- versim seriatis; spira obtusa; cauda longa. i

Von dieſer artigen, zu den Spindeln, oder vielleicht gar zu den Faſciolarien gehörigen Schnecke, habe ich kein Original auftreiben können und bin daher auch nicht im Stande, eine nähere Beſchreibung derſel⸗ ben zu geben. Gleichwohl hat ſie mich durch ihre hübſche Färbung in⸗ tereſſirt, und ich habe fie deshalb hier abbilden laſſen, weil ich hoffe auf dieſem Wege von denjenigen Conchyliologen, die im Beſitz dieſer Schnecke ſind, eine nähere Beſchreibung derſelben gefälligſt mitgetheilt zu erhalten, die alsdenn in der aten Abtheilung dieſes Bandes nachge⸗ tragen werden ſoll. d

Co-

Go: un un SS:

Segeliohee.e

Unter den einſchaligen Conchylien iſt die Gattung der Kegelfchneden die reichſte an Arten. Linnés Systema Naturae, Izte Ausgabe von Gmelin, zählt bereits 71 Arten auf; Brugiére charakteriſirte in Dic- tionnaire des Vers, das einen Theil der großen Encyclopédie metho- dique ausmacht, 146 Arten, und Lamar ck beſchreibt in feiner Histoire na- turelle des Animaux sans vertebres. Paris 1822. Tom VII. 187 Ar⸗ ten. Nimmt man dazu die bis jetzt noch unbeſchrieben in den Sammlungen liegenden Kegelſchnecken, ſo wird es wohl nicht zu viel ſeyn, wenn man die

Anzahl der Arten zu zweihundert annimmt. NE

Es giebt wenige Gattungen unter den Conchylien, bei welchen es ſo ſchwer hält, die Arten zu beſtimmen, da die äuſſere Form keine großen

Verſchiedenheiten darbietet und die Farbe nichts beſtändiges iſt. Ja ſelbſt in einer und derſelben Art erſcheinen große Abweichungen, nicht nur hin⸗ ſichtlich der Farbe, ſondern auch hinſichtlich der Beſchaffenheit des Wirbels und der Glaͤtte der Schale, denn von derſelben Art finden ſich Exemplare mit flachem und andere mit erhabenem Wirbel; eben ſo haben die einen eine glatte, die andern eine gekörnte Schale. Wollte man nun jedes Exem⸗ plar, das eine einzelne ſolche Verſchiedenheit darbietet, zu einer neuen Art ſtempeln, fo würde man endlich, wie das Sprichwort ſagt, den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr ſehen. 10

Weil die Beſtimmung der Arten fo ſchwierig und oft fo willkührlich iſt, ſo haben manche Naturforſcher die vielen Arten von Kegelſchnecken als bloße

Varietäten von einigen wenigen Arten betrachtet. Da uns von den meiſten Kegelſchnecken das Thier noch ganz unbekannt iſt, ſo wird dieſe Beſtimmung um ſo ſchwieriger, und wir müſſen uns vor der Hand blos an die Schale halten und diejenigen als eigenthümliche Arten aufſtellen, welche mehrere auffallende Merkmale darbieten. Da ein einzelnes Kennzeichen leicht ändert, ſo müſſen bei der Aufſtellung von Arten immer mehrere Merkmale zuſam⸗ mengenommen werden. 3

Conchyliencab. 1Xter Band. D Die

26 2 Kegelſchnecke.

Die Farben ſind, wie ſchon geſagt, bei den Kegelſchnecken den meiſten Aenderungen unterworfen; theils ändert ſich die Farbe des Grundes, theils find die Flecken und Zeichnungen anders geſtaltet. Stimmen aber ſolche Individuen, die in der Beſchaffenheit der Farbe differiren, in den übrigen Merkmalen mit einander überein, ſo müſſen ſie als eine Art zuſammenge⸗ faßt, und ihre Farbenabweichungen als Varietäten aufgeführt werden. Solche Farben⸗Varietäten ſind auch gewöhnlich nach dem Wohnort verſchie⸗ den. Der Conus Cedonulli kann uns zu dem Geſagten ein Beleg werden. Man findet von ihm neue Hauptvarietäten, die durch die Färbung des Grundes und die Vertheilung und Geſtaltung der Flecken von einander ver⸗ ſchieden ſind, und von welchen man niemals zwei oder mehrere an denſelben Wohnorten findet. i i i W

Nur ein Merkmal, auf das gerade Linns kein Gewicht legte, bleibt conſtant, und dies beſteht darin, ob der Wirbel gekrönt, oder glatt iſt. Linné“) ſagt, daß zwiſchen den gekroͤnten und ungekrönten Kegeln keine weſentliche Verſchiedenheit ſtatt findet. Deshalb hat er auch zu ſeinem Co- nus Stercus muscarum den Conus arenatus Hwa ls gerechnet, obſchon jener Kegel eine cylindriſche Schale, mit concaven Wirbel⸗Windungen hat, dieſer aber oval koniſch und gekrönt iſt. Schon Born und Schröter in deſſen unterſchieden die gekrönten und ungekrönten Kegel, und dieſe Be⸗ ſchaffenheit der Wirbel⸗Windungen giebt jetzt den Haupteintheilungsgrund der Gattung ab. Die einzige Abweichung, die man hier trift, beſteht darin, daß die Höcker der Windungen zuweilen kleiner und weiter auseinander ſte⸗ hend find; jedesmal aber bleiben fie ſichtbar.

„Bei einer Beſtimmung der Arten wird man alſo zuerſt darauf ſehen müſſen, ob die Windungen gekrönt, oder glatt ſind und darnach zwei Hauptabtheilungen von Kegeln bilden. Hat man dieſe Sonderung vorge⸗ nommen, fo wird man zufehen, wie die äuſſere Geſtalt geformt iſt, ob die Oberfläche gefurcht, mit Reifen umlegt, oder glatt iſt, ob die Windungen des Wirbels ausgekehlt, concav oder conver find, ob die Mündung ſchmal oder klaffend iſt und wie die Farben beſchaffen und vertheilt ſind. Stimmen Kegel in den angeführten Merkmalen überein, ſo bilden ſie eine Art, wei⸗ chen fie in einem einzelnen Kennzeichen ab, fo giebt es eine Varietät. Dies find die Grundſätze, die Hwaß, Brugiére und Lamarck mit Recht bei Beſtimmung der Arten geleitet haben. Nur haben dieſe Conchyliologen noch immer auf die Farbe zu viel Gewicht gelegt und e

eiſe

) Linné, Systema naturae. Tom, I. Pars VI. pag. 3886. Edit. 13.

Con 6 Kegelſchnecke. 27

Weiſe die Anzahl der Arten vermehrt; fo iſt z. B. der Co nus monile dieſer Autoren weiter nichts, als eine Farben-Varietät des Conus Generalis Linn., und der Conus mustelinus eine Abänderung des Conus capita- neus Linn. Man wird indeß gar leicht durch die ſchöͤnen Farben, die ſich gewöhnlich an den Kegelſchnecken finden, beſtochen, mehr Rückſicht auf ſie zu nehmen, als ſie verdienen. | i 1 05 Qiie genauere Auseinanderſetzung der Arten verdanken wir dem däni⸗ ſchen Juſtizrath Hwaß, der zu ſeiner Zeit die reichhaltigſte Sammlung von Kegelſchnecken in ihren Arten und Hauptabänderungen beſaß. Da eine große Anzahl von Kegelſchnecken in hohem Preiße ſteht, ſo wird man nicht lleicht Gelegenheit haben, dieſe Gattung ſo vollſtändig beiſammen zu treffen, wie dies in jener Sammlung der Fall war. Hwaß charafterifirte die Ar⸗ ten und ihre hauptſächliſten Varietäten, und übergab dieſe treffliche Arbeit an Brugiere, der in der Encyclopedie methodique zu den von Hwaß beſtimmten Arten und Varietäten eine ausführliche und genaue Beſchrei⸗ bung lieferte, Lamarck ) legte dieſe höchſt ſchätzbare Beſchreibung der Ke⸗ gelſchnecken in ſeinem Werke ebenfalls zu Grunde, fügte einige Verände⸗ kungen und Verbeſſerungen hinzu, und charakteriſirte noch die ihm feit die⸗ ſer Zeit bekannt gewordenen Arten. Ein großes Verdienſt erwarb ſich La⸗ mard dadurch, daß er die in der Encyclopedie methodique abgebildeten el beſtimmte. Hwaß nämlich ließ mit großer Sorgfalt von ſehr ge⸗ ſchickten Künſtlern, die Exemplare abbilden, nach welchen er die Arten und Varietaͤten beſtimmt hatte. Da Brugiére dieſe Abbildungen nicht citiren konnte, indem fie erſt nach feinem Tode in der Encyclopédie, ohne die Arten zu benennen, bekannt gemacht wurden, fo mußte es natuͤrlich ſehr ſchwer halten, beſonders die neuen oder ſehr ſeltenen Arten, von welchen man nicht leicht Originale treffen wird, und eben ſo die Varietäten in die⸗ ſen Kupfern aufzufinden. Lamarck hat daher das Studium dieſer Gat⸗ tung dadurch ſehr erleichtert, daß er, in ſeinem angeführten Werke und fen Kon in den Annales du. Museum dieſe Abbildungen citirte und eſtimmte.

Auffallend ſcheint es, daß obſchon die Kegelſchnecken in der jetzigen Welt ſo viele Arten aufzuweiſen haben, man aus der Vorwelt ſo wenige Arten erſt aufgefunden hat, denn Lamarck führt nur 9 foſſile an. Das Auffal⸗ lende wird ſich aber mindern, wenn man bedenkt, daß die Kegelſchnecken in der äuſſern Form, auf die allein bei un foſſilen Conchhlien Rückſicht ge:

D 2 nom⸗

) Histoire naturelle des Animaux sans vertebres. Paris 1822, Tom. VII.

28 Conus. Kegelſchnecke.

nommen werden kann, ſo wenig Abweichungen darbieten, und viele unſerer Arten nur nach der Farbe und Zeichnung beſtimmt ſind. 8

Die Kegelſchnecken bilden eine fo natürliche Gattung, daß fie von allen Naturforſchern vereinigt blieben. Nur Montfort, der am Zerſplittern feine Freude hatte, bildete aus ihnen folgende 5 Gattungen: 1) Cylinder z. B. Conus textile 2) Rollus, z. B. Conus geographus, 3) Hermes 3. B. Conus nussatella, 4) Rhombus z. B. Conus imperialis und 5) Conus z. B. Conus Generalis. Natürlich hat Niemand dieſe Gattun⸗

gen angenommen. 8 | Die in dieſem Werke abgebildeten Arten find: Tab. 220. Fig. 3050. Conus caledonicus. Der Faledonifche Kegel. Fig. 3051. Conus Dux. Der Commandanten: Kegel. Fig. 3052. Canus Raphanus. Der Kettig: Kegel.

Fig 3053. Conus Cedonulli Mappa. N Der Fig. 3054. caracanus. f Cedonul⸗ Fig. 303. mne Jli⸗Kegel.

Fig. 3056. Conus nemocanus. Der Eſchen⸗ Kegel; Fig. 3057. Conus tinianus. Der tinianifche Kegel, Fig. 3058. Conus mozambicus. Der afrikaniſche Kegel. Tab. 221. Fig. 3059. 3060. Conus mustelinus. Der Hermelin: Kegel, Fig. Z06r. 3062. Conus monile. Der Generalcapitäns⸗Kegel. Fig. 3063. Conus Gubernator. Der Gouverneurs⸗Kegel. Fig. 3064. Conus mediterraneus. Der mittelmeeriſche Kegel. Fig. 3065. Conus Franciscanus. Der Franeiscaner⸗Kegel. Fig. 3066. Conus verulosus. Der Reifen⸗Kegel. i Fig. 3067. Conus Columba. Der Tauben: Kegel, Tab. 222. Fig. 3068. Conus punctatus. Der punctirte Kegel. Fig. 3069. Conus Dux. Var. b. Der Commandanten⸗Kegel. Fig. 3070. Conus auricomus. Lam. Der geflammte Nez⸗Kegel. Fig. 3071. Conus lividus. Der Käſe⸗Kegel. 5 a ig.

)

NL

7

Kegelschnecken

Abgebildete Arten. 29

Fig.3072.Conus Ammiralissummus. Der eigentliche Admiral. Fig. 3073. Conus vulpinus. Der Fuchs⸗Kegel.

Fig. 3074. Conus Mus. Der Mäufe- Kegel.

Fig. 3075. Conus leoninus. Der Löwen-Kegel.

Fig. 3076. Conus Catus. Der Katzen⸗Kegel.

Tab. 220. Fig. 3050. Deer kaledoniſche Kegel.

Conus caledonicus. Hwass.

Conus testa conica, coronata, aurantia, filis tenuissimis, rulis, parallelis, contiguis cingulata; spira acuta. Brugiere. Dict. pag. 634.— Conus caledonicus. Encyclopedie, f. O21. 3 10. 5 Lamar ch, Hist. nat. Tom. VII. pag. 439. Conus caledonicus.

Von dieſem äuſſerſt ſeltenen Kegel, den ich im Original nicht geſehen habe, kann ich nur die Beſchreibung nach Brugiere liefern. Die Schale iſt koniſch und ſtark; die letzte Windung trägt von einem Ende zum andern parallel laufende Queeklinien, die Schnüren ähnlich ſind, etwas vorſpringen und wovon die auf der untern Hälfte etwas gekörnt find. Auſſerdem ſieht man noch einige entfernte Längsfurchen, die von den neuen Anſätzen herrühren. Der Wirbel beſteht aus 10 Windun⸗ gen, wovon die beiden äuſſern etwas ausgehöhlt und verflacht ſind, während die innern mit zwar wenig vorſpringenden, aber doch immer deutlich ausgedrückten, Höckern gekrönt ſind, und ſich in einem ſpitzen Winkel erheben. Die Mündung iſt ſchmal und am obern Ende durch inen tiefen Ausſchnitt geendigt. Die Baſts iſt gerade und abgerundet. Auf dem lebhaft orangengelben Grunde der Schale laufen parallel miteinander dunkelrothe Schnüre, die nur an den Furchen, welche von den neuen Anſätzen herrühren, unterbrochen ſind. Der Wirbel iſt eben⸗ falls orangefarben, nur etwas dunkler, und iſt mit keiner andern Farbe vermiſcht. Die Mündung iſt weiß. f f 75 Seine Länge beträgt 2 Zoll 1 Linie; die Breite 1 Zoll 2 5 \ ik:

30 Kegelſchnecken. Tab. 220. Fig. 3050.

Dieſer ungemein ſeltene Kegel wurde bei Cook's Weltumſeglung im ſtillen Meere, an den Küſten von Neu⸗Caledonien entdeckt.

Brugiere bemerkt, daß man in Europa nur 2 Exemplare kenne, wovon das eine ſich in der Sammlung von Hwaß, das andere in der von Calonne ſich befinde, | ;

Tab: 220. fis 385

Der Eommandanten-Kegel. Conus Dux. Hwafs.

Conus testa subcylindrica, elongata, transversim striata, coeruleo- rubescente; taeniis transversis, distinctis, albidis, fusco macula- tis; spira convexo-exserta.

Valentyn, Verhandl. Pag. 140. tab: 2. fig. II.

N

Martini, Conchylienkabinekl. Bd. II. pag. 224. tab. 52. fig

571. 5 Born; Testag. Mus. Caes. pag. 163.— Conus circumcisus. Favanne, Conch. II. pag. 480 Tan ee Syst. Nat pag. 3391. No. 50. Conus

Ainls. 8 DEN Brugiére, Dict. pag. 732. No. 126. Conus Dux Encyclopédie, tab. 342. fig. 4.

Lamarck, Hist. nat. Tom. VII. pag. 512.— Conus Dux. Unfere Abbildung fig. 3051. 9025

[b] Var. testa fulvo variegata, taeniis minus distinctis. Valentyn, Verh. tab. 8. lig. 70. Encyclopédie, tab. 342. lig. 5.

Obſchon dieſer Kegel bereits von Martini unter dem Namen der admiralartige Bötgersbohrer von Oranien beſchrieben und ab⸗ gebildet wurde, ſo wird man doch erſt durch unſere Figur eine richtige Vorſtellung von der ausnehmenden Schönheit dieſes Kegels erhalten. Dieſe Art gehört unter die ſchönſten und ſeltenſten, von der bis jetzt nur wenige Exemplare bekannt geworden ſind. i

Die Schale ift ſehr ſchmächtig⸗cylindriſch, von Queerſtreifen umwun⸗ den, die auf der untern Hälfte weit tiefer ſind, als auf der obern. Die

Baſis iſt unmerklich ausgeſchnitten. Der Wirbel bildet einen be N en

Kegelſchnecken. Tab. 220. Fig. gosı. 31

den Kegel und beſteht aus 12, ganz ſchwach concaven Windungen, die einige feine concentriſche Streifen und deutliche Nähte zeigen. Die Mün⸗ dung iſt unten dreimal breiter, als oben, wo ſie auffallend verengert iſt. Auf dem roſenfarbenen, hell violett überlaufenen Grunde, finden ſich mehrere ungleiche röthlichgelbe Bänder und Reihen von rothbraunen Fle⸗ cken, die in den obern gewöhnlich größer, in den untern kleiner und näher aneinander ſtehend ſind. Auſſerdem kommen noch einige ſchmale, weiß und braun gegliederte Binden zum Vorſchein. Die äuſſern Windungen des Wir⸗ bels find auf einem, der übrigen Schale ähnlichen Grunde, lichte kaſta⸗ nienbraun, und die darauf folgenden mehr gelblich gefleckt; die Spitze iſt weiß. Die Mündung iſt weiß. Die Länge beträgt 2 Zoll, 8 Linien, die Breite 1 Zoll. b ö are

Die Varietät b. unterſcheidet ſich nur durch die Faͤrbung. Auf einem röthlichen, fahl marmorirten Grunde finden ſich mehrere Reihen, aus dunkel kaſtanienbraunen und weißlichen Flecken, wovon die letzten oft braun punktirt ſind. Der Wirbel iſt weißlich, roſenfarben oder vio⸗ lett überlaufen und orange- oder zitronfarben marmorirt; die Spitze iſt weiß. Die Queerlinien werden mit dem Wachsthum der Schale minder deutlich, ſo daß ſie auf dem Rücken kaum ſichtlich, während ſie auf der Mündungsſeite ſehr beſtimmt ſind. Sie iſt 2 Zoll, 2 Linien lang. 7 Beide Varietäten find äuſſerſt felten und finden ſich in den oſtindiſchen

Tab. 220. Fig. 3052. Der Rettig-Kegel.

Conus Raphanus, Hwalfs.

Conus testa cylindraceo-turbinata, iransversim striata, alba; fas- ciis binis luteis vel fulvo-fuscis interruptis; striis fulvo vel fusco unctatis: inferioribus majoribus; spira convexa, striata, macu- ata, apice roseo.

Favanne, Conchyl. II. pag. 48r. Species 16. Var. I.

Brugiere, Dict. pag. 1 Conus Raphanus.

Encyclop, tab. 341. fig. 2.

Lamarck, Hist. nat. VII. pag. 508 Conus Raphanus.

Unſere Abbildung Tab. 219 Fig. 3052. =

Variet., testa alba, fasciis fulvis aut castaneis interruptis.

Favanne, Conchyl. II. pag 481. Spec. 16. Var. 2. Seba,

32 Kegelſchnecken. Tab. 220. Fig. 3052.

Seba, Thes. III. t. 44. fig. 12. Encyclop, tab, 341. fig. 1.

Dieſe Kegelſchnecke gehört, ebenfalls zu den nicht gemeinen. Ihre Geſtalt iſt nach unten verſchmächtigt. Ueber ihre Oberfläche laufen eine Menge feiner Queerſtreifen, die nach der Baſts zu ſtärker hervortreten. Auf dem rein weißen Grunde ſtehn zwei breite citronengelbe Bänder, wovon das eine im obern Drittel, das andere im untern Drittel ſteht. Dieſe Bänder zeigen eine Menge Querreihen von ſehr kleinen, fahlen, mit bloßen Augen nur ſchwach bemerkbaren Punkten, die die Streifen begleiten. Die weißen Stellen zeigen ebenfalls ſolche Punktreihen, die aber noch einmal ſo weit auseinander ſtehn, als auf den gelben Bän⸗ dern. Der Wirbel iſt ſtumpf und beſteht aus 11 a aa von de⸗ nen die beiden äuſſern etwas ausgekehlt, die andern faſt flach und mit feinen Streifen umlegt ſind. Der Grund des Wirbels iſt weiß, worauf entweder braune, oder kaſtanienfarbene und gelbe Tupfen ſtehn; die Spitze iſt roſenroth. Die Mündung iſt innen weiß, am rechten Rande röth⸗ lichgelb punktirt, oder queergeſtreift. Die Länge unſers Exemplars be⸗ trägt 27 Linien. i 5 ; 195

Die Varietät iſt kleiner. Auf einem weißen Grunde iſt ſie röthlich⸗ gelb oder kaſtanienbraun unterbrochen gebändert, und ihre Queerſtreifen {ind auf den weißen Stellen entfernter und nur braun punktirt, wäh⸗ rend ſie auf den röthlichgelben oder braunen Bändern weiß und braun ungleich gegliedert ſind. Der Wirbel iſt weiß mit braunen Flammen, und die Spitze rofenroth. 5

Dieſe Art befindet ſich im aſiatiſchen Ocean.

Tab. 220. Fig. 3053. 3055. Der unvergleichliche Kegel.

Conus Cedo nulli. Conus testa conica coronata; maculis albis disjunctis aut con- lluentibus; lineis transyersis fusco niveoque articulatis; spira con-

ca vo- acuta. f f

Brugiere, Dictionnaire encyclopedique, pag. 602. No, I.

Lamarck, Hist. nat. VII. Pag. 447. No, II. Dieſe geſuchte und theure Kegelſchnecke gehört zu der Abtheilung, die gekrönte Windungen hat. Sie zeichnet ſich aus durch ihre weißen, ge⸗

Kegelſchnecken. Tab. 220. Fig. 3053. 3055 33

getrennten, oder zuſammenlaufenden Flecken und durch ihre weiß und braun gegliederten Queerlinien. Ihr Wohnort iſt das Meer an den Antillen und an der öſtlichen Küfte von Südamerika. Man kennt fie bis jetzt unter neun verſchiedenen Abänderungen, die alle ſehr ſelten ſind, von Brugiére genau beſchrieben, und von Lamarck unverändert ans EHEN wurden. Wir wollen fie nun nach dieſen Conchyliologen auf:

a) Cedo nulli Ammiralis, (Tab. 220. fig. 3055.) testa aurantio- einnamomea, maculis irregularibus, albo-caesiis, fusco circumscriptis, medio transversim bifasciata; seriis qua-

tuor margaritarum lineisque numerosis, niveo et fusco ar-

ticulatim punctatis cineta; spira concavo-acuta, albo et aurantio varlegata.

D’Argenville. Tonchyl. A pend. t. ı. fig. H.

Seba, Thesaurus. III. t. 48. be 8.

Regenfutz, Sammlung. II. t. 10. fig. 30.

Knorr, Vergnügen der Augen. VI. tab. 1. fig. r.

Martini, Conchylienkab. II. t. 37. fig 633. figura mala.

Favanne, Conchyl. II. t. 16. fig. D. 5. D. &.

Linne, Gmelin, Syst. nat. pag. 3380. Conus Ammiralis Cedo nulli.

Brugiére, Dict. pag. 602. Cedo nulli Ammiralis. Var. A.

Encyclopédie, methodique. tab. 316. fig. 1.

Lamare k. Hist. nat. VII. pag. 447. Cedo nulli verus.

b) Cedo nulli Mappa; Tab. 220. Fig. 3053. testa fusco-aurantia; maculis albis confluentibus; lineis punctatis.

Knorr, Vergnügen I. t. 8. fig. 4.

Martini, Conchyl. II. t. 62. fig. 682.

Favanne, Conchyl IL t. 16. fig. D. 7.

Brugiere, Diet, pag. 602, Cedo nulli Mappa. Var, B. Encyclopedie, tab. 316, fig, 7.

Lamarck, Hist. nat. VII. p. 447. Var. b.

c) Cedo nulli curassaviensis; testa fulvo-eitrina, albo ma-

culata; lineis punctatis. D’Argenville, Conch. Append. t. 1. fig. 10. Seba, Thes, III. t. 44. fig. 1922? Regenfuß, Sammlung t. 7. Ig. 9. 10. | Conchyliencab. 12Xter Band. Fa-

34 Kegelſchnecken. Tab. 220. Fig. 3053. 3055.

Favanne, Conch. II. t. 16. fig. D. 1. f 5 Brugiere, Dict, pag. 602. Cedo nulli curassayiensis,

ar: G. Encyclopédie. tab. 316. fig. 4. Lamarck, Hist. nat. VII. pag. 447. Var. c. 90 d) Cedo nulli trinitarius; testa olivacea, maculis margaritis- que albis zonata, lineis furvis punctata, Favanne, Conch. II. t. 16. fig. D. 6, hi Brugiere, Dict. pag. 603. Cedo nulli trinitarius. Var. D. Encyclopédie, tab. 316. fig. 2. Lamarck, Hist. nat, VII. pag, 448. Var. d. e) Cedo nulli martinicanus; testa castanea; fascia alba bi- partita; lineis punctatis. 5 i Knorr, Vergnügen. I. t. 24. lig. 5. 8 Brugiere, Cedo nulli martinicanus. Var. E. Encyclopédie, t. 316. fig, 3. Lamarck Hist. nat. VII. pag. 448. Var. e. D Cedo nulli dominicanus; testa crocea; fascia larga coeru- lescente interrupta; lineis punctatis. Chemnitz, Conchyl. An Regina australis? x. t. ı4r. fig. 1306. Brugiere, Cedo nulli domjnicanus. Var. F. Encyclopedie t. 316. fig. 8. Lamarck. Hist. nat. VII. pag. 448. —. Var g) Cedo nulli surinamensis; testa ochracea, albo fuscoque variegata; lineis fuscis punctatis. f Favanne, Gonchyl. II. t. 6. fig. D. 3. Chemnitz, Conchyl. x t. 141. fig. 1310. Conus solidus. Linné, Gmelin, pag. 3389, No. 69. Conus solidus. Brugiere. pag 605. Cedo nulli surinamensis. Var. G. Encyclop. tab. 316. fig. 9. Lamarck. Hist. nat. VII. pag. 448. Var. g. h) Cedo nulli grenadensis; testa lutea; maculis albidis; li- neis rufis punctatis. Martini, Conchyl. II. t. 62. AR. 683. Linne, Gmelin; pag. 3389. No. 38. Conus insularis. Brugiere. pag. 605. Cedo nulli grenadensis. Var. H. En cy clop. tab. 316. fig. 5 f Lamarck, Hist. nat. VII. pag. 448. Var. h.

i)

Kegelſchnecken. Tab. 220. Fig. 3053. 3055. 35

i) Cedo nulli caracanus. Tab. 220. Fig 3054. testa albida; maculis furvo-nigricantibus longitudinalibus; lineis punc- tatis.

Brugiere, pag. 603. Cedo nulli caracanus. Var. J. En cyclo p. tab. 316. fig. 6. Lamarck. Hist. nat. VII. pag. 448. Var. i.

—— ——

2) Die Varietät a) Cedo nulli Ammiralis, der ächte Cedonulli, iſt auf Tab. 220. Fig. 3055. abgebildet. Obſchon alle Abänderungen des odnulli ſelten und geſchätzt ſind, ſo iſt doch wieder unter ihnen, ja unter allen Conchylien überhaupt, der achte Cedonulli die ſeltenſte und koſtbarſte. Lange Zeit waren nur 3 bis 4 Stücke in den Sammlungen bekannt, welche auſſerordentliche Summen koſteten, ſo daß im Jahr 1732 das Exem⸗ plar aus der Sammlung des de la Faille, in der Auction mit 965 Gulden bezahlt wurde. Obſchon jetzt etwas mehr Exemplare bekannt ſind / ſo ſtehn ſie doch noch immer in ſehr hohem Preiſe, und gehören zur größten Zierde eines Kabinets. Ein ſehr ſchönes Exemplar, das mit dem hier abgebildeten in Größe und Zeichnung übereinſtimmt, habe ich in der kaiſerl. Sammlung in Wien geſehen. Lamarck beſitzt zwei ächte Cedonulli, von welchen der eine 19 1/2 Linie lang und von ausgezeichneter Reinheit und Symmetrie der Farben iſt; der andere iſt aus der Sammlung des Fa vanne und iſt zwar größer, 22 3/4 Linien lang, aber nicht fo ſchön, und vollkommen gefärbt. Deer ächte Cedonulli iſt kegelförmig, der Wirbel iſt concav-fpigig und beſteht aus 9 bis 10 ausgehöhlten und mit kleinen Höckern gekrönten Win⸗ dungen. Die letzte Windung hat einen zimmtfarbenen Grund, auf welchem 26 bis 30 braune, durch weiße kleine Punkte gegliederte Schnuͤre herum⸗ laufen. In der Mitte finden ſich zwei Queerreihen unregelmäßiger milch, weißer und röthlichbraun eingefaßter Flecken, von welchen einige etwas in die Länge gedehnt find. Die VBaſis der Schale und der Winkel der letzten Windung haben ähnliche milchweiße und braun eingefaßte Flecken. Auffer dieſen Fleckenreihen und den punktirten Schnüren finden ſich noch 4 Queer⸗ reihen von weißen runden Tupfen, die Perlſchnüren gleichen; die eine Reihe ſteht über, die drei andern unter den gedoppelten Fleckenreihen. Der Wir. bel iſt ebenfalls zimmtfarben, mit einer Menge milchweißer Flecken, die wieder fein zimmtfarben punktirt find. Die Mündung iſt milchweiß. Die Länge unſerer Figur beträgt 1 Zoll 7 Linien. | E 2 Man

6. Varietäten.

Man hat den ächten Cedonulli bis jetzt nur in den ſüdamerikani⸗ ſchen Meeren gefunden. Die von Martini, Bd. II. tab. 57. fig. 633; gelieferte Abbildung iſt ganz unrichtig. 5

Die nun folgenden 8 Varietäten können unter der Benennung unäch⸗ ter Cedonulli, Conus Pseudo-Cedonulli zuſammengefaßt werden. Sie haben keine gedoppelte Reihe von Flecken in der Mitte, und eben ſo fehlen ihnen die 4 Perlſchnüre; ſie zeigen nur unregelmäßig ſtehende weiße Flecken, die ſelten eine braune Einfaſſung haben, und tragen nur die brau⸗ nen oder röthlichen, durch weiße Punkte gegliederten Schnüre.

2) Die Varietät b) Cedo nulli Mappa, der Landkarten⸗Ce⸗ donulli, Tab. 220. Fig, 3053. iſt etwas größer und ſchmächtiger, als der ächte Cedonulli., Wie bei dieſem, iſt der Grund zimmtfarben, aber er iſt durch große, bläulichweiße und dunkelbraun eingefaßte, zuſammenlaufende Flecken marmorirt. Dieſe Flecken laufen an der Höhe der letzten Windung und erſtrecken ſich bis zur Mitte herab; in der Mitte und an der Baſis der Schale bilden dieſe Flecken zwei unregelmäßige Bänder, die durch den zimmt⸗ farbenen Grund von einander getrennt find, der aber hier ſelbſt wieder zwei Reihen kleiner, weißer, auseinander ſtehender Flecken zeigt. Auſſerdem laufen über die ganze letzte Windung bis an vierzig braune, ganz fein weiß punktirte Schnüre, die aber auf den weißen Flecken die Farbe umändern und hier bläulichweiß und fein braun punktirt ſind. Der Wirbel und die Mündung iſt wie beim ächten Cedonulli gebildet, doch iſt der Wirbel ge⸗ wöhnlich weißer und mit einigen zimmtfarhenen Flecken beſetzt; zuweilen herrſcht indeß die Zimmtfarbe vor. Die Länge beträgt 2 Zoll. Man fin⸗ det dieſe Varietät in denſelben Meeren, wie die vorige. e

3) Die Varietät c) Cedo nulli curassaviensis, hat eine glättere Schale, als die beiden vorhergehenden, und wenn man den Grund mehr nach der vorherrſchenden Farbe, als nach ihrer Intenſität beſtimmt, ſo kann man fagen, daß er weiß iſt. Auf dieſem weißen Grunde finden ſich erſtlich einige dreißig milchweiße und fein braun punktirte Schnüre, dann auf der obern Hälfte große zuſammenlaufende, röthlich⸗zitrongelbe Flecken, auf welchen die punktirten Schnüre ebenfalls ſichtlich ſind, und auf der untern Hälfte zeigt ſich ein röthlich zitrongelbes, zuweilen unterbrochenes Band, auf welchem man ebenfalls die gegliederten Schnüre und auſſerdem noch einige kleine weiße Flecken ſieht. Die Länge beträgt 1 Zoll 10 Linien. Man fin⸗ det fie an den Küſten der Inſel Curaſſa. „%

4), Die Varietät d) Cedo nulli trinitarius unterſcheidet ſich vorzüglich durch ihre Farbe. Der Grund iſt olivenfarben, auf welch

l

Varietaͤten. 37

ſich braune, fein weiß punktirte Schnüre finden. Die obere Hälfte zeigt drei Queerreihen, ovaler, ungleicher, bläulich weißer Flecken. In der Mitte iſt eine weiße Zone, auf welcher die Schnüre nur punktirt find; die untere Hälfte iſt wie die obere. Der Wirbel iſt weiß und dunkelbraun gefleckt. Die Mündung unterſcheidet ſich von der der vorigen durch eine blaß violette

1 bre Länge beträgt 1 Zoll 6 Linien. Sie findet ſich bei der In⸗ el Trinitad.

50, Die Varietät e) Cedo nulli martinicanus, iſt G auf der Oberfläche, caſtanienbraun, mit braunen, fein weiß punktirten Schnüren. In der Mitte zeigt ſie zwei weiße, braun eingefaßte und unregelmäßige Binden, auf welchen die Schnüre braun punktirt ſind. Die untere Binde iſt noch⸗ mal fo breit, als die obere. Am Grund der Schale iſt ein drittes Band. Der Wirbel iſt weiß mit kaſtanienbraunen Flecken. Ihre Länge beträgt 19 Li nien. Sie kommt von der Inſel Dominique, und mag ſich wahrſcheinlich 1 bei 13 5 liegenden Inſel Martinique finden, da ſie von dieſer den

amen trägt.

6) Die Varietät k) Cedo nulli dominicanus hat zur vorherrſchen⸗ den Farbe die weiße, auf welcher ſich braun punktirte, etwas gekörnte Schnüre finden. Die obere Hälfte hat drei Reihen aneinander gefügter Fle⸗ cken, die gleichſam drei Bänder bilden, wovon das mittlere zuſammenhän⸗

end iſt, die beiden ſeitlichen ausgezackt und doch vereinigt mit dem mittlern ind. Dieſe bandartigen Flecken ſind ſafranfarben und ihre Schnüre ſind braun und weiß gegliedert, während der weiße Grund nur einfach braun punktirte Schnüre hat. Am Ende der Schale iſt ein viertes ſafranfarbnes Band, deſſen untere Hälfte weiß gefleckt iſt. Der Wirbel iſt weiß, mit ſafranfarbnen Flecken. Die Länge beträgt 21 Linien. Man findet ſie an den Küſten von Dominique. a 05 s

7) Die Varietät g) Cedo nulli surinamensis iſt etwas granulirt, be⸗ ſonders nach der Baſis zu, hat einen weißen Grund, mit braun punktirten Schnüren und auf der obern Hälfte ockerfarbne Flecken, die braun und weiß gegliedert, mit einigen weißen getrennten Flecken und einigen dunkelbraunen Strichen beſtreut ſind, die in den übrigen Arten nicht vorkommen. Auf den weißen Stellen finden ſich, wie bei allen andern Varietäten, einfach braun

unktirte Schnüre. Die untere Hälfte zeigt ähnliche Flecken, wie die obere, ie ebenfalls durch weiße, theils zerriſſene, theils zuſammenhängende Fle⸗ cken getrennt oder vermengt ſind. Der Wirbel iſt weiß, mit dunkelbraunen Flecken. Die Mündung iſt weiß, zuweilen etwas ins Bläuliche fallend. Die Länge beträgt 23 Linien. Sie findet ſich an der Küſte von a

38 | Varietäten.

8). Die Varietät h) Cedo nulli grenadensis hat auf einem bläu⸗ lich weißen Grunde Schnüre aus ſehr kleinen, gelben, entfernten Punkten. Die obere Hälfte hat große, gelbe, zuſammenhängende, am obern und un⸗ tern Rande ausgezackte Flecken, deren Schnüre dunkelgelb und bläulich⸗ weiß gegliedert find. Um die Mitte der Schale legt ſich ein großes bläulich⸗ weißes, zackiges Band. Die untere Hälfte iſt mit ähnlichen gelben Flecken, wie die obere, beſetzt, auffer an ihrer Baſis, wo der blaulichweiße Grund ſichtbar iſt. Der Wirbel iſt weiß und dunkelgelb geflammt. Die Länge be⸗ trägt 21 Linien. Sie findet ſich an den Küſten von Grenada, einer Inſel der kleinen Antillen. \ 0) Die Varietät i) Cedonulli caracanıs Tab. 220. Fig. 3054. hat auf blaulichweißem Grunde dunkelbraun punktirte Schnüre. Auf der obern Hälfte finden ſich zerriſſene, längliche, tief dunkelbraune, an manchen Stellen zuſammenhängende Flecken, deren Schnüre aus kleinen, weißen, ge⸗ drängt ſtehenden Punkten beſtehn. Die untere Hälfte hat eine zweite Reihe ähnlicher Flecken, wie die obere, nur find fie ſchmäler und enger beiſammen⸗ ſtehend. Der Wirbel iſt weiß und mit tief dunkelbraunen Punkten be⸗ ſtreut. Die Länge beträgt 22 Linien. Man findet ſie an der Küſte von Caracas. Unſere Abbildung iſt, wie aus der Vergleichung mit der Ency-

0 95 hervorgeht, nach dem Exemplar von Hwaß verfer⸗ iget worden.

Tab. 220. Fig. 3056. Der Eſchen⸗Kegel.

Conus nemocanus Hwaf:.

Conus testa turbinata, lutescente, zonis filisque tenuissimis undu- latis approximatis fulvis cincta; spira obtusa, striato-punctata, fusco maculata; fauce subcoerulea.

Brugiere, Dict. pag. 712,— Conus nemocanus. Encyclop. tab. 338. I: 5. Lamarck. Hist. nat. VII. pag. 500. Conus nemocanus.

Die Eſchenholztute gehört unter die großen, ſchönen und ſehr ſeltnen Kegelſchnecken, welche in unſerer Figur ſehr deutlich dargeſtellt iſt. Sie wird über drei Zoll lang, verſchmächtigt ſich gegen das vordere Ende, und iſt in der Mitte etwas zuſammengezogen; durch ihre Geſtalt nähert egen

dem

Kegelſchnecken. Tab. 220. Fig. 3056. 39

dem Gonus distans Lam., der von Chemnitz im Bde. X. tab. 138: fig. 1281. abgebildet worden iſt, unterſcheidet ſich aber von ihm, daß ihr Wir⸗ bel nicht gekrönt iſt. Auf ihrer Oberfläche laufen viele ungleiche Streifen oder ganz feine Furchen der Länge nach herab, die von den neuen Mün⸗ dungsanſätzen herrühren. Der Wirbel iſt ſtumpf und beſteht aus 10 bis 11 Windungen, wovon nur die beiden äuſſerſten ſehr ſchwach ausgehöhlt, die andern aber gewölbt find, fie zeigen 2 bis 4 kreisförmige Streifen, die von vertieften Punkten durchſtochen ſind: die Stiche find an den äuſſerſten Windungen wenig deutlich, werden es aber nach der Spitze zu, immer mehr. Die Mündung iſt ſchmal. en Der gelbliche oder röthliche Grund der Schale ift mit einer Menge fahler, wellenförmiger Bänder umgeben, die höchſtens eine Linie breit ſind, zwiſchen welchen wieder zahlreiche, wellenförmige, haarfeine, fahle Queerlinien laufen. Am obern Ende der letzten Windung zeigt ſich eine weißliche Binde; etwas unter der Mitte iſt eine An aber etwas undeutlichere, auf welcher ſich eine Reihe faſt viereckiger, dunkelbrauner lecken findet. Der Wirbel iſt blaulichweiß, mit kaſtanienbraunen Fle⸗ en. Die Mündung iſt innen blaulichweiß. USER Es wohnt dieſe Kegelſchnecke, nach Hwaß, im ſtillen Ocean, an den Küſten der Inſel Nemoca. Den Namen Eſchenholztute hat fie er⸗ halten, weil die fahlen und wellenförmigen Bänder und Linien auf gelb⸗ Km Grunde viel Aehnlichkeit mit der Zeichnung des Eſchenholzes aben.

Tab. 220. Fig. 3057. Der tinianiſche Kegel.

Conus tinianus. Hwafs.

Conus testa turbinata, cinnabarina, maculis pallide caesiis nebu- lata; punctis fulvis änterspersis; spira convexa. - Brugiere. Dict. pag. 713. Gonus tinianus. Encyclop. tab. 338, fig. 2, Lamarck. Hist. nat. VII. pag. 502. Conus tinianus, Dieſe Kegelſchnecke gehört ebenfalls zu den ſeltenſten der ganzen Gat⸗ tung. Sie iſt am obern Ende gewölbt und nach der Baſts zu verſchmäch⸗ tigt; die Oberfläche iſt glatt. Der Wirbel iſt con ver und beſteht aus 8 5 wa

40 Kegelſchnecken. Tab. 220. Fig. 3057. 3058.

was gewölbten, breiten und glatten Windungen. Auf einem zinnoberrothen Grunde, deſſen Farbe bis in die Subſtanz der Schale eindringt, zeigen ſich drei Reihen unregelmäßiger, lichte aſchblauer Flecken, davon die eine am obern Drittel, die zweite etwas unter der Mitte und die dritte an der Ba⸗ ſis befindlich iſt. Auf dieſen Flecken ſieht man Queerreihen von gelben und weißen Punkten, die auf dem rothen Grund ganz verſchwinden, oder nur noch undeutlich wahrzunehmen ſind. Auf dem aſchfarbenen, etwas ins Röthliche fallenden Grunde des Wirbels finden ſich einige röthlichgelbe oder kaſtanienbraune Flecken; die zwei oder drei letzten Windungen an der Spitze find blaßroth. Die Mündung iſt etwas erweitert. Die Lippe iſt innen heller roth, als an der Auſſenſeite und röthlichweiß auf der ganzen untern Hälfte gefärbt. Die Länge beträgt 22 Linien. 5 f

Es findet ſich dieſe äuſſerſt ſeltne Schnecke, von der die Encyclo- pedie die erſte Abbildung nach dem Exemplare der Hwaßiſchen Samm⸗ lung gegeben hat, im ſtillen Ocean, an den Küſten der Inſel Tinian.

Tab. 220. Fig. 3058. Der afrikaniſche Kegel.

Conus mozambicus. Hwals.

Conus testa oblongo-turbinata, fulva, maculis albis fuscisque fasciata; cingulis transversis fusco alboque articulatis; spira con- vexo-acuta. Chemnitz, Conchyl. X. pag. 92. tab. 144. A. fig. i. k. Co- nus elongatus, der lang ausgeſtreckte Kegel. Brugiére, Dict. pag. 696. Conus mozambicus. En cy cl op. t. 337. fig. 2. 5 Lamarck. Hist. nat. VII pag. 492. Conus mozambicus. Lb.] Mariet. flava, non fasciata, cingulis continuis fusco et albo artıculatls. Encyclop. t. 337. 05 I, 5 Unſere Abbildung. Tab. 219. Fig. 3049. ö Die erſte Varietät iſt ſchon von Chemnitz am angeführten Orte abgebildet worden, wohin ich deshalb den Leſer verweiſe. Hier ſoll nur noch eine genauere Charakteriſtik der Art überhaupt, ſo wie der von uns abgebildeten Varietät insbeſondere, geliefert werden. =, le;

8 | Kegelschnecken. Come.

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Kegelſchnecken. Tab. 220. Fig. 3058, 41

Dieſe Kegelſchnecke iſt langgeſtreckt, am obern Ende abgerundet, oben glatt, oder kaum merklich geſtreift, am untern Drittel mit zahlreichen, vor⸗ ragenden Streifen. Der Wirbel iſt geſtreckt, zugeſpitzt, aus ſieben Win⸗ dungen beſtehend, über die 4 ſchwach wellenförmige Queerſtreifen laufen, die an den beiden äuſſern Windungen am deutlichſten ſind.

Die erſte Varietät hat auf einem hell kaſtanienfarbnen Grunde meh- rere ſchmale Gürtel, die weiß und braun gegliedert ſind, und etwas unter der Mitte der Schale eine Binde, die aus weißen und braunen Flecken be⸗ ſteht. Dieſe Binde iſt zuweilen wieder durch einen Gürtel von der Farbe des Grundes getheilt. Der Wirbel hat auf einem kaſtanienfarbnen Grunde einige weiße Tupfen. i \

Die zweite Varietät, die von uns hier abgebildet worden ift, hat auf einem gelblichen Grunde viele Gürtel, die braun und weiß gegliedert und 701 über die ganze Oberfläche verbreitet ſind, nur etwas unter der Mitte bemerkt man eine Art weißer Binde, auf welcher die Flecken etwas entfernt ſtehender und nicht ſo regelmäßig ſind. Der Wirbel hat auf einem weißen oder blaß violetten Grunde große braune Flecken. Die Länge unſers Exem⸗ plars beträgt 18 Linien, die Breite 8 Linen. un,

Der Conus mozambicus findet ſich gewöhnlich an der afrifanifchen Küſte Mozambique. Nach Chemnitz wohnt er auch an den Ufern der fundifchen und moluckiſchen Inſeln.

Tab. 221. Fig. 3059. 3060. Der Hermelin-Kegel.

Conus mustelinus. Hwafs. Conus testa turbinata, lutea vel virescente; fasciis duabus albis: superiore nigro- variegata, inferiore serie duplici macularum nig- ricantium; spira plano-obtusa. Seba, Mus. Tom. 3. tab. 42. fig. 31. 35.

Knorr, Vergnügen Bd. 2. tab. 6. lig. 3. an e, tab 13. fig. A5 2.

1 Conchylienkabinet. Bd. X. pag. 23. tab. 138. fig. 1280.

Brugiére, Dict. pag. 654. No, 58. Conus mustelinus. Encyclopédie, meth. tab, 327. fig. 6.

Conchyliencab. 12ter Band. F La-

42 Kegelſchnecken. Tab. 221. Fig. 3059. 3060. Lamarck, Hist. nat. Tom. VII. pag. 471. No. 64. Conus

mustelinus.

Chemnitz hat am angeführten Orte ſchon den grünlichen Herme⸗ linkegel dargeſtellt; hier folgt nun die zweite Farbenabänderung, die auch bedeutend größer iſt. Der Hermelinkegel iſt übrigens weiter nichts, als eine Varietät des Conus capitaneus. 5

Der hier abgebildete Hermelinkegel iſt glatt, nach unten verſchmäch⸗ tigt, ohne die punftirten Queerlinien, die ſich auf dem Conus capita- neus gewöhnlich befinden. Der Wirbel beſteht aus 10 geſtreiften Win: dungen, iſt ziemlich flach und ſtumpf.

Die Schale hat einen ſchön orangenfarbnen Grund, auf welchem zwei weiße Binden der Queere nach ſtehen. Die eine Binde befindet ſich am obern Ende der letzten Windung und hat nur eine Reihe kleiner dun⸗ kelrothbrauner Flecken; die andere Binde liegt etwas unter der Mitte, und hat zwei Reihen von kleinen rundlichen, tief rothbraunen Flecken, welche die Ränder der Binde einfaſſen. Der Wirbel iſt weiß und roth⸗ braun gefleckt und geflammt. Die Mündung iſt innen weiß, die Lippe innen nach der Baſſs zu violett.

Die Laͤnge beträgt 3 Zoll, 5 Linien. i

Der Wohnort iſt der aſiatiſche Ocean. Exemplare von ſolcher Größe und Friſche der Farben gehören unter die Seltenheiten.

Tab. 221. Fig. 3061. 3662. Der General-Kapitän.

Conus Monile Hwafs.

Conus testa oblongo-turbinata, albo-rubella, lineis maculisque transversim seriatis, fascia alba, punctata; spira plana, canalicu- lata, apice acuminata.

Knorr, Vergnügen pag. 265. tab. 6. fig. 3.

Chemnitz, Conchylienkäbinet. Bd. X. tab. 140. fig. 1301— 1303.

Conus capitaneus generalis. \

Brugiere. Dict. pag. 646. No. 45.— Conus monile.

Encyclop, tab, 326. fig. 7.

Lamarck; Hist. nat. Tom, VII. pag. 466, No, 53. Conus

monile. Var.

Kegelſchnecken. Tab. 221. Fig. 3061. 3062. 43

Var. [b.] testa majore, maculis oblongis irregularibus cincta. Encyclopedie. tab. 322. lig. 8. Unſere Abbildung.

Chemnitz hat bereits im 18ten Bande auf Seite 43 dieſe Art be; ſchrieben, fo daß ich nur noch Einiges über dieſe durch Größe und Zeich⸗ nung verſchiedene Abänderung hinzuzuſetzen habe.

Der Conus monile fommt überhaupt in ſeiner Geſtalt mit dem Conus Generalis überein, ſo daß er eigentlich nur als eine Farben⸗Va⸗ rietät deſſelben anzuſehen iſt. Er iſt langgeſtreckt und ſchmal, nach der Baſis zu verſchmächtigt und geſtreift, übrigens glatt. Der Wirbel, der aus 10 bis 12 Windungen beſteht, iſt zuerſt flach und erhebt ſich dann in eine ſcharfe Spitze; ſeine Windungen ſind ausgehöhlt und ha⸗ ben nach auſſen einen vorſpringenden Rand. Die Mündung iſt ſchmal.

Auf dem gelblichweißen Grunde unſerer hier abgebildeten Varietät, der nach oben ein breites, unten ein viel ſchmäleres röthlichgelbes Band zeigt, ven eine Menge regelmäßig geftellter Queerreihen von rothbrax. nen Punkten und Flecken: zwiſchen den aus etwas größern Flecken ge bildeten Reihen, ſtehen mehrere Reihen aus kleinern Punkten. Gegen die Mitte der Schale zu findet ſich eine Reihe größerer, unregelmäßiger, länglicher, ebenfalls rothbrauner Flecken, bei manchen Exemplaren findet ſich auch noch eine ähnliche zweite Reihe im untern Drittel der Schale. Der Wirbel iſt gefleckt; die Mündung iſt weiß. ö Das hier abgebildete Exemplar iſt viel größer, als das von Chem⸗ nitz; ſeine Länge beträgt 3 Zoll.

Der Wohnort iſt der afiatifhe Ocean, Der General ⸗Capitän ge: hört unter die ſeltenen Kegel. In der kaiſerl. Sammlung zu Wien liegt er unter dem Namen Conus Colonellus. f

Tab. 221. Fig. 3063. Der Gouverneurs⸗Kegel. Conus Gubernator. Hals. Brugiére, Dict. pag. 727. No. ı21. Conus gubernator. lee A 340. fig. 5. 5 Lamarck, Hist. nat. Tom. VII. pag. 506. No. 143.— Conus ıbernator.

Unſere Abbildung lig. 3063. fi g fig. 3063 5

44 Kegelſchnecken. Tab. 221. Fig. 3063.

[b] Var. testa elongata, pallide coerulea, fulvo-aurantio bifas- ciata, cinnamomeo difformiter maculata. Encyclopédie, tab. 340. fig. 6. [ce] Var. testa albido coerulea, 1 longitudinalibus, laci- niatis, fusco-castaneis. Encyclopédie, tab. 340. fig, 4.

Der Gouverneurskegel iſt länglich-Fonifch, oben ſtark gewölbt, in der Mitte etwas zuſammengezogen und nach unten ſehr verſchmächtigt. Seine Oberfläche iſt glatt, indem ſie nur einige entfernt ſtehende, wenig merkliche Queerſtreifen zeigt; die Baſis aber iſt ſtark gefurcht, und durch einen Ausſchnitt geendigt. Der Wirbel beſteht aus 12 concaven Windungen, von welchen die 2 oder 3 äuſſern faſt in einer horizontalen Ebene liegen und die übrigen plötzlich emporſteigen und einen ſpitzen Kegel bilden. Die Mün⸗ dung iſt ſchmal, unten breiter; der rechte Rand dünne und ſchneidend.

„Auf dem weißen, ins Roſenfarbene fallenden Grunde zeigen ſich zwei Reihen brauner Flecken und zwei weiße Bänder, wovon das eine in der Mitte, das andere an der Baſis liegt. Dieſe Flecken find unregelmäßig, länglich, zuweilen geſpalten, nicht zuſammenhängend, ohne Queerli⸗ nien, und der Länge nach, mit einigen undeutlichen weißen Adern. Die Flecken der obern Reihe übertreffen die der untern oft ums Doppelte. Der Wirbel iſt weiß, an den äuſſern Windungen heller oder dunkler braun, an den übrigen gelb gefleckt. Die Mündung iſt innen weiß, am rechten Rande, der ſehr dünne iſt, ſchimmert die roſenrothe oder braune Farbe der Auſſenſeite hindurch.

Die Länge beträgt 2 Zoll 7 Linien, die Breite 1 Zoll 4 Linien. Von dem, ihm zunächſt ſtehenden Conus striatus unterſcheidet ſich der Gouverneurskegel hauptſächlich dadurch, daß feine Flecken keine Queerlinien haben; auſſerdem iſt er ſchmächtiger, oben gewölbter, in der Mitte etwas zuſammengezogen, und der anfangs flache Wirbel endigt ſich in eine vorge⸗ zogene Spitze. Die zweite Abänderung, in welcher dieſer Kegel vorkömmt, iſt etwas geſtreckter, gegen die Mitte nicht oder kaum merklich zuſammengezo⸗ en und der Wirbel iſt etwas erhöhter. Auf dem bläulichweißen Grunde efinden ſich 2 orangefarbne Binden und kaſtanienfarbne, gelblich geaderte Flecken. Die eine Binde läuft im obern Drittel und an ihren Rändern hän⸗ gen kaſtanienfarbne Flecken; die andere, nochmal ſo breite Binde, iſt 1 | ern

Kegelſchnecken. Tab. 221. Fig. 3063. 45

tern Drittel, und ihre kaſtanienbraunen Flecken beſtehn nur in einfachen, un⸗ regelmäßigen Tupfen. Am obern Ende findet ſich eine Reihe Flecken von der⸗ ſelben Farbe. Der ins Violette fallende weiße Grund des Wirbels iſt hell kaſtanienbraun gefleckt und die Spitze iſt fleiſchfarben. Die Länge beträgt 2 Zoll, Io Linien, die Breite 15 Linien.

Die dritte Abänderung ſtimmt in der Geſtalt mit der vorigen 1 Auf ihrem bläulichweißen, an einigen Stellen ins Violette allenden Grunde laufen kaſtanienbraune, in der Mitte und den Enden der Schale häufig unterbrochene Längsflammen. Dieſe Flammenlinien find ſehr ausgezackt, an einem ihrer Ränder mit Gelb untermiſcht und zuweilen un⸗ regelmäßig braun geadert. Der Wirbel iſt violettweiß und gelblich kaſta⸗ nienfarben il Bre die Spitze iſt roſenroth. Die Länge beträgt 2 Zoll, 4

Linien und die Breite 13 Linien.

Man findet dieſe Kegelſchnecke im aſiatiſchen Ocean. Die zweite va⸗ rietät ift äuſſerſt ſelten und die beiden andern find nicht gemein.

Tab. 221. Fig. 3064. Der mittelmeeriſche Kegel.

Conus mediterraneus. Hwals. -

Conus testa turbinata, livida, fulvo aut fusco nebulata; lineis transversis albo-fuscoque articulatis; fascia albida; spira convexo- acuta, maculata.

Seba, Thesaurus Tom, 3. tab. 47. fig. 27.

Brugiere, Dict. pag. 701. No. gr. Conus mediterraneus.

Encyclopedie, tab. 330. fig. 4.

Lamarck, Hist. nat. Tom. vn pag. 494. No. 113.— Co- nus mediterraneus.

Dieſe Schnecke hat die gewöhnliche koniſche Geſtalt der Kegel. Ihre Oberfläche iſt im untern Drittel ſtark queer gefurcht, in den beiden obern Dritteln glatt; auſſerdem ſieht man noch der Länge nach mehrere tiefe 195 chen, die von den neuen Schalenanſaͤtzen herrühren. Der Wirbel beſteht aus 8 bis 9 Umgängen und bildet eine vorragende Spitze; die Windungen find ganz ſchwach geſtreift, etwas conver, ihre Ränder find aufgerichtet und angelegt. Die Mündung iſt ſchmal.

Auf

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46 Kegelſchnecken. Tab. 221. Fig. 3064.

Auf dem olivengrünlichen, bei abgeriebenen Exemplaren ins Hellbläu⸗ liche übergehenden Grunde finden ſich unregelmäßige, fahle oder bräunlich⸗ rothe nebelige Flecken. Um die ganze letzte Windung legen ſich eine Menge feiner Queerlinien, die durch weiße und rothbraune Punkte artig gegliedert ſind. Auſſerdem läuft um die Mitte der Schale ein ſchmales, gruͤnlich⸗ oder gelblichweißes Band, das ebenfalls die gegliederten Queerlinien enthält; ein zweites, aber ſchmäleres und keine punktirten Linien enthaltendes Band befindet ſich am obern Ende. Der Wirbel iſt ebenfalls grünlich, mit weißen und braunen Flecken. Die Mündung iſt innen tief violett, mit zwei wei⸗ ßen ſchmalen Bändern, die den Bändern der Auſſenſeite entſprechen.

Die Länge beträgt 14 Linien, die Breite 8 Linien.

Es findet ſich dieſe Kegelſchnecke häufig im mittelländiſchen Meere, an den meiſten Küſten; fo habe ich z B. mehrere Exemplare mit dem Thiere vor mir liegen, die Profeſſor Schubert an der Küſte von Nizza geſammelt hat. Es iſt dieſer Kegel übrigens nicht der einzige, der im mittelländiſchen Meere vorkömmt, ſondern der darauf folgende Conus

.

Franciscanus findet ſich ebenfalls daſelbſt. Tab. 221. Fig. 3065. Der Franziskaner Kegel.

Conns Franciscanus. Hwalfs.

Conus testa turbinata, castanea, albido-bifasciata: fascia supe- riore anfractus decurrente; spira convexo-acuta.

| eee die Conchylien im Cab. von Rudolſtadt. tab. VI. 18. 4.

Brugiére, Dict. pag. 698. No. 87. Conus Franciscanus, Encyclopédie, tab. 337. fig. g. Lamarck, Hist. nat. Tom. VII. pag. 493. No. 109.— Co-

nus Franciscanus. a

Die Schale iſt koniſch, nicht ſonderlich ſtark, an ihrem obern Ende abgerundet, mit einem weit vorſtehenden ſpitzigen Wirbel. Die Baſts der Schale iſt queer geſtreift, der übrige Theil glatt, mit einigen wenig ſichtlichen Queerftreifen. Der Wirbel, beſteht aus 8, etwas convexen und glatten Windungen, mit regelmäßigen Nähten, die nur an den beiden erſten Windungen etwas ungleich ſind.

Die

Kegelſchnecken. Tab. 221. Fig. 3065. 47

Die Schale iſt kaſtanien⸗ oder röthlichbraun mit zwei ſchmalen weiſ⸗ ſen Binden; die erſte liegt etwas unter der Mitte, und die zweite am obern Ende der letzten Windung, von wo ſie ſich an den Rändern der letzten Windungen des Wirbels bis hinauf zur Spitze deſſelben 17 Die Mündung iſt innen von einer ins Violette ziehenden weißen Farbe.

Die Länge beträgt 25 Linien, die Breite 14 Linien.

Sie findet ſich in den Meeren um Afrika und im Mittelmeer; im letztern aber nur ſehr klein. Der Franziskaner⸗ und der mittelmeeriſche Kegel ſind die beiden einzigen Arten von Kegelſchnecken, die in europäi⸗ ſchen Meeren vorkommen.

Tab. 221. Fig. 3066. Der Reifen-Kegel.

Conus verulosus. Hwals.

Conus testa cylindraceo-turbinata, transversim sulcata, alba; sul- cis prominulis, obtusis: inferioribus majoribus, laxioribus; spira convexo-acuta, Favanne, Conchyl. Tom, 2. pag. 478. tab 15. fig. G. 3. Brugiere, Dict. pag. 719. No. 115.— Conus verulosus. Encyclopédie, tab. 341. fig. 7. Lamarck, Hist. nat. Tom. VII. pag. 508. No. 146.— Co- nus verulosus.

Der Reifen⸗Kegel hat eine ſchmal⸗kegelförmige Geſtalt, iſt ſehr dün⸗ ne, und ſeiner ganzen Länge nach mit Reifen queer umwunden, die nicht, wie beim Conus granulatus Linn, geſtreift, ſondern einfach ſind. Dieſe Reifen werden gegen das untere Ende zu ſtärker, nach oben zin ſchwächer und entfernter; ſie ſind flach, rauh oder faſt körnig. Der

zirbel beſteht aus 9 converen, geftreiften Windungen, die ſich in einen 1015 Winkel erheben. Die Mündung iſt ſehr ſchmal; der rechte Rand ünne, ſchneidend und ganz fein gezähnelt.

Seine Farbe iſt graulichweiß, innen wie auſſen ohne Flecken, am ganzen untern Ende milchweiß. 5 g . gr

Die Länge beträgt 20 Linien, die Breite etwas über 9 Linien.

Man findet ſie in den amerikaniſchen Meeren. Sie iſt nicht ge⸗ mein. Verwandt mit dem Conus Terebra und granulatus, u ie 0

48 Kegelſchnecken. Tab. 221. Fig. 3066.

doch auch auſſer der Farbe von ihnen ſehr verſchieden, denn bei erſterem find die Windungen des Wirbels abgeplattet, und bei en find die Queerreifen geftreift, und werden nach der Baſis zu am ſchwächſten.

Tab. 221. Fig. 3067. Der Tauben-Kegel.

Conus Columba. Hwals.

Conus testa turbinata, inferne sulcata, alba vel rosea; spira con- veXa, acumınata.

Gualtieri, Index test. tab, 23. fig. G. Favanne, Conchyl, tab. 18. fig. K. I. Brugiére, Dict. pag. 709. No. 101. Conus Columba. Encyclopédie, tab, 334. fig. 3. Lamarck, Hist. nat. Tom. VII. pag 499. No. 125. Co- nus Columba. [b] Var. testa candida, basi striata, lineis binis subgranosis. le! Var. testa majore, penitus candida.

Encyclopédie tab. 331. fig. 3.

Es gehört dieſe Kegelſchnecke zu den kleinſten der Gattung. Sie iſt an ihrem Obertheil glatt, auf ihrer untern Hälfte mit 7 bis 8 feinen, durch deutliche Furchen geſchiedenen Schnüren umwunden, nach oben erweitert, und von der Mitte an bis gegen die Baſis ſtark verſchmälert. Der Wirbel beſteht aus 8 glatten, etwas geſtreiften concaven Windun⸗ gen, und bildet einen erhabenen ſpitzen Winkel. Die Mündung iſt ſchmal, unten weiter; der rechte Rand dünne und ſchneidend, und unterhalb, den Schnüren der Auſſenſeite entſprechend, etwas gefaltet.

Die Schale iſt ganz weiß, oder roſenfarben mit weißer Mündung.

Die Varietät b. iſt ganz weiß und hat gegen die Mitte der letzten Windung ein oder zwei körnige Schnüre, während es die untern nicht

Lamarck rechnet auch die, in der Encyclopedie methodiquę tab. 331. fig. 3. abgebildete Kegelſchnecke als Varietät c. hieher. Sie iſt ums doppelte größer, als die beiden vorigen, und nach Lamarcks An⸗ gabe weiß. g

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Kegelſchnecken. Tab. 221. 222. Fig. 3067 3068. 49

Der Taubenkegel iſt 8 Linien lang und 4 1/2 Linien breit. Die Varietät e ift 17 Linien lang. g i N Man findet die Taubenſchnecke im aſiatiſchen Ocean und die beiden erſten Varietäten kommen ziemlich häufig vor.

Tab. 222. Fig. 3068. Der punktirte Kegel.

Conus punctatus. Chemnitz.

Conus testa conica, obsolete coronata, helvacea, albo-zonata; striis transversis, elevatis, fusco-punctatis; spira obtusa, albo fuscoque maculata. .

Chemnitz, Conchylienkabinet. x. tab. 139. fig. 1294.

Brugiere. Diet. pag. 628. Gonus punctatus.

Encyclopedie, tab. 319. fig. 8. f

Lamarck, Hist. nat. Tom, VII. pag. 455.— Conus punctatus. Chemnitz hat zuerſt dieſen ſeltenen Kegel beſchrieben und abgebildet; jedoch muß ſein Exemplar am Wirbel gelitten haben, da er ihn unter die glatten rechnet. Hier ſoll eine berichtigte Abbildung deſſelben von der Mün⸗ dungsſeite, mit einigen Bemerkungen, folgen. ö

Die Schale iſt koniſch und ſtark; die Windungen des Wirbels find auf ihrer obern Hälfte concentriſch geſtreift und ſchwach concav; auf ihrer un⸗ tern Hälfte conver, glatt und gekrönt. Ihre Höcker find dick, aber wenig vorſpringend; auf der äuſſern Hälfte der letzten Windung ſind ſie wenig merklich und auf den fünf Windungen der Spitze faſt gr nicht. Um die ate il eine Kae ſich eine Menge wenig erhabner Queerftreifen. Die

aſis iſt einfach.

Der Grund iſt blaß röthlichgelb, etwas unter der Mitte mit einer weiſ⸗ fen Binde; die Queerſtreifen find braun punktirt und der Wirbel iſt in den en feiner Höcker braun gefleckt. Die Mündung iſt blaß röth⸗ ichweiß.

Die Länge beträgt 2 Zoll, 1 Linie; die Breite 1 Zoll, 2 Linien.

Chemnitz giebt den oſtindiſchen und Brugiére den afrikaniſchen Ocean als Woͤhnort an. |

Conchyliencab. 12ter Band. G „Tab.

50 Kegelſchnecken. Tab. 222. Fig. 3069-3070.

Tab. 222. Fig. 3069. Der Tommandanten⸗Kegel. Conus Dux Var. b. Conus Dux. Var. b. testa fulvo variegata, taeniis minus distinctis. Encyclopédie. tab, 342. fig. 5. i

Auf Tab. 220. Fig. 305 . iſt bereits die eine Varietät des Commandan⸗ ten⸗Kegels abgebildet worden; hier folgt nun die zweite. Sie unterſcheidet ſich von der erſten nur durch die Farbe, in allen andern Stücken ſtimmt ſie mit ihr überein. Der Grund iſt roſenfarben mit röthlichgelben, unregel⸗ mäßigen Flecken und vielen Queerlinien von braun und weißen Tupfen. Der Wirbel iſt weiß, blaßroſenfarben überlaufen, und zitronen⸗ oder orangen⸗ gelb gefleckt; die Spitze iſt weiß. Je mehr die Schale an Umfang zunimmt, deſto undeutlicher werden die Queerſtreifen, und während ſie auf der Mün⸗ dungsſeite ſehr deutlich ſind, bemerkt man ſie kaum auf den Rücken.

Die Länge beträgt 2 Zoll, 2 Linien; die Breite 9 1/2 Linien.

Tab. 222. Fig. 3070. Der geflammte Nez⸗Kegel.

Conus auricomus. Lam.

Conus testa subcylindrica, elongata, transversim striata, luteo- aurantia; flammis fulvis linearibus, longitudinalibus; maculis albis, trigonis, fasciatim confertis; spira exseıta, subacuta.

Knorr, Vergnügen V. tab. 11. fig. 5.

Brugiere, Dict. pag. 742. Conus aureus. Encyclopédie, tab. 346 fig. 4. g Lamarck. Hist. nat. Tom. VII. pag. 518. Conus auricomus.

Die Schale iſt langgeſtreckt, cylindriſch, ſtark und mit vorſpringenden Queerſtreifen umwunden. Der Wirbel iſt koniſch und beſteht aus 9—10 geſtreiften Windungen, wovon die äuſſerſte durch eine ſtumpfe Kante, nach auſſen zu, begrenzt iſt. Die Mündung iſt lang und ſchmal, und hat am obern Ende einen tiefen Ausſchnitt. b

Der Grund iſt hell orangengelb, mit vielen ſchmalen, etwas wellenför⸗ migen, braunrothen Längsflammen. Auſſerdem laufen noch der Länge r

er

Kegelſchnecken. Tab. 222. Fig. 3070-3071. 51

der Queere nach netzförmige Bänder, die durch feine, netzartig zuſammen⸗ laufende, röthlichgelbe Faͤden, deren Maſchen als weiße, faſt dreieckige, kleine Flecken erſcheinen, gebildet werden. Von den nach der Queere lau⸗ fenden Retzbinden liegt die eine am oberſten Ende der letzten Windung und 2 andere auf der untern Hälfte. Dieſe Netze find ſehr zart gegittert. Der Wirbel iſt orangegelb, mit weißen Flammen und rothbraunen Längs⸗ linien. Die Mündung iſt weiß. N

Die Länge des hier abgebildeten Exemplars iſt 2 Zoll; das Exemplar von Lamarck iſt 2 Zoll, 7 Linien 1 eee

Dieſer eben nicht gemeine Kegel findet ſich im indiſchen Ocean, an den Küſten von China. Er iſt nahe verwandt mit dem Conus Clavus, doch iſt dieſer an ſeiner untern Hälfte ſchmächtiger, die letzte Windung iſt an ihrem obern Ende abgerundet, waͤhrend ſie bei unſerm Kegel gerade wie beim Conus aulicus, eine Kante bildet, und endlich finden ſich beim Conus Clavus auf der ganzen Schale zerſtreute weiße Flecken, während ſie hier immer zu gegitterten Binden vereinigt ſind.

Tab. 222. Fig. 3071. Der Kaͤſe⸗Kegel. Conus lividus. Hwals.

Conus testa conica, coronata, inferne granoso-muriculata, Iivido- virescente, basi subcoerulea; zona albıda; spira alba, obtusa.

Knorr, Vergnügen Bd. IV. tab. 13. fig. 3. Favanne, Conchyl. tab. 15. fig. M. Brugiére, Dict. No. 28. Conus lividus. Encyclopédie, tab. 321. 1105 5. Lamarck, Hist. nat. Tom. VII. pag. 457. Conus lividus. Unſere Abbildung. [b.] Variet. testa laevi, fulvida. Martini, Conchylienkabinet Bd. I. tab. 63. fig. 694. [c.] Mariet. testa lutea, basi granosa. | Martini, Conchylienkabinet Bd. IL tab. 61. lig. 63x. Linné, Gmelin, Syst. nat. pag. 3389. Conus citrinus. Die beiden Varietäten b und c hat ſchon Martini dargeſtellt; hier

ſoll die am gewöhnlichſten vorkommende Varietät a abgebildet und beſchrie⸗ ben werden. 85 81 2 ie

52 Kegelſchnecken. Tab. 222. Fig. 3071-3072.

Die Schale ift kegelfoͤrmig, von der Baſis bis gegen die Mitte hin, mit erhabenen Streifen umwunden, die nah beiſammen ſtehende, etwas in die Queere gedehnte, ſtarke Körner tragen. Der Wirbel iſt etwas erhaben, ſeine Windungen ſind am äuſſern Rande durch ſtarke, nahe an einander ſtehende Höcker gekrönt und durch zwei concentriſche Streifen gefurcht. Die Mündung iſt ſchmal; die Baſis ganz und gerundet.

Auf dem blatz grünlich⸗ oder bläulich⸗gelben Grunde der Schale findet ſich, etwas unter der Mitte, eine bläulichweiße Binde und zuweilen gegen die Baſis hin noch eine zweite, die aber undeutlicher und auch etwas dunk⸗ ler iſt. Die Baſis ſelbſt iſt innen und auſſen violett-braun eingefaßt; der 17 iſt lichte grünlichgelb und ſeine Höcker ſind weiß, die Mündung iſt

iolett.

Die Länge beträgt 19 Linien. Sie

Es findet fich dieſer Kegel häufig im oſtindiſchen Ocean.

Tab. 222. Fig. 3072. Der Admirals⸗Kegel.

Conus Ammiralis. Lin.

Conus testa conica, citrino-furva; maculis albis trigonis, fasciis- que flavis subtilissime reticulatis; spira concavo-acuta.

Linné, Gmelin, Syst. nat, pag. 3378.— Conus Ammiralis. Brugiere, Dict. No. 57. Conus Ammiralis. Lamarck, Hist. nat. Tom. VII. pag. 473.— Conus Ammiralis.

Der Admiral gehört unter die ſchönſten Arten dieſer Gattung. Auf einem orangegelben oder kaſtanienbraunen Grunde findet ſich eine Menge größerer oder kleinerer, milchweißer, dreieckiger Flecken, und einige zitron⸗ gelbe, äuſſerſt fein und zierlich gegitterte, Binden. Er erſcheint in vielerlei Abänderungen, von denen manche ſelten, oder wenigſtens nicht gemein ſind. Im Conchylienkabinette ſind zwar mehrere derſelben abgebildet, in⸗ deß genügen nur die Abbildungen von Chemnitz; diejenigen, die Mar⸗ tini und gerade für die am gewöhnlichſten vorkommenden, geliefert hat, ſind zu ſchlecht, als daß ſte nicht durch beſſere vertauſcht werden ſollten. Zu⸗ dem ſoll hier eine genauere Auseinanderſetzung der verſchiedenen Abänderun⸗ gen erfolgen, ſo wie ſie Hwaß nach ſeiner reichhaltigen Sammlung aufge⸗ führt und Brugiére ausführlich beſchrieben hat. Dieſe We

ehn

Kegelſchnecken. Tab. 222. Fig. 3072. 53

ſtehn aus der verſchiedenen Anzahl der netzartigen Binden, aus ihrer Stel⸗ lung, aus den Linien, durch welche ſie getheilt werden und aus der glatten oder granulirten Oberfläche. Die Admirale, die aus der Südſee kommen, haben a größere weiße Flecken als die andern. Der Wohnort dieſes Kegels iſt der oſtindiſche Ocean und die Südſee.

Ja.] Var. fasciis tribus flavis, media cingulo articulato divisa. Ammiralis summus, der eigentliche Admiral. Rumph, Thes. tab. 34. fig. B Petiver, Amb. tab. 15. fig. 18. D’Argenville, Conchyl. tab. 1a. fig. N. Fayanne, Conchyl. tab. 17. fie. J. I. Seba, Mus. Tom. III. tab. 48. 15 4—6. Regenfuß, Conchylienwerk Bd. II. tab. k. fig. 1. Born, Test. Mus. pag. 145. Vign. fig. B. Martini, Conchylienkabinet Bd. II. tab. 57. fig. 634.

Brugiere, Dict. Var. A Ammiralis. summus.

Encyclopédie, tab, 328. fig. 1. Chemnitz, Conchylienkabinet Bd. X. tab. 141. fig. 1308 Lamarck. Hist. nat. Tom. VII. Var. a.

[b.] Var. fasciis tribus, media bifariam cingulatis. Ammiralis polyzonus, der Oberadmiral. | D’Argenville, Conch. Append. tab. 1. fig. O. Favanne, Conch: tab. 17. he. J. 2. Born, Test. Mus. pag. 154. tab. 7. fig. II. Brugiére, Var, B. Ammiralis polyzonus. Encyclopédie, tab. 328. fig. 8. Lamarck, Var. h. d [c.] Var. fasciis tribus vel quatuor non cingulatis. Ammiralis vicarius, der Vice⸗Admiral. Rum ph, Thes. tab. 34. fig. C. Petiver, Amboin. tab. 15. fig. 14. D’Argenyille, Conchyl. tab 12. fig. H. Favanne, Conch, tab. 17. fig. J. 5. i Knorr, Vergnügen,. Bd. IV. tab. 3. fig x. Chemnitz, Conchylienkabinet Bd. X. tab. 141. fig. 1307. Brugiere, Var. E Ammiralis vicarius.

En-

54 Kegelſchnecken. Tab. 222. Fig. 3072.

Encyclopédie, tab. 328. fig. 2. b Var. b. 5 [d.] Var. granulata; fasciis tribus, media cingulata, Ammiralis Archithalassus. Der granulirte Admiral. D’Argenville, Conchyl. Append. tab. x. fig. M. Favanne, Conchyl. tab. 1. fig. J. 7. ; Knorr, Vergnügen Bd. I. tab. 8. fig. 2. 2 ; Martini, Conchylienkabinet Bd. II. pag. 214. Vign. 26. fig. 2. Brugiére, Var. F. Ammiralis Archithalassus. Encyclopédie, tab. 328. fie. 4. Lamarck, Var. d. [e.] Var. granulata, fasciis tribus non cingulatis. Ammiralis Archithalassus vicarius. Der granulirte Vice - Admiral. D’Argenville, Conchyl. Append. tab. I. fig. N Favanne, Conchyl. tab. 17. fig. J. 6. Martini, Conchylienkabinet Bd. II. pag. 214. Vign. 26. fig. I. Bus Te, N a archithal. vicarius. ncyclopediıe, tab. 328. ig, 3. Dh Var. e. 5 [£] Var. fasciis tribus, media cingulata; maculis latıs. Ammi- ralis summus australis. Der auftralifche, eigentliche Admiral. Encyclopédie, tab. 328. fig. 5. N 5 Lamarck, Var. e. [g.] Var. fasciis tribus non cingulatis; maculis latis. Ammiralis ve arius australis. Der auftralifche Vice- Admiral. Encyclopédie, tab. 328. fig. 6, Dee

Ch.] Var. absque fasciis et cingulis intermediis. Ammiralis per- sonatus. Der maskirte Admiral.

D’Argenville, Conchyl, Append. tab. 1. fig. V. Favanne, Conchyl. tab 17. fig. J. 3. Martini, Conchylienkabinet Bd. II. tab. 57. fig. 635. a. Brugiére, Var. H. Ammiralis personatus. Encyclopédie, tab. 328. fie. 7. Lamarck, Var. g.

li.]

Kegelſchnecken. Tab. 222. Fig. 3072. 55

I..] Var. fasciis quatuor, tribus inferioribus cingulatis. Ammi- ralis extraordinarius. Der Gegen: Admiral. D’Argenville, Conchyl, Append. tab, 1. fig. P. Favanne, Conchyl. tab, 17. fig. J. 4. Brugiere, Var. C. Ammiralis extraordinarius. Encyclopédie, tab, 328 fig. 9. Lamarck, Var, i.

>

Die Varietät a, der eigentliche Admiral, hat eine verſchmäch⸗ tigte Geſtalt, iſt glatt, mit kaum fichtlichen Queerſtreifen, die nur an der Baſis bemerklich werden und mit feinen Längsſtreifen, die von den neuen Schalenanſätzen herrühren. Der Wirbel iſt concav, vorgezogen und durch eine feine Spitze geendigt. Der Grund iſt röthlichgelb, das zum Zitronen: farbnen ſich hinneigt, oder, wie in unſerer Abbildung, kaſtanſenbraun. Auf dieſem Grunde finden ſich eine Menge über die ganze letzte Windung unregelmäßig vertheilter, dreieckiger Flecken, dann eine Menge feiner dunkler Queerlinien und zuletzt drei gelbe, höchſt fein gegitterte Queerbin⸗ den, wovon die eine am oberſten Ende der letzten Windung, die zweite in der Mitte, und die dritte an der Baſis liegt. Dieſe Binden ſind, wie bei allen Varietäten des Admirals überhaupt, eigentlich weiß, aber fie find mit einem fo feinen gelben, nur ganz kleine Maſchen bildenden netzartigen Ge: webe bedeckt daß fie dadurch gelb erſcheinen. Die Beſchaffenheit der mitt⸗ lern Binde charakteriſirt dieſe Abänderung; es iſt nämlich dieſe Binde durch einen weißen und kaſtanienbraun gegliederten Gürtel in zwei Theile getheilt. Zuweilen finden ſich vier Queerbinden, die vierte iſt dann zwiſchen der obern und der mittlern eingeſchoben; ein ſolches Exemplar hat Chemnitz in der Figur 1308 dargeſtellt. Der Wirbel iſt weiß und dunkel orangefarben mar⸗ morirt. Die Mündung iſt entweder rein weiß, oder blaß röthlichweiß. Die Länge beträgt 1, Zoll, 11 Linien. 8

Die Varietät b, der Oberadmiral, unterſcheidet ſich von der vori. gen nur dadurch, daß die mittlere Binde durch 2 gegliederte Gürtel in drei Stücke getheilt wird. Die untere Binde iſt ebenfalls durch 2, oder nur ı Gürtel getheilt. Bor n's Figur, die ich ebenfalls hierher zähle, ermangelt des Gürtels auf der untern Binde, dafür findet ſich die vierte, eingeſcho— bene Binde. Dieſe Varietät iſt ſelten.

Die

56 Kegelſchnecken. Tab. 222. Fig. 3072-3072.

Die Varietät o, der Vice⸗Admiral, unterſcheidet ſich vom eigent⸗ lichen Admiral nur dadurch, daß ihre 3 oder 4 Binden durch keine geglieder⸗ ten Gürtel getheilt ſind. 5 f g i

Die Varietät d, der granulirte Admiral ſtimmt in der Anzahl und Lage ſeiner Binden, ſo wie in der Theilung der mittlern durch einen gegliederten Guͤrtel mit dem eigentlichen Admiral überein; aber ſie iſt klei⸗ ner, und iſt mit deutlichen Queerſtreifen umwunden, die mehr oder minder vorſpringende und faſt runde Körner tragen. f 5 5

Die Varietät e, der granulirte Bice⸗Admiral ſtimmt mit dem Vice, Admiral überein, und hat, wie dieſer, ungetheilte Binden; aber die Oberfläche iſt auf dieſelbe Weiſe, wie in der vorigen, granulirt.

Die Varietät k, der auſtraliſche, eigentliche Admiral, hat wie der eigentliche Admiral 3 Binden, wovon die mittelſte durch einen ge⸗ gliederten Gürtel getheilt iſt, ſie unterſcheidet ſich nur durch ihre größern weißen Flecken. Die Fig. 1309. Tab. 141., die Ehemnitz im 10ten Bde.

eliefert hat, ſcheint nach den großen weißen Flecken hierher gerechnet wer⸗ den zu muſſen, obſchon das Original in den oſtindiſchen Meeren gefunden worden ſeyn foll.,, a | S

Die Varietät 8, der auſtraliſche Vice⸗Admiral, hat wie der Vice⸗Admiral ebenfalls 3 Binden, die durch keinen Gürtel getheilt wer⸗ den, nur ſind die weißen Flecken viel größer. a |

Die Varietät h, der maskirte Admiral iſt entweder ohne alle Binden, und dann heißt er der Admiral ohne Binden, oder es fehlt nur die mittlere Binde, während die beiden, an den Enden liegen⸗ den, vorhanden ſind, und dann heißt er insbeſondere der maskirte Admiral. Er gehört unter die kleinen Admirale, denn er wird höch⸗ ſtens 17 Linien lang. e g

Die Varietät i, der Gegen⸗Admiral iſt daran kenntlich, daß er 4 Binden trägt, wovon jede der drei untern durch einen punktirten Gürtel getheilt iſt.

Tab. 222. Fig. 3073. Der Fuchs-Kegel. Conus vulpinus, nob.

Conus testa conica, fulva, albo-fasciata, filis fulvis, obsoletis; basi granulata, fuscata; spira obtusa, striata, fusco maculata. La.]

Kegelſchnecken. Tab. 222. Fig. 3073. 87

[a] Var. fulva, maculis flammeis, fuscis, fascias albas longitudi-

naliter intersecantibus; spira punctato-striata, Conus vi- tulinus. Hwals, h Brugiere, Diet. No. 47. Conus vitulinus,

Encyclopédie. tab. 326. fig. 3. Lamarck Hist. nat. Tom. VII. pag. 467. Conus vitulinus. Unſere Abbildung. a g 5 } [b] Var. rufa, pallide fasciata, filis fulvis, obsoletis. Conus vulpinus. Lam. Born, Test. Mus. tab. 7. fig. 13.— Conus planorbis, Brugiere, Dict. No. 48. Conus vulpinus. Encyelopedie, tab. 326. fig. 6. Linné, Gmelin, Syst. nat. pag. 3392.— Conus polyzonias. Lamarck, Hist. nat. Tom. VII. pag. 467. Conus vulpi- nus. Var. a. 6.) testa penitus granulosa, albo-maculata. Encyclopédie, tab. 326. fig. 8. Lamarck, Conus vulpinus. Var. b. 7.) testa ferruginea, fascia albida, filis fulvis obsoletis Conus ferrugineus. Hwals. Lister, Hist. Conchyl. tab. 784. fig. 31. | Knorr, Vergnügen Bd. VI. tab. 18. lig. 2. Martini, Conchylienkabinet. Bd. II. tab. 59. lig. 659. Brugiere, Dict. No. 49. Conus ferrugineus. Encyclopedie, tab. 326. fig. 4. Linne, Gmelin, pag. 3381.— Conus Senator Lamarck, Conus vulpinus. Var. c.

Dieſer Kegel hat eine koniſche Geſtalt, die Baſis trägt mehr oder min⸗ der vorſpringende und gekörnte Queerlinien; der Wirbel iſt wenig erhaben, ſeine Windungen ſind ſchwach ausgehöhlt und deutlich geſtreift. Der Grund iſt röthlichgelb oder röthlichbraun, mit zwei weißen Binden, die zuweilen von dunkeln Längsflammen durchſchnitten werden. Die Baſis hat einen dunkelvioletten Fleck. Der Wirbel iſt weiß, und dunkel rothbraun gefleckt. Die Länge beträgt ohngefähr 2 Zoll. 8

Die Var. a., oder der Conus vitulinus von Hwaß, Brugiere und Lamarck, zu welcher unſere Abbildung gehört, hat auf einem dunkel⸗

Conchyliencab. 12ter Band. H röth⸗

58 Kegelſchnecken. Tab. 222. Fig. 3072-3073.

röthlichgelben oder kaſtanienfarbenen Grunde zwei weiße Binden, wovon die eine am obern Ende der letzten Windung, die andere etwas unter der Mitte ſteht. Dieſe Binden ſind von dunkelbraunen, geflammten und ge⸗ wellten Längslinien durchſchnitten. Die Streifen der Wirbelwindungen ſind mit feinen Punkten durchſtochen, und die Baſis iſt mit ſtark granulir⸗ ten Queerſtreifen bezeichnet. Der Wohnort iſt der afrikaniſche Ocean.

Die Var. b. oder der Conus vulpinus Lam,, unterſcheidet ſich von der vorigen nur dadurch, daß die Streifen des Wirbels nicht e e und die Streifen der Baſis nicht ſo ſtark granulirt ſind. Sie hat im Allge⸗ meinen eine röthlichgelbe Sarıe und iſt undeutlich weiß gebändert. Aus un ſerer, unter = und 8 aufgeführten Spielarten hatten Hwaß und Bru⸗ giére ihren Conus vulpinus, und aus? den Conus ferrugineus gebil- det. Beide unterſcheiden ſich nur etwas in der Färbung. Der Conus vul- pinus Hwaß, oder unſere Abänderungen « und 6, iſt röthlichgelb mit 15 hellen Binden, wovon die eine am obern Ende der letzten Windung, ie andere etwas unter der Mitte liegt. Auf dem röthlichgelben Grunde ſieht man eine Menge Queerlinien, die den Binden fehlen, welche dafür zuweilen, beſonders die obere, braune Längsflammen tragen. Manchmal zeigt, wie dies in ® der Fall iſt, die ganze Oberfläche granulirte Streifen, und man findet auf dem röthlichgelben und braungefleckten Grunde auch noch einige weiße Flecken. a f

Der Conus ferrugineus von Hwaß und Brugisre, oder unſere Spielart 7, ift von Lamarck als Varietät o. zum Conus vulpinus Hwa ls geſtellt worden. Der Grund iſt röthlichgelb, mit entfernt ſtehen⸗ den dunklern Queerlinien, und breiten, geflammten, roſtfarbnen oder ſchwärzlichbraunen Flecken. Am obern Ende der letzten Windung, und etwas unterhalb der Mitte laufen zwei weiße Binden, wovon die obere von den braunen Flecken des Grundes durchſchnitten wird, die andere aber un⸗ efleckt iſt. Dieſe zweite Binde fehlt auch bisweilen. Unſere Varietät b., ndet ſich an den Küſten von Guinea. . n

Da zwiſchen dem Conus vitulinus, vulpinus und ferrugineus feine ſpezifiſche Differenz vorhanden iſt, fo müſſen fie auch, wie hier geſchehen iſt, zu einer Art vereinigt werden. Lamar ck hatte bereits den letztern, als Varietät zu ſeinem Conus vulpinus gerechnet. Ueberhaupt hat man die Gattung der Kegelſchnecken in zu viele Arten zertrümmert, ſo daß es durch⸗ aus nöthig iſt, die gleichartigen wieder zu vereinigen.

Tab

Kegelſchnecken. Tab. 222. Fig. 3074-3075- 50 Tab. 222. Fig. 3074- Der Maͤuſe⸗Kegel. Conus Mus. Hwaf:.

Conus testa ovato-conica, coronata, cinerea, albo-fasciata; macu- lis fulvis longitudinalibus; striis transversis elevatis; spira variegata, acuta. b 8

Gualtieri, Test. tab. 20. fig. K.

Brugiere, Dict. No. 27.— Conus Mus.

Encyclopédie, tab, 320, fig. 9,

Lamarck, Hist, nat. Tom, VII. Pag. 457. Conus Mus.

Dieſer ziemlich häufige Kegel, der nur eine geringe Größe erreicht, hat eine oben ſtark gewölbte und unten ſehr verſchmächtigte Geſtalt. Auf der ganzen letzten Windung ſtehn eine Menge erhabner, feiner Queerſtreifen.

er Wirbel bildet eine kurze ſtumpfe Spitze; ſeine Windungen ſind flach, concentriſch geſtreift, an ihrem äuſſeren Rande gekrönt und dieſe Höcker neh⸗ men nach auſſen an Größe zu. Die Mündung iſt ſchmal.

Der Grund iſt blaß bläulichgrau, mit unregelmäßigen, oft zuſammen⸗ fließenden, und dadurch den größten Theil des Grundes bedeckenden, gelb⸗ lichbraunen Längsflkammen. Um die i Binge ſich eine weiße Binde. Der Wirbel hat eine bläſſere Farbe, als die Längsflammen; die Höcker, die man gewöhnlich ſchon etwas abgerieben antrifft, ſind weiß und zwiſchen je zwei Höckern findet ſich in der Vertiefung ein braunrother Fleck. Die Mündung iſt ie unge am rechten Rand ins Bräunliche verlaufend.

Die Länge beträgt 15 Linien. i EN Es findet ſich der Mäuſe⸗Kegel im weſtindiſchen Oeean, an den Küſten von Guadeloupe. abe

Fab, 222. 3875 Der Proteus⸗Kegel.

Conus Proteus. nob.

Conus testa conica alba, maculis F fulvis aut fuscis, transversim seriatis; spira obtusa vel plana, canaliculata, mucro- nata; basi sulcata.

92 Ja.]

60 Kegelſchnecken. Tab. 222. Fig. 3%.

Ja.] Var. guttis fuscis, vel fulvis, maculisque irregularibus trans- versim seriatis; spirasubacuminata— COnus Proteus. Hwals. Rumph, Thes. tab. 34. fig. M. Gualtieri, Ind. test. tab 22. fig, E. Seba, Thes. III. tab. 44. lig. 24. 25 N i Knorr, Vergnügen. Bd. V. tab. 22. lig. 3. Martini, Conchylienkabinet. Bd. II. tab. 56. fig. 626. 627. Brugiére, Dict. No. 72. Conus Proteus. Encyclopédie, tab. 334. fig. 1. | Lamarck, Hist. nat. Tom. VII. pag. 486.— Conus Proteus. g.) maculis rubicundis, confertis, inaequaliter distributis. Seba, Thes. III. tab. 46. fig. 24. 25. Knorr, Vergnügen Bd. III. tab, 18. fig 5 und V. tab. g. ig. 6. Chemnitz, Conchylienkabinet. Bd. X. fig. 1300. Encyclopédie, tab. 334. fig, 2. ge [b.] Var. punctis numerosis, seriatis, fulvis aut fuscis, maculisque longitudinaliter confluentibus; spira plana, mucronata, Conus leoninus, Hwaß. | Gualtieri, Ind. test, tab. ar. fig. D. Brugiere, Dict. No. 73.— Conus leoninus. Encyclopédie, tab, 334. fig. 5.6. Lamarck, Hist. nat. Tom. VII. pag. 486.— Conus leoninus. Unſere Abbildung.

f.) punctis raris, seriatis, maculis magnis, plerisque con- natıs,

Knorr, Vergnügen Bd. VI. tab, r. fig. 3. Martini, Conchylienkabinet. Bd. II. kab. 57. lig. 640. Chemnitz, Conchylienkabinet. Bd. X. tab. 140. hg. 1299 Encyclopedie, tab. 335. fig. 5.

y.) castanea; maculis rarıs, albis. Encyclopedie, tab, 334. fig. 9.

Die Schale iſt koniſch, glatt und an der Baſis geſtreift. Der Wirbel erhebt ſich ſchwach, oder iſt flach und verläuft in eine, aus der Mitte vor⸗ tretende Spitze; ſeine Windungen ſind glatt, nicht geſtreift, etwas aus⸗ gehöhlt und nach auſſen mit einem etwas vortretenden Rande eingefaßt. Dieſer Kegel ändert ſehr in der Färbung. Vom Conus papilionaceus, mit dem er nahe verwandt iſt, unterſcheidet er ſich durch geringere Größe und durch den Mangel an Streifen auf den Wirbelwindungen. Si

i ie

Kegelſchnecken. Tab. 222. Fig. 3075. 61

Die Varietät a., oder der Conus Proteus von Hwaß, Brugiere und Lamarck hat auf einem reinweißen Grunde zwei oder drei Reihen groſ⸗ fer, unregelmäßiger, meiſt längsgedehnter, kaſtanienfarbner, oder faſt ſchwärzlicher, zuweilen an den Rändern blau eingefaßter Flecken, und auf ſerdem noch mehrere Reihen von ovalen oder viereckigen Punkten von derſel⸗ ben Farbe. Der Wirbel iſt weiß und dunkelbraun gefleckt. In der Spielart 6 werden die Flecken größer, haben eine unregelmäßigere Geſtalt und find röthlichbraun. Die Länge beträgt ohngefähr 2 Zoll. Der Wohnort iſt der oſtindiſche Ocean, und das Meer an den Antillen.

„Die Varietät b. oder der Conus leoninus von Hwaß, Bru⸗ giére und Lamarck, hat gewöhnlich einen gegen den Umfang flachern Wirbel, was indeß keinen Grund abgiebt, eine eigene Art deshalb zu bilden, da auch in andern Arten der flache Wirbel zuweilen etwas erhaben wird. Auf dem weißen Grunde findet ſich eine Menge Queerreihen von rothbrau⸗ nen oder röthlichen größern und kleinern Punkten, oder länglichen Tupfen; guſſerdem noch zwei Reihen längsgedehnter, mehr oder minder nahe bei: ſammen ſtehender Flecken. Der Wirbel iſt weiß, und rothbraun oder röth⸗ lich gefleckt. Die Spielart e wird größer, hat auf dem weißen Grunde einige Punktreihen und zwei große Reihen von unregelmäßigen, braun⸗ rothen Flecken, die hie und da in einander gefloſſen find. Die Spielart y iſt faſt ganz kaſtanienbraun, mit einigen weißen Flecken und Spuren von

unktreihen. Die Länge beträgt ohngefähr 2 Zoll; von der Spielart 6 2

oll, 6 Linien. Der Wohnort ſind die Küſten von Amerika.

Brugiere, und ihm nachfolgend, Lamarck citiren als hieher gehö— rig N VI. tab. 11. fig. 4., was aber offenbar Conus tessella- tus iſt. | Der Conus Proteus und leoninus Hwals müſſen durchaus ver- einigt werden, da wie ſchon Brugiere zugefteht, der ganze Unter: ſchied auf der Färbung beruht, Der Conus Proteus Hwals geht durch feine Varietät b. unmittelbar in den ſogenannten Conus leoni- nus über. Hwaß, Brugiere und Lamarck haben bei Beſtimmung der Kegelſchnecken zu viel Gewicht auf Farbe und Zeichnung gelegt, 805 zu ſehr ändern, und allein keinen weſentlichen Charakter an- geben.

Tab.

62 Kegelſchnecken. Tab. 222. Fig. 3076. Tab. 222. Fig. 3076.

Der Katzen-Kegel.

Conus Catus. Hwals.

Conus testa conica, albida, fulvo variegata; striis transversis, ele- vatis, numerosis; spira convexo-obtusa, striata, variegata.

[a] Var. Martini, Conchylienkabinet. Bd. II. tab. 55. fig. 609. 610. Brugiere, Diet. No. 99. Conus Catus. Encyclopédie, tab 332. fig. 7.

Lamarck, Hist. nat, Tom. VII. pag. 497. Conus Catus.

b.] Var. fusco-olivacea, albo maculata.

Knorr, Vergnügen Bd. 3. tab. 27. fig. 5- Encyclopédie, tab. 332. fig. 3. [c] Var. rubra, papillosa.

Encyclopédie tab. 332. fig. 4.

Der Katzenkegel hat eine kurze, dicke, gewölbte Schale, die in die

Queere gefurcht iſt und dadurch mit vorſpringenden Schnüren umwun⸗ den wird, die auf der untern Hälfte conver und ſtark granulirt, auf der obern Hälfte flach und wenig vorſtehend ſind. Der Wirbel iſt vor⸗ ſtehend, die zwei oder drei äuſſern Windungen deſſelben ſind etwas con⸗ cav und concentriſch geſtreift, die übrigen ſind flach, ſchief ſich erhebend und enden in einer nicht ſonderlich ſcharfen Spitze, der obere Rand die⸗ cen ſpringt etwas vor. Die Mündung iſt oben wenig aus⸗ zeſchnitten. 0 Auf einem weißen Grunde finden ſich bei der erſten Abänderung, die von Martini leider ſehr ſchlecht abgebildet iſt, 2 bis 3 Queerreihen, aus unregelmäßigen röthlichgelben, oder röthlichbraunen Flecken, wovon die eine am obern Ende, die andere in der Mitte und die dritte an der Baſis liegt. Auſſerdem ſind die Schnüre noch braun und weiß punktirt, und auf der obern Hälfte der letzten Windung findet man noch öfters braune und weiße Queerſtriche. Der blaͤulichgraue Grund des Wirbels iſt braun oder röthlichgelb gefleckt. Die Mündung iſt weiß. Die Länge beträgt 18 Linien. e Se 5955

Die Varietät b., die wir hier abgebildet haben, ſtimmt in Geſtalt und Größe mit der vorigen überein, und weicht nur etwas in der a

ung

Kegelſchnecken. Tab. 222. Fig. 3076. 63

bung ab. Auf dem gelblichbraunen, mehr oder minder ins Olivenfar⸗ bene fallenden Grunde laufen weiße, bläulich eingefaßte, geflammte Fle⸗ cken, die beſonders in der Mitte eine Art Binde bilden, welche von dem braunen Grunde in ſchmalen gewellten Längsflammen durchſchnitten wird. Die braunen Queerſtriche der vorigen Varietät finden ſich hier nur auf den weißen Flecken. Die Mündung iſt milchweiß, die rechte Lippe am Rande braun und weiß geſtrichelt. Die Schale iſt ſtark granulirt. Die Varietät c iſt etwas kleiner, als die beiden vorigen. Auf dem ins orangenfarbige ziehenden rothen Grunde zeigt ſich in der Mitte eine etwas hellere Zone, eine andere, weißliche am oberſten Ende der letzten Windung und ein weißer Fleck an der Baſis. Die Schnüre tragen auf der untern Hälfte große Hoͤcker, auf der obern aber nur kleine Körner. Der Wirbel hat einen etwas hellern Grund, als die letzte Windung und iſt weiß gefleckt. i

Alle drei Abänderungen, in denen dieſer Kegel vorkommt, find ge: mein, und finden ſich ſowohl an den Küſten der Antillen, als an denen von Senegal, Vorgebirg der guten Hoffnung und Ile⸗de⸗France.

Cas-

64

Clas s i | Helm ſchnecke.

Die Helmſchnecken oder Sturmhauben bilden eine ſehr natürliche Gat⸗ tung, und ſind deshalb ſchon von den ältern Schriftſtellern als eine Gruppe Fleer e worden. Bonanni nannte fie Cochleae galeaeformes;

iſter ſtellte fie dar im 7ten und 8ten Kapitel der ısten Abtheilung feines Aten Buches und gab dem 7ten Kapitel die Aufſchrift: de Buccinis auri- tis, sive rostro recurvo donatis, ventricosis, und dem Sten: de Bucci- nis brevirostris, sinu reflexo, laevibus. Von Gualtieri werden fie Cochleae cassidiformes genannt, nur eine feiner Arten gehört nicht hie⸗ her, ſondern zu Buccinum. Klein“) gab ihnen den Namen Cassis, ſchloß aber fälſchlich einige unferer Arten davon aus. Linne bar fie mit feiner Gattung Buccinum. Martini") bezeichnete fie als wahre Sturmhauben ; feine unächten Sturmhauben gehören nicht dazu, fondern beſtehen aus den Caſſidarien und einigen Arten von Pyrula Triton und Buccinum. Bru⸗ giére“ brachte fie zu feiner Gattung Cassidea, der er folgende Merkmale gab: „Schale gewölbt, oft dick. Mündung länger als breit, die Lippen ſehr erweitert, gezähnt, an der Baſis durch einen kurzen, linksgewendeten Kanal gedurch deſſen Ränder gegen den Rücken gebogen ſind. Wirbel ge⸗ wöhnlich durch ſchiefe Wulſte unterbrochen.“ Lamarck“) endlich bildete aus dieſer Gattung Cassidea zwei, wovon er die eine Cassidaria und die andere Cassis nannte. i .

Die Gattung Cassis bezeichnet Lamarck durch folgende Merkmale: „Schale gewölbt. Mündung länglich, ſchmal, an der Baſis durch einen kurzen, nach dem Rücken der Schale plötzlich umgebogenen Kanal geendigt. Spindel in die Queere gefaltet. Rechter Rand faſt immer gezä 1

on

*) Tentamen method, ostrac. pag. 91. r) Conchylienkabinet Bd. II. pag. 1. k) Dictionnaire encycloped. pag. 414. ***%) Hist. nat. des Animaux sans vertebres, Tom. VII. pag. 218.

Cassis. Helmſchnecke. 65

Von Cassidaria unterſcheidet ſich Cassis dadurch, daß bei erſterer der Kanal, in welchen unten die Mündung geendigt iſt, nicht plötzlich i der Schale gebogen, ſondern nur etwas in die Höhe

erichtet iſt.

; Die Helmſchnecken haben eine gewölbte Schale, mit einem gewöhn⸗ lich kurzen Wirbel. Auf dieſem ſieht man öfters mehrere Klammern, die die Enden von denen ſind, welche die Schale in ihren verſchiedenen Al⸗ tersperioden an der Mündung angeſetzt hatte. Lamarck bringt nach dem Vorhandenſeyn oder Mangel der Klammern die Helmſchnecken in zwei Ab⸗ theilungen, wovon die erſte diejenigen begreift, deren Wirbel mit Klammern verſehen iſt, und die zweite diejenigen, deren Wirbel ohne Klammern iſt. Die Mündung iſt gewöhnlich ſchmal; der rechte Rand iſt nach auſſen von einem ſtarken Saum eingefaßt und bei den meiſten nach innen mit ſtarken Zähnen verſehen; die Spindellippe iſt umgeſchlagen und trägt ſtarke Run⸗ a Nach unten verläuft die Mündung in einen kurzen Kanal, der plöß- lich in die Höhe ſteigt und etwas links gewendet iſt. g

Einige Helmſchnecken haben in der Jugend eine ſehr abweichende Bit. dung von der, die ſie im Alter erhalten, und daher iſt es gekommen, daß man die Schalen aus den verſchiedenen Altersperioden zuweilen, als ver⸗ ſchiedenen Arten angehörig betrachtet hat. Manche Arten erreichen eine bedeutende Größe und Schwere. i f Mae

Das Thier iſt noch nicht genau bekannt. Sie leben im Meere in eini- ger nun von den Küſten und auf ſandigem Grunde, wo ſie ſich ganz eingraben.

Abgebildete Arten ſind:

Tab. 223. Fig. 3077. 3078. Cassis Saburon. Die Sand⸗Helmſchnecke. Fig. 3079. 3080. Cassis canaliculata. Die ausgekehlte Helmſchnecke. Fig. 3081. 3082. Cassis bisulcata, 8 55 ach ER 8 u Die doppelfurchige Fig. 3083. Cassis lammea. Die geflammte Helmſchnecke. Fig. 3084. 3085. Cassis Pomum. Die Apfel⸗Helmſchnecke.

Conchyliencab. 12ter Band. J Tab.

66 Helmſchnecken. Tab. 223. Fig. 3077. 3078.

Tab. 223. Fig. 3077. 3078. Die Sand⸗Helmſchnecke.

Cassis Saburon. Lam.

Cassis testa ovato-globosa, pellucida, transversim dense sulcata, albido-carnea, interdum fulvo-maculata; columella inferne rugo- sa; labro margine crenato.

Rondelet, Pisc. pag. 83. Buccinum parvum.

Bossuet, Aquatil. pars alt. pag. 41. Buccinum parvum

Bi 1 5 esner, Uatil. pag. 153.

Bas ehren = 330.

Scilla, de corp. mar. lapidesc. tab. 16. fig. 2. superior.

Bonanni, Recreat. 3. fig. 20.

Rumph, Thes. imag. tab. 24. fig. C.

Petiver, Amb. tab. 9. fig. 6.

Gualtieri, Testac, tab. 39 fig. G.

Adanson, Conchyl. du Sata pag. 112. tab. 7, fig. 8.

Le Saburon. Brugiere, Dict. pag. 420. Cassidea Saburon. Lamarck, Hist, nat. Tom. VII, pag. 227. Cassis Saburon.

Die Schale iſt oval-Eugelig, leicht, obſchon nicht zerbrechlich, durch⸗ ſcheinend und beſteht aus ſieben ſtark gewölbten Umgängen. Alle Windun⸗ gen ſind von einer Menge Queerfurchen umgeben, wodurch ſchmale und flache Queerrippen entſtehen, von denen ſich auf der letzten Windung etliche und dreißig und auf der vorletzten zwölfe finden. Längsſtreifen ſind nicht vorhanden. Der Wirbel bildet eine ſcharfe Spitze; feine Windungen ſetzen zwar deutlich von einander ab, aber ihre Ränder ſind aneinander ſchließend. Die der Spitze zunächſtliegenden fünf erſten Windungen zeigen höchſt feine, zuweilen dem bloßen Auge kaum ſichtbare, dicht aneinander ſtehende Längs⸗ ſtreifen, die auf der vorletzten Windung verſchwinden und von denen man auf der letzten keine Spur mehr antrifft. Die Mündung iſt oben durch den ſtark gewölbten Bauch der Schale verengert, von der Mitte an bis unten ſtark erweitert, ſo daß die Breite hier das Drittel von der Länge der Mün⸗ dung ausmacht. Der rechte Rand iſt, wie bei allen Helmſchnecken, mit einem Saum eingefaͤßt, dieſer Saum iſt auſſen glatt und flach, innen trägt er

25

IE 223.

Helmſchnechen 5 (che. f

Helmſchnecken. Tab. 223. Fig. 3078-3080. 67

25 30 furze Falten. Die Spindellippe iſt umgelegt und bildet nach unten ein breites dünnes Blatt, das den tiefen Nabel von der Mindungsfete her be: deckt; auf dieſem Blatte finden ſich ohngefähr 10 ſtarke, unregelmäßige Queerrunzeln, aber niemals Körner.

„Die Farbe der ganzen Schale iſt ſchön weiß, auf dem Rücken röthlich überflogen; zuweilen finden ſich noch 5 Reihen von viereckigen gelben Flecken.

Es iſt zu bemerken, daß Adanſon's und Brugis re's C. Saburon auf der letzten Windung eine Klammer trägt, fo daß auch letzterer dieſes Merk: mal in ſeiner Charakteriſtik aufnahm und von einer testa varicosa redet. Lamarck erwähnt nichts von einer Klammer und ſtellt auch dieſe Art uns ter die Helmſchnecken, deren Wirbel ohne Klammern iſt. Die mir vor⸗ liegenden Exemplare haben ebenfalls keine, und es iſt alſo die Klammer auf der letzten Windung (auf den übrigen findet ſie ſich ohnedieß nicht) om ae Merkmal, und muß daher aus der Charakteriſtik wegge⸗ aſſen werden.

Die Länge beträgt 21 Linien und die Breite 14 Linien.

Adanſon hat dieſe Helmſchnecke im Sande der Inſel Gorea gefunden. Nach Bonanni findet ſie ſich auch im mittelländiſchen Meer und am Strande bei Liſſabon. a d i

Martini und Gmelin haben dieſe Art mit der Cassis granulosa und Areola zuſammengeworfen, von welchen fie ſich ſehr beſtimmt unter. ſcheidet; denn bei der Cassis Areola hat die Schale Klammern, die letzt. Windung iſt glatt, ohne Queerfurchen und die Mündung iſt ſchmal; bei der Cassis gramilosa hat die ganze Schale Längsſtreifen und die Spindelplatti hat nicht nur Runzeln, ſondern auch noch viele Körner.

Tab. 223. Fig. 3079. 3080. Die ausgekehlte Helmſchnecke.

Cassis canaliculata. Lam.

Cassis testa ovata, transversim sulcata, albida, interdum luteo- maculata; suturis canaliculatis; columella inferne rugosa; labrı margıne crenato. Brugiere, Dict. pag. 423. Gassidea canaliculata. Lamarck, Hist. nat. Tom, VII. Pag. 228. Cassis canalı-

culata. 52 Di

68 Helmſchnecken. Tab. 223. Fig. 3080-3082.

Dieſe Helmſchnecke, die von Brugié r e zuerſt befchrieben wurde und von der hier die erſte Abbildung gegeben wird, iſt der vorigen ſehr ähnlich. Sie iſt oval gewölbt, leicht, durchſcheinend, alle Windungen ſind von Queerfurchen umgeben, von welchen auf der letzten ſich 18, auf den übrigen nur 7 vorfin⸗ den. Die Windungen ſind von einander durch einen tiefen Kanal abgeſon⸗ dert, der vom rechten Mündungsrande an ſich bis zur Wirbelſpitze erſtreckt. Die Mündung iſt wie bei der vorigen Art beſchaffen. Der rechte Rand trägt innen 18 Falten, die ſich ins er un der Höhlung als ſchwache Streifen er⸗ ſtrecken. Die Spindellippe bildet unten ein umgelegtes Blatt, das den Na⸗ bel bedeckt, oben trägt fie 4 kurze Queerfalten, und auf dem Blatt 6—8

7

längere unregelmäßige Falten, die nach auſſen zu gekerbt, oder granulirt

nd.

Die Farbe des vorliegenden Exemplars iſt ganz weiß, doch trifft man auch fleiſch- oder roſenfarbene, mit 5 Reihen würfliger gelber Flecken, die etwas heller, als in der vorigen Art ind.

Die Länge beträgt 20 Linien, die Breite 12 Linien. 5

Nach Macleay findet fie ſich an den Küſten von Ceylon.

Vom Cassis Saburon unterſcheidet ſie ſich ſehr durch ihre ausge⸗ fehlten Nähte und die gekerbten Falten auf der Spindel.

Tab. 223. Fig. 3081. 3082. Die doppelfurchige Helmſchnecke.

Cassis bisulcata. nob.

Cassis testa ovato-globosa, laevi, anfractibus margine superiore bisulcata; albida, maculis luteis tessellatis; columella inferne ru- gosa; apertura inferne dilatata.

Lister, Hist. Conchyl. tab. 1012. fig. 76.

Die Schale iſt oval-fugelig, ziemlich ſtark, nur ſchwach durchſcheinend und beſteht aus ſieben ſtark gewölbten Windungen, wovon die legte ſehr groß iſt, und die andern den kurzen, ſpitzigen Wirbel bilden. Die Win⸗ dungen find an ihrem obern Rande flach umgebogen und zeigen auf dieſer umgebogenen Fläche zwei tiefe Furchen, die vom rechten Mündungsrande her bis zur Wirbelſpitze laufen und auf den vier äuſſern Windungen deutlich ſichtlich ſind. Die letzte Windung hat an der Baſis noch einige Queerſtrei⸗ fen, ſonſt ihr ganzer Rücken glatt, ohne alle Queer und e

8 N | ie

Helmſchnecken. Tab. 223. Fig. 3082 3083. 69

Die fünf erſten Windungen zeigen noch eine Menge höchſt feiner Längs⸗ ſtreifen, die auf der vorletzten Windung verſchwinden. Auf allen Win⸗ dungen iſt auch nicht eine Spur von einer Klammer ſichtlich. Die Mün⸗ dung iſt wie bei Cassis Saburon, nur iſt der Saum des rechten Randes nach auſſen viel höher; innen trägt er 18 Falten. Die Spindellippe iſt eben⸗ falls unten umgeſchlagen, queergerunzelt und bedeckt den Nabel. Die Mündung iſt wegen des ſtarken Bauchs anfangs ſchmal, von der Mitte an . ſo daß die Breite der Oeffnung hier das Drittel der Länge be: rägt. e , i . Der Grund der Schale iſt bläulich weiß mit fünf Reihen viereckiger, elber Flecken. Der Umfang der Mündung iſt weiß, das Innere zieht ins raungelbe. Der Saum iſt auſſen braun gefleckt. 10 Die Länge beträgt beinahe 18 Linien, die Breite etwas über 12 Linien. Dieſe Helmſchnecke ſteht in der Mitte zwiſchen Cassis Areola und Sa- buron. Mit erſterer ſtimmt fie zuſammen in der glatten Schale und in der Zeichnung, unerſcheidet ſich aber weſentlich von ihr durch ihre kuͤrzere, kugelige Geſtalt, ihre weite Mundöffnung, ihren Mangel an Klammern, ihren kürzern Wirbel, deſſen Längsſtreifen ſchon auf der vorletzten Windung nicht ae deutlich find. Mit der Cassis Saburon hat fie die kugelige Geſtalt und die weite Mündung gemein, iſt aber von ihr gar fehr verſchieden durch die glatte Oberfläche, die nur gegen den obern Rand der Windungen zwei tiefe und breite Queerfurchen trägt; auch iſt ihre Schale und beſonders der Saum des rechten Randes ſtärker. b Liſters Figur gehört offenbar hieher, da ihr die Klammern man⸗ geln und die bei den Furchen deutlich bemerkbar ſind.

Tab. 223. Fig. 3083. Die geflammte Helmſchnecke.

Cassis flammea.

Cassis testa ovato-inflata, in juniori longitudinaliter plicata, in adulto seriebus transversis tuberculata; griseo-violacescente, flam- mis fuscis picta; spira convexa mucronäta. A. Figurae testae junioris Linn & Gmelin, Syst. nat. pag. 3473. Buccinum flammeum. Brugiere, Dict. pag. 429. Cassıdea flammea.

La-

70 Helmſchnecken. Tab. 223. Fig. 3083.

Lamarck, Hist. nat. Tom. VII. pag. 220. Cassis flammea. Bonanni, Recreat. 3. fig. 156. | Rumph, Thes. tab. 23. fig. 1. Valentyn, Abhandl. tab. 11. fig, 99. 100. Seba, Thes. III. tab. 73, fig. 10, II, 19, 20, Knorr, Vergnügen. Bd. 4. tab. 4. lig. 1. Martini, Conchylienkabinet. Bd. IL tab, 34. fig. 353. 354.

B. Figurae testae adultae, Lister, Hist. Conchyl. tab. 1004. fig. 69 et tab, 1005, fig. 72. Petiver, Gazophyl. tab. 153, fig. I. | Seba, Thes. III. tab. 73. fig. 5, 6, 14, 15, 16. Favanne, Conchyl. tab, 25. fig. E. Unſere Abbildung.

„Martini hat die Schale der jungen geflammten Helmſchnecke, am an⸗ geführten Orte, bereits gut dargeſtellt, hier iſt davon die erwachſene Schale abgebildet, die von jener merklich abweicht.

In allen Altersperioden hat die Schale eine ovale, gewölbte, an den Seiten etwas gedrückte Geſtalt. Der Länge nach laufen über die letzte Windung zahlreiche Furchen und Falten, die jederzeit nach dem rechten Rande zu ſtärker ſind, als nach dem linken. Nach ihrem obern Ende zu iſt ſie umgebogen und trägt auf der Kante eine Reihe von Höckern. Die Windungen des Wirbels haben ebenfalls ſolche Längsfurchen und vorſprin⸗ gende Längsfalten; jede Windung iſt in der Mitte etwas ausgehöhlt, und der Nand durch die vortretenden 17 gekerbt. Queerſtreifen finden ſich auf der ganzen Schale nicht, auſſer einigen undeutlichen, die ſich um den aufgeworfenen Schnabel herumlegen. Der Wirbel traͤgt ſchiefe Klammern und die letzte Windung nach dem linken Rande hin eine ſenkrechte. Die Mündung iſt fünfmal länger, als breit; der rechte Rand ſtark geſäumt und trägt nach innen eilf ſtarke Zähne. Die Spindellippe iſt umgelegt, bildet nach unten ein vorſpringendes Blatt und iſt etwas unter der Mitte ausge⸗ höhlt; ſie iſt voll ſtarker Queerrunzeln. u

„Die junge Schale hat am obern Ende der letzten, Windung nur eine Reihe von Höckern, und ſonſt keine auf ihrer Converität. Sie iſt röthlich⸗ weiß, mit rothbraunen, ante Längsflammen. x

Die ausgewachſene Schale unterſcheidet ſich von der jüngern merklich dadurch, daß der Rücken der letzten Windung nicht eine, ſondern 4—5 Reis

hen von ſtarken Höckern, die etwas nach der Länge zuſammengedrückt 905 ent⸗

Helmſchnecken. Tab. 223. Fig. 3083-3085. 71

enthält. Dann iſt der ganze Umfang der Mündung vorſpringend, und be⸗ ſonders das Spindelblatt vorragend; auch findet ſich auf der Mitte der Spindellippe ein rothbrauner Fleck, der an jungen Exemplaren gar nicht, oder nur wenig ſichtlich iſt. Endlich haben die Farben an ihrer Lebhaftigkeit verloren, und nur nach dem rechten Rande zu ſieht man noch deutlich die cn Längsflammen. Die ausgewachſenen Schalen werden über 5 Zoll lang. Man findet die geflammten Helmſchnecken im indiſchen Ocean.

Tab. 223. Fig. 3084. 3085. Die Apfel⸗Helmſchnecke.

Cassis Pomum. nob.

Cassis testa ovato-globosa, crassa, transversim dense sulcata, albi- da, maculis luteis, quadratis, transversim seriatis; spira brevi, acu- ta; columella inferne interrupte rugosa; labro margine crenato,

Von dieſer Helmſchnecke habe ich mich umſonſt nach einer Beſchreibung oder Abbildung umgeſehen. Sie hat eine ovale, kugelige Geſtalt, iſt dick und ſchwer und beſteht aus 7 ſehr gewölbten Windungen. Ueber alle Win⸗ dungen laufen Queerfurchen, von denen ſich auf der letzten etliche und drei⸗ ßig, auf der vorletzten an zwölfe vorfinden. Längsſtreifen ſind auf der

anzen Schale nicht vorhanden. Der Wirbel iſt kurz und koniſch. Die ündungshöhle iſt oben durch den ſtark gewölbten Bauch der Schale ver: engert, von der Mitte an aber erweitert, ſo daß hier die Breite faſt das Drittel der Länge ausmacht. Der rechte Rand iſt ſtark geſäumt und trägt nach innen 17 Falten, die ſich aber nicht in das Innere der Höhlung erſtre⸗ cken. Die Spindellippe iſt breit umgelegt, oben ſchwielig und ſehr conver, nach unten ausgehöhlt und ein dickes Blatt bildend. Ihr innerer Rand iſt von oben bis unten gerunzelt, aber die Runzeln treten nicht weit vor; auf ſerdem iſt ihr oberer converer Theil glatt und glänzend, der untere Theil hat ſchiefe, kurze Queerfalten, die in zwei Längsreihen, aber ohne Ord- nung gruppirt ſind. 5 a .

Der Grund iſt blaß röthlichweiß, auf der letzten Windung mit 5 Reihen von gelben, viereckigen Flecken, wovon nur die der obern Reihe mehr in die Länge gedehnt und geflammt find. Der Wirbel hat Längsflammen von derſelben Farbe. Die ganze Spindellippe, ſo wie der rechte Rand iſt sun

zen

72 Bemerkung.

zend weiß, der Saum auf der Auffenfeite kaſtanienbraun gefleckt; das In nere der Mundhöhle iſt gelblichbraun. b a

Die Länge beträgt 2 Jol 5 Linien, die Breite 1 Zoll 8 Linien.

Sie iſt der Cassis Saburon höchſt nahe verwandt, und unterſchei⸗ det ſich von ihr nur durch die bei weitem dickere und ſchwerere Schale, durch den etwas gewölbtern Bau, durch beträchtlichere Größe und durch die mit kurzen, reihenweiſe geordneten Falten verſehene Spindel. Sie hat gerade das Anſehen, als ob ſie die ausgewachſene Schale derſelben ware, > =

7

Bemerkung.

Da unter Linn és Buccinum Areola von den Conchyliogen ſehr verſchiedne Sturmhauben zuſammen gefaßt wurden, ſo möge hier eine genauere Auseinan⸗ derſetzung der darunter begriffenen Arten eine Stelle finden. Linn s beſtimmte fein Buccinum Areola durch folgende Merkmale: B. testa substriata, maculis quadratis quadrifariam cincta; apertura dentata, cauda recurva. Daher kam es, daß alle geſtreiften Helmſchnecken, ſie mochten nun blos Längs⸗ oder Queer⸗ ſtreifen, oder beide zugleich haben, die mit 4 (eigentlich 5) Reihen viereckiger gelber Flecken umgeben waren, als B. Areola bezeichnet wurden, ſo verſchieden fie fonft in ihrem Bau ſeyn mochten. Brugiére fing zuerſt an eine Sonderung dieſer Art vorzunehmen, und Lamarck nahm die neuen Arten an; ich füge noch zwei hinzu. Es folge nun die nähere Auseinanderſetzung.

a.) Wirbel mit Klammern.

1) Cassis Areola La m., Cassidea Areola. Brugg., C. testa ovata, laevi, alba, maculis quadratis tessellata; spira decussatim striata, prominula; colu- mella inferne plicata.

Bonanni Recreat. 3. fig. 154. Rumph, Thes. imag. tab. 25. fig. ı. et fig. B. Petiver, Amboin. tab. 2. fig. 11. Gualtieri, Index testar, tab. 39. fig. H. D’Argenville, Conch. tab. 15. fig. J. Favanne, Conchyl. tab. 24. fig. J. Seba, Thes. III. tab. 70. fig. 7 —9. Knorr, Vergnügen Bd. III. tab. 8. fig. 5. Martini, Conchylienkab. Bd. II. tab. 54. fig. 355. 356. Brugiere, Dict. pag. 425. Cassidea Areola. En-

Bemerkung. 73

Encyclopédie, tab. 407. fig. 3. a. b. Lamarck, Hist. nat. Tom. VII. pag. 222. Cassis Areola.

Die 1 iſt länglich oval, mit ſtarken Klammern; der Wirbel iſt vorge— ſtreckt, durch Queerſtreifen und Längsfalten gegittert, die Längsſtreifen ſetzen zu— weilen auch auf der letzten Windung fort, der aber jederzeit die Queerſtreifen fehlen. Mündung ſchmal, viermal länger als breit.

2.) Cassis Zebra, Lam., Cassidea Areola, Var. b. Brug., C. testa ova- ta, transversim striata, albida, strigis longitudinalibus luteis; spira decussa- tim striata; columella inferne rugosa.

Lister, Hist. Conchyl. tab. 1014. fig. 78.

Rumph, Thes. imag. tab. 25. fig. 2.

D’Argenville, Conchyl. tab. 15. fig. D

Favanne, Conchyl. tab. 24. fig. D.

Martini, Conchylienkab Bd. II. tab. 34. fig. 356. a. Chemnitz, Conchylienkab. Bd. X. tab. 153. fig. 1457. 1458. Brugiere, Dict. pag. 424. Cassidea Areola Var. b.

Linné, Gmelin, Syst. nat. pag. 3477. Buccinum strigatum. Lamarck, Hist. nat, Tom. VII. pag. 223, Cassis Zebra.

Wie vorige, aber die letzte Windung mit ſtarken Queerſtreifen. Lamarck ſagt unrichtig, ſie wäre nur unten geſtreift, denn die Queerſtreifen erſtrecken ſich an vollſtaͤndigen Exemplaren über die ganze letzte Windung. Statt der Queer- reihen von Flecken finden ſich der Länge nach gelbe Binden.

b.) Wirbel ohne Klammern.

3.) Cassis sulcosa, Lam., Cassidea sulcosa, Brug. C. testa ova- to-ventricosa, crassa, transversim costata: costis latis, rotundatis; alba, ma- culis flammeis, aut tessellatis; spira exserta, acuta; columella granosa; labro crasso, intus sulcato.

- Bonanni, Recreat. 3. fig, 159. Lister, Hist. Conchyl. tab. 996. fig. 61. Petiver, Gaz. tab. ı5. fig. 8. Gualtieri, Ind. test. tab. 59. fig. B. Seba, Thes. III. tab. 68. fig. 14. 15. Favanne, Conchyl. tab. 25. fig. A. 3. Brugiere, Dict. pag. 422. Cassidea sulcosa. Linné, Gmelin, Syst. nat. pag. 53475. Buccinum undulatum. Lamarck, Hist. nat. Tom. VII. pag. 226, Cassis sulcosa.

4.) Cassis granulosa Lam., Cassidea granulosa Brug. C. testa ovato-ventricosa, transversim sulcata, longitudinaliter striata, alba, maculis

Conchyliencab. 12ter Band. qua-

u Bemerkung.

quadratis, Iuteis, transverse seriatis; spira exserta, acuta, decussata; columel granosa; labro intus sulcato. 5 ; f

Bonanni, Recreat. 3. fig. 158. 5

Lister, Hist. Conchyl. tab. 999. fig. 64 et tab. 1056. fig. 9.

Favanne, Conchyl. tab. 25. fig. A. 4.

Martini, Conchylienkab. Bd. II. tab, 52. fig. 544—345 und tab. 34. lig. 550 552.

Brugiere, Dict. pag. 42 1. Cassidea granulosa.

Chemnitz, Conchyl. Bd. XI. tab. 186. fig. 1792 —1795-

Lamarck, Hist. nat. Tom. VII. pag. 227. Cassis granulosa.

Beide Arten, die Cassis granulosa und sulcosa ſind an den Körnern auf der Spindel leicht zu kennen, und ſtimmen auch ſonſt in Geſtalt und Farbe miteinan⸗ der überein; nur ſoll letztere aller Längsſtreifen ermangeln, tiefer gefurcht und mit einem ſtärkern Mündungsſaum verſehen, fo wie überhaupt dicker undlfchwerer ſeyn. Ich. habe indeß Exemplare vor mir liegen, die wie dies auch bei Chemnitz. Bd. XI. tab. 186. lig. 1794— 1795 der Fall iſt, alle Eigenſchaften der angeblichen C, sulcosa haben, nur iſt der Wirbel durch Längsſtreifen eben ſo, wie bei der C. granulosa gegittert, ja bei einem kleineren Exemplare hat auch die letzte Windung vorſprin⸗ gende Längsſtreifen, obſchon, in geringer Anzahl. Ich halte daher die C. sulcosa für weiter nichts als eine Abänderung der C granulosa. ö

5.) Cassis Saburon, Lam.; Cassidea Saburon Brug. C. testa ovato-globosa, pellucida, transversim dense sulcata, albido carnea, interdum fulvo-maculata; columella inferne rugosa.

Conchylienkabinet. Bd. XII. pag. 66.

6.) Cassis canaliculata Lam; Cassidea canaliculata, Brug.; C. testa praecedentis, sed suturis canaliculatis. N

Conchylienkabinet. Bd. XII. pag. 67.

7.) Cassis Pomum. nob. C. testa ovato-globosa, crassa, transversim dense sulcata, albida, maculis quadratis, transverse seriatis; columella inferne interrupte rugosa. 6

Conchylienkabinet. Bd. XII. pag. 71.

8.) Cassis bisulcata. nob. C. testa ovato-globosa, laevi, anfracti- bus margine superiore bisulcatis; albida, maculis quadratis, transverse seria- tis; columella inferne rugosa.

Conchylienkabinet. Bd. XII. pag. 68.

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75

Tealnor:s Yorere 2 DE

Eine ſehr natürliche Gattung, deren Arten daher auch beiſammen ge: laſſen wurden, fo wie fie ſchon Linné und Gmelin zuſammengeſtellt hat: ten, und von der nur die Haliotis imperforata getrennt und die Gattun Stomatia daraus gebildet wurde. Lamarck beſtimmt die Meerohren dur folgende Merkmale: „Schale ohrförmig, meiſt flach, mit ſehr kurzem, zu: weilen gedrückten, faſt ſeitlichen Wirbel. Mündung ſehr weit, länger als breit, bei der vollkommnen Schale ganz. Scheibe auf einer, dem linken Rande parallelen, und nahe liegenden Linie von Löchern durchbohrt; das letzte mit einem Ausſchnitt anfangend. i Die Gattung Stomatia unterſcheidet ſich dadurch, daß obſchon fie auf ahr 0 eine erhabene Queerlinie trägt, dieſe doch niemals durch⸗

ohrt iſt.

Lamarck) bildet aus dieſer Gattung nebſt Stomatia, Stomatella und Sigaretus die Familie der Makroſtomen, die zur erſten Abtheilung feiner Trachelipoden gehört. Cuvier“ ſtellt ſie zu den Schildkiemen, die die Ste Ordnung feiner Gaſteropoden ausmachen. Das Thier hat ſchon Martini““) beſchrieben. Zu bemerken iſt, daß die Kiemen nicht äuſſer⸗ I wie bei den Patellen liegen, ſondern fie find in einer beſondern Höhle verborgen. |

Abgebildete Arten finde Tab. 224. Fig. 3086. 3087. Haliotis glabra. Das glatte Meerohr. Fig. 3088. 3089. Haliotis canaliculata. Das hohlkehli 8 Meerohr 9

K 2 Tab.

*) Hist. nat. Tom. VI. Sect. 2. pag. 212. *) Regne animal Tom. II., überf. von Schintz. ) Conchylienkabinet. Bd. I. pag. 171

76 Meerohr. Tab. 224. Fig. 3086-3097. Tab. 224. Fire. 3080. 3887

Das glatte Meerohr. Haliotis glabra.

Haliotis testa ovata convexa, glabra, nitida, castanea, caesio- variegata; spira humili; interna facie margaritacea.

Ja.] Var. testa minore, tenuiter striata, albo et viridi marmorata. a 15 Syst. nat. pag. 3690. No. 14. Haliotis glabra. c Chemnitz, Conchylienkabinet. Bd. X pag. Zır, tab. 166. fig. 1602, 1603. Haliotis 515 Lamarck, Hist. nat, Tom, VI. Sect. 2. pag. 216, Halio-. tis glabra. a [b.] Var. testa majore, glaberrima.

Unſere Abbildung.

Die Schale ift ſtark, oval und beſteht aus 3 Windungen, wovon die beiden erſten den ſehr kleinen und nur wenig über die letzte Windung vorra⸗ genden Wirbel bilden. Die letzte Windung iſt ſehr groß, erweitert ge⸗ wölbt, glänzend, ganz glatt anzufühlen und zeigt nur einige vom Wirbel

egen die Luftlöcher laufende, äuſſerſt feine Streifen. Man findet 8 offene zuͤftloͤcher und noch einige und zwanzig verſchloſſene. Die Innenſeite iſt ausgehöhlt, ganz glatt und perlmutterglänzend; der linke Rand iſt erhaben und vorſpringend und läßt nur wenig von der ſpiralen Wirbelwindung ſicht⸗ bar; der rechte Rand it erweitert und ausgebogen.

Die Auſſenſeite iſt glänzend dunkel kaſtanienbraun, das an den abge⸗ riebenen Stellen ins grünlichblaue übergeht; iſt die Schale noch ſtärker ab⸗ gerieben, ſo iſt ſie dunkel auch grün, hie und da mit etwas lichtern Streifen. En Innenſeite iſt perlmutterglänzend und fpielt in die Farben des Regen⸗

ogens. 100 i f Die Laͤnge beträgt 3 Zoll, 8 Linien; die Breite 2 Zoll, 10 Linien, doch findet ſich im kalſerl. Muſeum zu Wien ein noch größeres Exemplar. Solche große Stücke gehören unter die Seltenheiten einer Sammlung.

Um vieles kleiner iſt die, ſchon von Chemnitz abgebildete Varietät, denn fie iſt nur 2 Zoll, 5 Linien lang; tie iſt ebenfalls ganz glatt, nur hat ſie am Wirbel einige Queerſtreifen und iſt dunkelgrün und weiß marmorirt.

Tab.

Meerohr. Tab. 224. Fig. 3088-3089, a Tab. 224. Fig. 3088. 3089. Das hohlkehlige Meerohr.

Haliotis canaliculata. Mus. Caes.

Haliotis testa rotundata, depressa, basi truncata, albida, rubro-ma- culata, tricostata, lamellis radiantibus intra spiram. et costam inter- nam; spira permagna, prominente; interna facie canaliculo ex- arata. 555

Lamarck, Hist. nat. Bd. VI Sect 2. pag. 218. Haliotis tricostalis.

„Die Schale iſt im Umriſſe rundlich, platt, an der Baſis abgeſtutzt und beſteht aus 4 Windungen, die ſtark von einander abſetzen, und nur all mählig an Größe abnehmen, ſo daß die vorletzte Windung über ein Drittel der ganzen Schalenlänge ausmacht, wodurch dieſe Art ſehr ausgezeichnet iſt, da bei den meiſten andern Meerohren die letzte Windung unverhältniß⸗ mäßig groß iſt, ſo, daß die übrigen Windungen nur einen ganz ſchmalen Wirbel bilden. Mit dem linken Mündungsrande laufen parallel 3 Leiſten, wovon die innerſte die ſtärkſte iſt; ſie tritt hoch hervor, iſt ziemlich breit und zeigt oben, parallel mit ihren Rändern, mehrere Streifen. Dann folgt nach auſſen zu die zweite Leiſte, die aber niedriger iſt und auf welcher ſich einige und dreißig Eonifche, oben abgeſtutzte, ſtark vorragende Höcker befin⸗ den. Die koniſchen Höcker ſind vorne an der Baſis der Schale am größten, werden von da an immer kleiner, bis fie auf der erſten Windung ganz vers ſchwinden; ſie ſind an ihrer Spitze ausgehöhlt und ſechs davon ſind ganz durchbohrt. Alsdann kommt die dritte Leiſte, die uͤber dem linken Mün⸗ dungsrande ſteht, und eben ſo viele breite, ſpitze Zacken hat, als die mitt⸗ lere Leiſte koniſche Höcker trägt. Durch dieſe 3 Leiſten werden 3 Aushöh⸗ lungen gebildet; die innerſte, welche zwiſchen dem Wirbel und der innerſten Leiſte befindlich iſt, iſt die breiteſte, ſie iſt von etwas gewundenen, hohen, vertikal ſtehenden Lamellen durchzogen, die vom Wirbel aus ſtrahlen⸗ förmig laufen und tiefe Furchen zwiſchen ſich laſſen; die beiden andern Aus⸗ höhlungen haben nur ſtarke und vorſpringende Runzeln, die in derſelben Rich⸗ tung, wie die Lamellen laufen. Die Innenſeite der Schale iſt perlmutter⸗ glänzend und zeigt an der Stelle, wo auſſen die Lamellen und Falten ſich erſtrecken, vertiefte runzelige Furchen; alle Windungen liegen in ihr offen und ausgebreitet da und bilden eine tiefe, trichterförmige e 2 ie:

78 Meerohr. Tab. 224. Fig. 3088-3089.

Dieſe Innenſeite ift ferner noch ſehr ausgezeichnet durch zwei, mit dem linken Mündungsrande parallel laufende Furchen, von welchen die tiefſte durch die auf der Auſſenſeite befindliche, dem Wirbel zunächſt ſtehende Leiſte gebildet wird; die andere Furche entſteht durch die mittlere, die koniſchen Höcker tragende Leiſte. In dieſer zweiten Furche liegen die Mündungen der ſechs durchbohrten Röhren und bilden hier die ſogenannten Luftlöcher. Der Rücken der Schale ift weiß, meergrün und bräunlichroth marmo⸗ rirt; die Innenſeite perlmutterglänzend, und ins Schmaragdgrüne und blaß Karminrothe ſpielend. 5 i f 15 Die Länge beträgt 2 Zoll, 9 Linien; die Breite 2 Zoll, 2 Linien. Zu bemerken iſt, daß unſere Haliotis canaliculata, der ich den Na⸗ men gelaſſen habe, den ſie im kaiſerl. Muſeum zu Wien trägt, nicht einerlei iſt mit der H. canaliculata von Lamarck, denn fo hat dieſer Schriftſteller die H. parva des Linné genannt. N

Mi-

79

Mıtna. Biſchoffs muͤtze.

Die Bifchoffsmützen gehörten bei Linne zu feiner Gattung Voluta. Brugiere trennte fie davon und ließ fie in der Encyclopedie methodi- que beſonders abbilden. Lamarck giebt von der Gattung Mitra folgende Charakteriſtik: „Die Schale iſt gethürmt oder faſt ſpindelförmig, mit ſcharfer Wirbelſpitze und ausgerandeter Bafis, ohne Kanal. Auf der Spindel ſtehen unter ſich parallele Queerfalten, von welchen die untern die kleinſten ſind. Spindelrand dünne und angeheftet.“

Die Biſchoffsmützen grenzen zunächſf an die Voluten Lamarcks; ſind aber von dieſen dadurch verſchieden, 1) daß ihre Schale gethürmt oder faſt ſpindelförmig iſt, 2) daß der Wirbel in eine ſcharfe Spitze und nicht wie bei den Voluten in einen Knopf oder Warze ausläuft und 3) daß die Falten nach unten zu kleiner werden. An dieſen Kennzeichen ſind die Mit⸗ ren immer auf den erſten Blick zu erkennen. . 9

Das Thier iſt noch nicht hinlänglich bekannt. Die Arten leben alle in den Meeren der heiſſen Länder. Manche darunter, beſonders die rothge⸗ fleckten, find giftig. Von der Pabſtkrone erzählt Rumph,') daß wer dieſes Thier kocht und ſpeiſet, ein tödtliches Würgen bekommt. Auch liegt in dem Munde des Thiers ein kleines Beinchen, womit es den, der es an⸗

reift, einen giftigen Stich giebt, ſo daß ſelbſt einige an dieſem Stiche ge⸗ orben find. Ganz arme Leute auf Ceram aber braten das Thier auf Koh- len und verzehren es dann ohne Nachtheil, rare

Die Schalen find haufig glatt und glänzend, oft fehr ſchön gefärbt und mehrere Arten ſind von den Sammlern hoch geſchätzt und werden theuer be⸗ n Der Ueberzug fehlt nicht in allen, denn man findet in den Samm⸗ ungen welche, die noch damit verſehen ſind.

Man kennt bereits eine große Menge Arten: Lamarck führt 81 auf. Auch unter den Verſteinerungen finden ſich viele Mitren. Br

*) Amboiniſche Raritätenkammer pag. 63. der deutſchen Ueberſetzung.

80 Biſchoffsmuͤtzen. Tab. 225. Fig. 3090-3091.

Abgebildete Arten ſind: Tab. 225. ae 3090. 30gı. Mitra scabriuscula. Die gegürtete Bi⸗ ſchoffsmütze. g 5 85 1 5 Fig. 3092. 00 Mitra filosa. Die geſchnürte Biſchoffsmütze. Fig. 3094. 3095. Mitra taeniata. Die gebänderte Biſchoffsmütze. Fig. 3090. 3097. Mitra Coffea. Die kaffebraune Biſchoffsmütze. Fig. 3098. 3099. Mitra ornata. Die gezierte Biſchoffsmütze. Fig. 4000. 400 . Mitra marmorata, Die marmorirte Biſchoffsmütze. Fig. 4002. 4003, Mitra stigmataria. Die Korallenſchnur-Biſchoffs⸗ mußt. 5 g Fig. 4004. a, b. Mitra serpentina. Die geſchlängelte Viſchoffsmütze. Fg. 4005, a. b. Mitra texturata. Die geſtrickte Biſchoffsmütze.

Tab. 225. Fig. 3000. 3091. Die geguͤrtete Biſchoffsmuͤtze. Mitra scabriuscula. Lam.

Mitra testa fusiformi, longitudinaliter striata, transverse rugosa: rugis utplurimum albo fuscoque articulatis; anfractibus conve- xis; columella quadriplicata, perforata; labro crenulato.

Linné, Gmelin, Syst. nat. pag. 3450.— Voluta scabricula. Martyns, Conchyl. Tom, I. fig. 21.— Mitra sphaerulata, Encyclopédie, tab. 371. fig. 5. a. b.

Lamarck, Hist. nat. Bd. VII. pag. 305.— Mitra scabriuscula.

Die Schale iſt längsgeſtreckt, ſpindelförmig und beſteht aus 8 gewölb⸗ ten Windungen. Der Länge nach laufen über die bote Schale feine Fur⸗ chen und der Queere nach legen ſich eine Menge erhabener Rippen, wie Gürtel, herum. Die Mündung iſt ſchmal; der rechte Rand iſt gekerbt und die Spindellippe hat 4 Falten und iſt ſchwach genabelt.

Der Grund der Schale iſt röthlichgelb, was ſich an den obern Mündungen ins Graue zieht. Die Queerrippen haben nach dem ver⸗ ſchiedenen Wohnort, auch eine verſchiedene Frbung Bei den Exem⸗ plaren, die aus dem ſtillen Meere kommen, ſind alle Queerrippen weiß und dunkelbraun gegliedert, wie dies auch in unſerer Abbildung zu ſehen

f e ft;

Biſcholksmützen „Mine,

Tal 295.

Ay. 3091.

Ser. 4004 C.

Biſchoffsmuͤtzen. Tab. 225. Fig. 3091-3093. 81 iſt; aber in denjenigen Exemplaren, die wir aus dem indiſchen Ocean

erhalten, ſind nur die Queerrippen der letzten Windung, beſonders in der Mitte, weiß und röthlichbraun gegliedert, bei dieſen m auch die obere Hälfte der Schale von einer grauen Farbe, die etwas ins Gelbe ſich zieht. Die ganze Mündung iſt ſchön röthlichgelb gefärbt; die Wir⸗ belſpize iſt roſenroth. Die Länge beträgt 25 Linien.

Es findet ſich dieſe Biſchoffsmütze ſowohl im oſtindiſchen Ocean, als auch an den Küſten der Freundſchaftsinſeln. Sie gehört unter die ſchoͤnen und zugleich ſehr ſeltenen Arten der Gattung.

Tab. 225. Fig. 3092. 3093. Die geſchnuͤrte Bifhoffsmuge,

Mitra filosa.

Mitra testa fusiformi, tenuissime cancellata, cingulifera, strami- nea; cingulis elevatis, angustis, crebris, intense rubris; columella

quadriplicata.

Gualtieri, Index test. tab. 53. fig. H.

Born, Testacea Mus. Caes. tab. g. fig. 9. 10.— Voluta filosa, Favanne, Conchyl tab. 31. fig. C. 7.

Linne, Gmelin, Syst. nat. pag. 3465.— Voluta filosa. Lamarck, Hist. nat. Bd. VII. pag. 311. Mitra filosa.

Die Schale iſt geſtreckt, ſpindelförmig, und beſteht aus 8-9 Win. dungen. Sie iſt durch feine regelmäßige Längs⸗ und Queerſtreifen zart ge⸗ nn und daher rauh anzufühlen; auſſerdem laufen noch der Queere nach chmale, erhabene Gürtel, wie Schnüre, herum. Die Mündung iſt ſchmal,

der rechte Rand ſcharf; die Spindel iſt ſchwach genabelt und trägt vier Fal⸗ ten, von welchen die unterſte am kleinſten iſt.

Der Grund der Schale iſt weiß und die ſchnurartigen Gürtel ſind roth⸗ braun; die Mündung iſt ebenfalls weiß. 5

Die Länge beträgt 17 Linien. Der Wohnort iſt unbekannt.

Conchyliencab. 12ter Band. L Tab.

82 Biſchoffsmuͤtzen. Tab. 225. Fig. 3094-3095. Tab. 225. Fig. 3094. 3095. | Die gebaͤnderte Biſchoffsmuͤtze.

Mitra taeniıata.

Mitra testa elongata, fusiformi, angusta, zonis alternatim luteis et albis ornata: earundem marginibus nigris; costis longitudinali- bus obtusis; interstitiis transverse striatis; columella quadriplica- ta: labro interne striato. Lam.

Chemnitz, Conchylienkabinet Bd. X. pag. 173. tab. 181. fig. 1444. 1445. Die langgeſtreckte Faltenwalze.

Encyclopédie methodique tab. 373. fig. 7. a, b. 0

Lamarck. Hist. nat. Tom. VII. pag. 307. No. 22. Mitra taenıata,

Von der gebänderten Biſchoffsmütze, die zuerft von Chemnitz im Ioten Bande des Conchylienkabinets am angeführten Orte abgebildet und beſchrie⸗ ben wurde, ſind wir im Stande hier eine ſehr ſchöne Varietät, die durch ihre Färbung höchſt ausgezeichnet und von der früher abgebildeten verſchie⸗ den iſt, darzulegen.

3 „Die Schale ift langgeſtreckt, ſchmal und ſpindelförmig, mit winkligen

Windungen. Der ganzen Länge der Schale nach laufen ſtarke und ſtumpfe Rippen; die Zwiſchenräume zwiſchen den Rippen find in die Queere geſtreift.

Die Mündung iſt lang und ſchmal, mit 4 Falten; der rechte Rand inwen⸗

big bad u die Baſis der Mündung etwas gekrümmt und aufſteigend. Der abel iſt klein.

Der Grund der Schale iſt ſchön ockergelb; über jeden Umgang legt ſich eine breite weiße Binde, die auf beiden Seiten dunkelbraun eingefaßt iſt; am letzten Umgange läuft ſie auſſer der Mitte, an den übrigen nimmt ſie 19 die untere Hälfte des Umganges ein. Die Mündung iſt inwendig weiß.

Die Länge der Schale beträgt 2 Zoll 4 Linien; die größte Breite etwas über 7 Linien.

Man kennt bis jetzt nur das oſtindiſche Meer als Wohnort, woher alſo auch das hier abgebildete Exemplar gekommen ſeyn mag.

Tab.

Biſchoffsmützen. Tab. 225. Fig. 3096-3099. 83 Tab. 225. Fig. 3096. 3007. Die kaffebraune Biſchoffsmuͤtze.

Mitra coffea, nob.

Mitra testa ovato-fusiformi, luteo-badia, transversim striata: striis ımpressis, excavato-punctatls; anfractuum margıne superlore in- tegro; columella quinqueplicata; labro denticulato,

Die Schale ift oval⸗ſpindelförmig und befteht aus 8 Windungen, die aneinanderſchließen, durch eine deutliche Naht geſondert ſind und deren oberer Rand ganz und nicht gekrönt, höchſtens kaum merklich gekerbt iſt. Ueber die ganze Oberfläche laufen eine Menge vertiefter Queerſtreifen, die durch nahe und in regelmäßiger Entfernung beiſammen ſtehende, vertiefte 10 85 durchſtochen ſind. Längsſtreifen ſind nicht vorhanden, einige Laͤngs⸗ urchen ausgenommen, die von den neuen Schalenanſätzen herrühren. Die e e kurz, nach unten erweitert und ſtark ausgefchnitten; die Spin 10 tra aht deutliche Falten; der rechte Rand trägt nach innen viele kleine, umpfe Zähne. a f 1 . 5 „Die ganze Schale iſt gelblichbraun, ohngefähr von der Farbe eines mit Milch verſetzten Kaffes; die Mündung iſt etwas blaſſer; die Spindelfalten und Zähne des rechten Randes ſind weiß. Die Länge beträgt etwas über 19 Linien. f Nahe verwandt mit der Mitra millepora Lam., oder Voluta digita- lis Chemnitz Bd. X. tab. 151. fig. 1432. 1433., unterſcheidet fie ſich von ihr, daß ihre Geſtalt ſchmächtiger iſt, und daß ihre Windungen am obern Rande ganz ſind, und keine kleinen, weißen, knotigen Zacken, wie dies bei der Mitra millepora der Fall iſt, tragen. Die Mitra adusta, oder Voluta pertusa Lin. iſt ihr ebenfalls ſehr ähnlich, doch hat jene eine andere Farbe, eine mehr bucklige und verkrüppelte Geſtalt, die Punkte ſind nicht ſo nahe ſtehend und ſo regelmäßig vertheilt, und die Ränder der Windungen ſind deutlich gekerbt.

Tab. 225. Fig. 3098. 3099. Die gezierte Biſchoffsmuͤtze. Mitra ornata. nob.

Mitra testa ovato-fusiformi, laevi, alba, lineis numerosis transver- 22 sis,

84 Biſchoffsmuͤtzen. Tab. 225. Fig. 3099--4001-

sis, rubro-punctatis; anfractuum margine superiore integro: colu-

mella sexplicata.

Obſchon ich von dieſer Biſchoffsmütze kein Original aufgefunden habe, und alſo auch keine detaillirte Beſchreibung zu liefern vermag, ſo iſt ſie doch durch einige Merkmale ſo ausgezeichnet, daß ſie durch dieſelben ſogleich als eigne Art erkannt wird. Dieſe Kennzeichen beſtehen 1) in ihrer länglich⸗ ovalen, glatten Schale, mit unbewehrten Windungsrändern, 2) in dem weißen Grunde, auf welchem ſich eine Menge Queerreihen von höchſt feinen, nahe aneinander ſtehenden kirſchrothen Punkten finden und 3) in den 6 Fal⸗ ten an der Spindel. an { 5

Die Länge beträgt 1 Zoll, 6 1/2 Linien, die Breite 8 ½ Linien.

Tab. 225. Fig. 4000. 4001. Die marmorirte Biſchoffsmuͤtze.

Mitra marmorata. nob.

Mitra testa conica, laevi, griseo-coerulescente, albo-maculata, li- neis distantibus luteis cincta; spira brevi, laevi, valde acuminata; columella sexplicata,

Hätte Lamarck nicht ſchon eine Mitra Conulus und conularis gufge⸗ führt, ſo würde ich dieſe Biſchoffsmütze darnach benannt haben, ſo ſehr hat ſie von der Rückenſeite her geſehen die Geſtalt eines ſcharf zugeſpitzten Kegels. Die Schale iſt glatt und glänzend; der Wirbel kurz, in eine feine ſcharfe Spitze verlaufend und beſteht aus 6 glatten Windungen, die weder gekerbt, noch granulirt find. Die Spindel trägt ſechs Falten. Der rechte Rand ganz und ſcharf. Der Grund der Schale iſt blaulichgrau, mit weißen recht⸗ eckigen oder halbmondförmigen Flecken, die Auen Längsreihen bilden; auſſerdem noch mit entfernt ſtehenden gelben Linien umwunden.

Die Länge beträgt 13 Linien, die Breite 6 1/2 Linien.

Von der Mitra Conulus Lam., oder Voluta Conus Chemnitz unterſcheidet fie ſich durch Farbe und ſpitzigern Wirbel, deſſen Windungen 11 0 gekerbt, noch gekörnt find. Die Mitra conularis hat nur 4 Spindel:

alten. N

Es gehört die marmorirte Biſchoffsmütze unter die ſeltenſten dieſer

Gattung.

Tab.

Biſchoffsmuͤtzen. Tab. 225. Fig. 4002-4003. 85 Tab. 225. Fig. 4002. 4003. Die Korallenſchnur-Biſchoffs muͤtze.

Mitra stigmataria. Lam.

Mitra testa cylindraceo-fusiformi, transversim striata, longitudina- liter costata, alba seu cinereo-coerulescente, lineis punctabs san- guineis cincto; columella triplicata.

Rumph, Mus: tab. 29. fig. V.

Petiver, Amb. tab. 13. fig. g.

Knorr, Vergnügen Bd. IV. tab. 11. fig. 4.

Regenfuß, Conchyl. Bd. I. tab. 1. fig. 5.

Martini, Conchylienkabinet Bd. IV. tab. 148. fig. 1367. 1368. Chemnitz, Conchylienkabinet Bd. X. tab. 151. fig. 1442. 1443? Lamarck, Hist. nat. Tom. VII. pag. 311.

Obſchon in unſerm Conchylienkabinet zwei Abbildungen von der Koral⸗ lenſchnur gegeben find, fo gehört die von Chemnitz doch nur fraglich hie⸗ he und die von Martini ist fehlecht ausgefallen. Daher ſoll hier, weil 5 97 Raum der Kupfertafel erlaubt, eine beſſere Abbildung geliefert

erden. . Die Schale iſt cylindriſch ſpindelförmig, mit erhabenen Längsrippen, die von 4 vertieften Queerſtreifen durchſchnitten werden und dadurch ein körniges Anſehen erhalten. Sie beſteht aus 9 Windungen, die in eine ge⸗ ſchärfte Spitze auslaufen, und von denen die letzte ohngefähr die Hälfte der ganzen Schalenlänge beträgt. Die Mündung iſt ſchmal, unten ausgeran- 11 5 En rechte Rand iſt ganz, die Spindellippe iſt umgeſchlagen und trägt rei Falten.

„Der Grund iſt blaß bläulichgrau, oder wie im vorliegenden Exemplar ſchön weiß, über jede der fünf letzten Windungen läuft eine Schnur von blut⸗ rothen Punkten, die entweder einfach, oder gedoppelt ſind und auf den Längsrippen ſtehen; die letzte Windung hat noch eine zweite Schnur von ſolchen Punkten. Die vier oberſten Windungen, ſo wie die Baſis, iſt dun⸗ 10 roſtbraun. Die Mündung iſt weiß, die Spindellippe oben weiß, unten

raun. 5

Ihre Länge beträgt 16 Linien, die Breite 5 Linien.

Man findet ſie im oſtindiſchen Ocean.

Lin⸗

86 Bilhoffsmigen. Tab. 225. Fig. 4003-4004. a. b.

Linns hatte ſie zu ſeiner Voluta Sanguisuga gerechnet, aus wel⸗ cher Lamarck 2 Arten bildet, nämlich die Mitra Sanguisuga und stig- mataria. Erſtere unterſcheidet ſich dadurch, daß ſie 4 Spindelfalten hat, 5 11 punktirten Schnüre fehlen, und daß ihre Längsrippen blut⸗ roth ſind.

e 225. Fig. 4004. a. b. Die geſchlaͤngelte Biſchoffsmuͤtze.

Mitra serpentina. Lam.

Mitra testa subfusiformi, alba, aurantio-zonata, lineis spadiceis, longitudinalibus, undatis picta; striis transversis excavato-puncta- tis; columella quinque seu sexplicata.

Encyclopédie, tab. 370. fig. 4. a. b. E 45 a Hist. nat. Tom. VII. Pag. 306.

Die Schale iſt kurz ſpindelförmig und befteht, aus 7 Windungen, von welchen die letzte über die Hälfte der Schalenlänge ausmacht. Die drei letzten Windungen ſind an ihrem obern Ende umgelegt und bilden hier einen ſtumpfen Winkel. Ueber alle Windungen laufen tiefe Queer⸗ ſtreifen, die aus dicht aneinander ſtehenden, ſtark one unkten beſtehen. Durch dieſe Queerftreifen werden Gürtel gebildet, die glatt und Bene Nach find. Längsſtreifen fehlen. Die Spindel trägt fünf bis echs Falten. 1

Der Grund iſt weiß, auf der letzten Windung mit zwei breiten orangefarbigen Binden. Der Länge nach laufen auf allen Windungen geb unterbrochene, rothbraune Linien. Die Mündung iſt lichte gelblich. e 5 ik Ihre Länge beträgt 13 Linien, die Breite 5 Linien. 50

tan kennt ihren Wohnort nicht genau, vielleicht iſt es der indiſche Ae Dieſe Biſchoffsmütze gehört unter die ſeltenen und zierlichen rten.

Tab,

Biſchoffsmuͤtzen. Tab. 225. Fig. 4005. a. b. 87 Tab. 225. Fig. 4005. a. b. Die geſtreckte Biſchoffsmuͤtze.

Mitra texturata Lam.

Mitra testa ovato-acuta, albo ferrugineoque variegata; costellis transyersis, acutis, sulcis impressis separatis; striis lon itudinali- bus, impressis, costellas decussantibus; columella quadriplicata.

Lister, Hist. Conchyl. tab. 819. fig. 36, Encyclopédie, tab. 372. fig, 2 a, b. Lamarck, Hist. nat. Tom. VII. pag. 313.

Die Schale iſt eiförmig, in der Mitte etwas gewölbt, ſtark und beſteht aus ſechs Windungen, von denen die letzte etwas mehr als zwei Drittel der ganzen Länge ausmacht. Die ganze Schale wird von einer Menge vertief⸗ ter Queerſtreifen umwunden, die dadurch vorragende Queerrippen bilden, welche auf ihrem Rücken ſich zuſchärfen. Dieſe Queerrippen werden wieder von einer Menge vertiefter Längsſtreifen durchſchnitten, wodurch die Schale ein gegittertes Anſehen erhält und die Queerrippen wie gekörnt ausſehen. Wo ſich die Längs⸗ und Queerſtreifen kreuzen, entſtehn vertiefte Punkte. Der Wirbel iſt etwas geſtreckt und verläuft in eine Spitze. Die Mündung etweitert ſich nach unten; ihr rechter Rand iſt dick und gekerbt, innen glatt; die Spindellippe umgelegt und trägt vier Falten, von welchen die oberſte ſehr ſtark iſt. Kein Nabel. Yo

Die Farbe iſt weißlich, mit hell roſtfarbenen unregelmäßigen, nebeligen Flecken; die Mündung iſt gelblichweiß. . f 1

Die Länge beträgt 13 1/2 Linien; die Breite etwas über 6 Linien.

Von der nahe mit ihr verwandten Mitra fenestrata und crenulata La m., unterſcheidet fie ſich ſchon durch ihren gewölbtern Bau und ihren län gern Wirbel.

Can-

Ga ne eklar.ı a %%%%%ͤ ER DE REN

Aus einigen Arten von Linnés Volata, Murex und Buccinum hat Lamarck eine eigne Gattung gebildet, der er obigen Namen beilegt und durch folgende Kennzeichen beſtunmt: „Schale oval, oder gethürmt Mün⸗ dung an ihrem Grunde etwas Fanalartig: der Kanal entweder ſehr kurz, oder faſt gar nicht. Spindel gefaltet, bald mit wenigen, bald mit vielen, und gewöhnlich queerliegenden Falten; rechter Rand innen gefurcht.“ 5

Die Cancellarien haben faſt durchgehends keine glatten Schalen, ſon⸗ dern ſind geſtreift, gefurcht, gegittert und fühlen ſich daher auch rauh an. Ihre Spindel trägt entweder nur eine, oder drei und noch mehr Falten, die meiſt in die Queere ſtehen. Nur bei ſehr wenig Arten, z. B. bei der hier abgebildeten Cancellaria cancellata findet ſich ein äuſſerſt kurzer Kanal; bei den meiſten Arten findet er ſich aber faſt gar nicht mehr. Weil indeß bei einigen Cancellarien ſich ein Kanal zeigt, fo hat Lamarck dieſe Gattung auch zur Familie der Kanalführenden, und zwar zur erſten Abtheilung der⸗ ſelben geſtellt, und läßt ſie gleich auf die Turbinellen folgen. Cuvier“) be⸗ trachtet fie nur als eine Untergattung feiner Voluten. Die Cancellarien verbinden Lamarcks Kanalführende und ſeine Spindelfalter miteinander, indem au Arten durch ihren kurzen Kanal zu jener Familie, andere durch den fehlenden Kanal zu dieſer gehören.

Alle Cancellarien ſind Bewohner des Meeres. Von noch lebenden Arten führt Lamarck 12, und von foſſilen 7 an.

Abgebildete Art:

Tab, 223. Fig; 4006. 4007, Cancellaria cancellata. Die gegitterte Sancellarıe,

Tab.

*) Regne animal. Tom. II., überſetzt von Schintz. pag. 674.

Cancellarie. Tab. 225. Fig. 4006-4007. 89 Tab. 225. Fig. 4006. 4007.

Die gegitterte Cancellarie. Cancellaria cancellata. Lam.

Cancellaria testa ovato-acuta, valde ventricosa, subcaudata, lon- itudinaliter et oblique plicata, transversim striata, alba, castaneo- 15 anfractibus convexis; spira brevi; columella tri-seu quadriplicata, Linné, Gmelin, pag. 3448.— Voluta cancellata. Gualtieri, Test. tab. 48. fig, B. C. Adanson, Seneg. tab. 8. fig. 16.— le bivet. Knorr, Vergnügen Bd. IV. Pag. 373. tab. V. fig. 5.— Voluta cCancellata. Born, Testacea Mus. Caes. tab, 9. fig. 7. 8. Encyclopédie, tab. 374. fig. 5. a.b. Lamarck, Hist. nat. Bd. VII. pag. 113. Cancellaria cancellata. 0 N

Die Schale hat einen bauchigen Bau, iſt nicht ſonderlich dick, faſt durchſcheinend, und beſteht aus 6—7 gewölbten Windungen, von welchen die letzte größer, als die übrigen zuſammen genommen iſt. Ueber die Win⸗ dungen laufen hohe, aber ſchmale Längsfalten, die wieder von ſchmächtigern Queerfalten durchſchnitten werden, ſo daß dadurch ein zierliches gegittertes Netz entſteht. Da wo die Queerfalten mit den Längsfalten zuſammenſtoſ⸗ fen, entſtehn kleine rundliche Höcker. Die Zwiſchenräume find glatt, ohne Streifen. Der Wirbel bildet einen vorragenden Kegel. Die Mündun endigt ſich in einen kurzen, etwas zurückgebogenen Kanal; der rechte Ran bildet nach innen einen mit vielen Falten beſetzten Wulſt und die umgeſchlagene Spindellippe trägt 3 ſtarke, ſchiefe Falten. Der Nabel iſt klein und ſchief.

Die ganze Schale iſt ſchön weiß gefärbt, auf der letzten Windung lau⸗ fen der Queere nach 2 röthlichbraune Bänder, wovon das eine auf den übri⸗ en 17 fortgeht. Die ganze Mündung iſt von einer reinen weißen

arbe. Die Länge beträgt 1 Zoll, 5 Linien; die Breite 9 Linien.

„Man findet die gegitterte Cancellarie im Meere an der weſtafrikaniſchen Küſte, namentlich an der Küſte von Senegal.

| >

Conchyliencab. I2ter Band. M Mar-

90

MWA rin eildsa R hee

Die Randſchnecken ſind durch folgende Merkmale charakteriſirt: „die Schale länglich⸗oval, glatt, mit kurzem Wirbel, und am rechten Rande nach auſſen mit einem Wulſte. Die Baſis der Schale kaum ausgeſchnit⸗ ten. Die Spindel mit faſt gleichen 10 f 15

„Die Schalen der Randſchnecken find gewöhnlich glatt und glänzend, oft ſchön gefärbt. Der Wirbel iſt kurz, zuweilen Faumjfichtbar. Die Mün⸗ dung hat beinahe die Länge der ganzen Schale; die Spindel trägt faſt gleich große Falten, und der rechte Rand iſt auſſen mit einem Wulſt eingefaßt, durch welches Merkmal die zu dieſer Gattung gehörigen Conchylien immer leicht zu erkennen ſind. b 5

Linné hatte die Randſchnecken feinen Voluten zugezählt, von welchen ſie aber durchaus geſchieden werden mußten, da die Marginellen eine andere äuſſere Geſtalt, einen Wulſt am rechten Rande, faſt gar keinen Ausſchnitt an der Baſis der Schale, und eine andere Beſchaffenheit ihrer Spindelfal⸗ ten haben. Brugiere ftellte fie unter feine Gattung Mitra, zu welcher ſie aber auch nicht gehören können, da ſie von ihr durch dieſelben Merkmale, wie von der Voluta unterſchieden find. Lamarck that daher am beßten, daß er aus ihnen eine eigne Gattung bildete, wovon die Arten mit vorſprin⸗ gendem Wirbel an die Voluten ſich anſchließen, die Arten aber mit kaum ſichtbarem Wirbel den Uebergang zu Ovula und Cypraea machen.

Die Marginellen wohnen in den Meeren der heiſſen Länder. Lamarck heſchreibt urteen i i x

Das Thier hat zwei ſpitzige Fühler, die nahe an ihrem äuſſern Grunde die Augen tragen, und einen cylindriſchen Rüſſel, der ſich ſchief über den Kopf erſtreckt, durch einen Umſchlag des Mantels gebildet wird, und das Waͤſſer zu den Kiemen führt.

Abgebildete Art:

Tab. 225. Fig. 4008. 400g, Marginella quinqueplicata. Die fünffal⸗ tige Randſchnecke. 10 ab.

Randſchnecken. Tab. 225. Fig. 4008-4009. 91 Tab. 225. Fig. 4008. 4009,

Die fünffaltige Randſchnecke.

Marginella quinqueplicata. Lam.

Marginella testa ovato-oblonga, squalide albida, immaculata, spira brevissima, apice obtusiuscula; columella quinqueplicata; labro intus laevi.

Encyclopédie, tab. 376. fig. 4. a. b. Lamarck, Hist. nat. Bd. VII. Pag. 356.

Die Schale iſt laͤnglich eiförmig, oben gewölbt bauchig, glatt und glän⸗ zend, mit ſehr en ſtumpfen Wirbel; alle Windungen fchließen dicht an⸗ einander an. Die Mündung iſt ſchmal, innen glatt; der rechte Rand iſt von einem ſtarken Saum umgeben, der über die ausgeſchnittene Baſis wegläuft und ſich an der Spindel endigt. Die Spindel trägt fünf ſtarke Falten, die un unten zu ſchiefer werden; über ihnen fteht noch eine ſchmale, feharfe

eiſte.

Die Farbe iſt graulichweiß; die innere Mündung, der Wulſtrand und

7

die Falten ſind heller. Die Länge beträgt 15 Linien.

92

ie e CV

Dieſe Gattung zeichnet ſich nach Lamarck durch folgende Merkmale aus: „Schale birnförmig, an ihrem Grunde mit einem Kanal, am Ober⸗ theil bauchig, ohne äuſſere Wulſte, mit kurzem, zuweilen gedrückten Wir⸗ bel. Spindel glatt. Rechter Rand ohne Ausſchnitt.“ 91.

Linns hatte, indem er nur auf den Kanal Rückſicht nahm, die Birn⸗ ſchnecken zu feiner Gattung Muren geſtellt. Brugiere trennte fie davon, ſtellte ſie aber noch mit den Spindeln zuſammen, indem er überhaupt zu ſeiner Gattung Fusus alle die Arten von Murex Lin. rechnet, die keine Wulſte tragen, wie die Faſciolarien, Pleurotomen ꝛc. Lamarck fonderte ſie ab, und bildete die Gattung Pyrula. So nahe ſie auch der Gattung Fusus ſteht, fo unterſcheiden ſich beide doch dadurch, daß bei den Birnſchne⸗ cken der Wirbel kurz iſt und die Erweiterung der letzten Windung ſich immer an ihrem obern Theil befindet, während bei den Spindeln der Wirbel einen geſtreckten Kegel bildet und die Erweiterung der letzten Windung entweder in der Mitte, oder unterhalb derſelben liegt.

Die Birnſchnecken haben eine birnfoͤrmige Geſtalt, und find glatt, queergeſtreift, gegittert, oder mit Queerreihen von Höckern. Der rechte Hand ift auſſen wie mit einem Wulſt eingefaßt, und die Spindel iſt ohne Falten. Mehrere Arten haben eine dünne, zerbrechliche Schale.

Es ſind die Birnſchnecken Bewohner des Meeres.

Abgebildete Arten ſind: Tab. 226. Fig. 4016. 4011. Pyrula canaliculata. Die hohlkehlige

Birnſchnecke. 5 | Fig, 4913, Pyrula elata. Die ausgebreitete Birn⸗ hecke. a 5 Fig. nec Pyrula ficoides. Die feigenähnliche Birn⸗ Near, > 5 ; Fig. 4016. 4017. Pyrula Rapa, Die ee AD.

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I 7 Ja

Birnschnecken 1 22

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Ltg. A010.

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Birnſchnecken. Tab. 226. Fig. 40I0-4011, 93 Tab. 226. Fig. 4010. 4011.

Die hohlkehlige Birnſchnecke. Pyrula canaliculata.

Pyrula testa pyriformi, ventricoso-tumida, tenui, laeviuscula, pal- lide fulva; anfractibus superne angulatis, supra planulatis, ad su- turam canali distinctis; anfractuum superiorum angulo crenulato; cauda longiuscula.

Gualtieri, Index test, tab. 47. fig. A.

Martini, Conchylienkabinet Bd. III. tab. 66. fig. 738—740. und tab. 67. fig. 742. 743.

Linné, Gmelin, Syst, nat. pag. 3544. No. 65, Murex ca- naliculatus.

Encyclopédie, meth. tab. 436. fig. 3.

Lamarck, Hist. nat, Tom. VII. pag. 137. No. ı. Pyrula canaliculata.

Martini hat am angeführten Orte, unter Fig. 742. 743. die einfar⸗ big röthlichbraune Varietät dieſer Birnſchnecke ſehr gut dargeſtellt; hier ſoll nun von der weißen Varietät, die er in der Fig. 738. 379. nur unvollkommen gezeichnet hat, eine Abbildung mit einigen Bemerkungen gegeben werden.

Die hohlkehlige Birnſchnecke hat eine birnförmige Geſtalt, iſt ziemlich leicht für ihre Größe, aber doch ſtärker und ſchwerer als die Feigen und be⸗ ſteht aus 6 Umgängen. Die Windungen ſind glatt, queergefurcht, am obern Ende mit einer vorragenden Kante und darüber flach umgeſchlagen. Sie find von einander durch einen breiten und tiefen Kanal getrennt, wodurch ſie das Anſehen von gethürmten Stockwerken erhalten. Die Kanten der obern Windungen ſind gekerbt, bei jungen Exemplaren auch die der letzten Windung. Die i oe Fläche über den Kanal iſt ebenfalls queengefurcht. Die letzte Windung iſt oben bauchig gewölbt, gegen die Mitte verfchmächtigt und hier am ſtärkſten gefurcht, und verläuft dann in einen mittelmäßig lan⸗ gen, etwas links und aufwärts gewendeten Schnabel. Die Mündung iſt oben weit, unten in eine lange Rinne geendigt; der rechte Rand iſt oben winklig; die Mündungshöhlung innen glatt.

Die Farbe iſt weiß, mit rothbraunen, unterbrochnen Längsflammen. Die Länge beträgt 3 Zoll 8 Linien. 3 tan

94 Birnſchnecken. Tab. 226. Fig. 4011-401.

Man muß unſere Birnſchnecke nicht mit der Pyrula spirata Lam. ver⸗ wechſeln, die von Martini im zten Bande tab. 6b. fig. 736. 757. abgebil⸗ det iſt. Die Pyrula spirata hat zwar auch ausgehöhlte Nähte, aber die Schale iſt ſchwerer, ſtark queergeſtreift, und die Windungen haben keine ſcharfe Kante, ſondern ſind oben abgerundet.

Tab. 226. Fig. 4012. 4013. Die ausgebreitete Birnſchnecke.

Pyrula elata. nob.

Pyrula testa ovato-pyriformi, glabra, solida, ventricosissima, infra medium valde coarctata, profunde excavata; spira brevi, retusa; cauda brevi, recurva; labro dilatato; columella violacea.

Von der ausgebreiteten Birnſchnecke erfcheint hier zum erſtenmal eine Beſchreibung und Abbildung. Das kaiſerl. Muſeum in Wien beſitzt ein ſchönes Exemplar, das als Bulla elata bezeichnet iſt. Dieſe Birnſchnecke hat eine ſtarke, glatte, oval⸗birnförmige, kurze, hie und da etwas bucklige Schale, die am Obertheil der letzten Windung aufgeblaſen⸗bauchig, darüber verflacht, unter der Mitte ſtark zuſammengezogen iſt und hier der Queere nach eine weite und tiefe Aushöhlung zeigt, die unten durch den ſehr kurzen, Fete an Schwanz geſchloſſen iſt. Der Wirbel iſt klein und ſtumpf und

eſteht aus 4 Umgängen. Der rechte Rand der Mündung iſt weit ausge: breitet und bogenförmig gekrümmt, und glatt. Die Spindel iſt durch die ſchon erwähnte Aushöhlung, die ſich unten von der Auſſenſeite der Schale ſchief in die Höhe 2 901 ebenfalls ausgebuchtet und die Aushöhlung iſt un⸗ ten durch eine ſchiefe Leiſte begrenzt. a i

Die Schale hat eine blaß röthlichgelbe Farbe, auf der letzten Windung Kl unregelmäßige rothbraune Längslinien. Die Spindel ift violett geht =, 1 5 i iR

Die Länge beträgt 2 Zoll, die Breite 1 Zoll 9 Linien.

„Es iſt dieſe Birnſchnecke durch ihre glatte, aufgeblaſene Schale, deren Länge nur wenig die Breite übertrifft, durch den erweiterten bogenfoͤrmigen rechten Mündungsrand, durch die queere Aushöhlung und die violette Spindel von allen andern Birnſchnecken leicht zu unterſcheiden.

Tab.

Birnſchnecken. Tab. 226. Fig. 4014-4015. 95 Tab. 226. Fig. 4014. 4015.

Die feigenaͤhnliche Birnſchnecke. Pyrula ficoides. Lam.

Pyrula testa ficoidea, cancellata, albo-lutescente, fasciis albis spa- diceo-maculatis cincta; striis transversis, majoribus, distantibus; spira brevissima, plano-retusa, centro mucronata; apertura viola- ceo-coerulescente. | |

Lister, Hist. Conchvl. tab. 750, fig. 46. Knorr, ragen Bd. VL tab. 27. fig. 7. Lamarck, Hist. nat. Tom. VII. pag. 142.

Die Schale ähnelt in der Geftalt einer Feige, iſt dünne und zerbrechlich, und beſteht aus fünf Windungen, von welchen die letzte die ganze Länge der Schale ausmacht, indem die vier Windungen des Wirbels in einer Ebene aufgerollt ſind, welche kaum, oder gar nicht über das Ende der vor⸗ letzten Windung vorragt, fo daß man die Schale auf den Wirbel ſtellen kann. Die letzte Windung verläuft nach vorn in einen mäßig langen, ſchief

ebogenen Schnabel und iſt durch zarte Längs⸗ und Queerſtreifen fein und

fehr regelmäßig gegittert und fühlt ſich deshalb rauh an. Unter den Queer⸗ ſtreifen laufen, ohngefähr in der Entfernung einer Linie voneinander, ſtär⸗ kere Streifen, ſo daß immer zwiſchen zwei ſtärkeren drei von den feinen lau⸗ fen. Die Queerſtreifen laufen oben ziemlich parallel mit dem obern Ende der letzten Windung, nach unten aber, auf dem ſogenannten Halſe, werden ie ſehr ſchief. Die Umgänge des platten Wubels find durch deutliche Aus⸗ kehlungen von einander getrennt. Die Mündung iſt weit und verlaͤuft nach unten in eine ſchief gebogene Rinne und iſt innen vollkommen glatt.

Die Farbe iſt hell bräunlichgelb, mit 5—6 ſchmalen weißen Binden, auf welchen kaſtanienbraune, unregelmäßige Flecken ſtehen. Die Mündung iſt blaß violett. g

Die Länge beträgt 2 Zoll 2 Linien; die Breite 1 Zoll 3 Linien.

Bei Linné gehörte dieſe Birnſchnecke zu feiner Bulla Ficus, aus wel⸗ cher Lamarck drei gut begründete Arten bildete, die er Pyrula reticula- ta, Ficus und Ficoides nannte. Der Vollſtändigkeit wegen wollen wir noch die Charakteriſtik der beiden erſten angeben. 5

7 2

96 Birnſchnecken. Tab. 226. Fig. 4014-4015.

Pyrula reticulata, testa ficoidea, vel ampullacea, cancel- lata, alba; striis transversis majoribus, distantibus; spira brevissi- ma, convexo-retusa, centro mucronata; apertura candida, |

Gualtieri, Ind. test. tab. 26 fig. M.

Seba, Thes. III. tab. 68. fig. 1.3. 4

Knorr, Vergnügen. Bd. III. tab. 23. fig. 1. Martini, Conchylienkabinet. Bd. III. tab, 66. fig. 733. Encyclopédie, tab. 432. [ig. 2.

Lamarck, Hist, nat. Tom. VII. pag. 141.

Hat ein ſehr regelmäßiges Gewebe. An jungen Exemplaren finden ſich auf den Queerſtreifen braune Flecken, die im Alter verſchwinden, fo daß dann die Schale einfarbig gelblich oder weiß iſt; die Mündung iſt weiß. Der ſehr kurze Wirbel bildet mit ſeinen convexen Windungen eine etwas vorſtehende Spitze. Der Hals iſt lang. Dieſe Art iſt die größte unter den eigentlichen Feigen. 5 9992

yrula Ficus, testa ficoidea, vel ampullacea, tenuissime de- cussata, griseo-coerulescente, maculis variis spadiceis aut violaceis adspersa; striis transversis majoribus confertissimis; spira brevi, conyexa, centro mucronata; fauce violaceo-coerulescente, Lister, Hist. Conchyl. tab. 751.

Bonanni, Recreat. 3. 18 15.

Rumph, Thes. imag. tab. 27. fie. K.

Petiver, Amb. tab. 6. fig. 9.

Gualtieri, Ind, test. tab. 26. fig. J.

D’Argenville, Conchyl. tab. 17. fig. O.

Favanne, Conchyl. tab. 23. fig. H. 5.

Seba, Thes. III. tab. 68. fig. 5. 6.

Knorr, Vergnügen. Bd. I. tab. 19 fig. 4

Martini, Conchylienkabinet. Bd. III. tab, 66. fig, 734. 735.

Encyclopédie, tab. 432. 10 1.

Lamarck, Hist, nat, Tom. VII pag. 141.

Der Hals iſt kürzer als bei der vorigen. Auf dem blaulichgrauen Grunde findet ſich eine Menge brauner Queerflecken und Queerſtriche. Die Mündung iſt violett. Das Netz iſt ſehr fein und eng gewebt. Der Wirbel mit feinen gewoͤlbten Windungen iſt a ebenfalls ſehr kurz, ſteht aber unter dieſen drei Arten von Feigenſchnecken am meiſten hervor. Durch das enge end den vorſtehenden Wirbel unterſcheidet ſich dieſe Art leicht von unſerer Pyrula ficoides. Au a +

Birnſchnecken. Tab. 226. Fig. 4016-4017. 97 F e

Die Ruͤben⸗Birnſchnecke. . Pyrula Rapa.

Pyrula testa pyriformi, anterius ventricosissima, solidiuscula, trans- versim striata, albido-rufescente; ultimo anfractu bifariam aut tri- fariam tuberculato; suturis impressis; spira brevi; cauda late um- bilicata, depressa, recurva.

Lister, Hist, Conchyl. tab. 894. fig. 14.

Knorr, Vergnügen Bd. V. tab. 21. lig. 2. Martini, Conchylienkabinet Bd. III. tab. 68. fig. 750—753. Linné, Gmelin, Syst. nat. pag. 3545. Murex Rapa. Encyclopédie, tab. 434. lig. I. a. b. Pyrula Rapa. Lamarck, Hist. nat. Tom, VL. Pag. 14%, Pyrula Rapa,

Martini hat vier Abbildungen von dieſer Art geliefert, wovon zwei eine Mißbildung und die beiden andern nur ein unanſehnliches Individuum darſtellen. Aus dieſem Grunde mag wohl Chemnitz in feinen hinterlaſſe⸗ nen Zeichnungen eine neue Abbildung gegeben haben, die nach einem ſehr großen und vollſtändigen Exemplar verfertigt wurde. Die eitirten Figuren in der Encyclopedie find ebenfalls nur mittelmäßig.

Da Martini dieſe Art ſchon ausführlich beſchrieben hat, ſo verweiſe ich auf das, was er darüber am angeführten Orte ſagt. Dieſe Birnſchnecke iſt ausgezeichnet durch ihren weiten Nabel, der nach auſſen von einer Reihe dachziegelförmig übereinander liegender Schuppen eingefaßt iſt. Das hier abgebildete Exemplar hat eine röthlichgelbe Farbe, die Mündung iſt weiß. Die Länge beträgt 2 Zoll 8 Linien, die Breite 2 Zoll 3 Linien.

Conchyliencab. 12ter Band. N Fur

93

| Turbinella, Turbine lte

Lamarck giebt folgende Merkmale für dieſe Gattung an: „Schale ke⸗ gel- oder faſt ſpindelförmig, an ihrem Grunde mit einem Kanal, auf der Spindel mit drei bis fünf gepreßten Queerfalten.”

Bei Linné ſtunden die meiſten dieſer Arten bei feiner Gattung Vo- luta, die andern bei Murex und eine, die Turbinella rustica, bei Bueci- num. Von den Voluten unterſcheiden fie ſich durch den Kanal, und von den Stachelſchnecken, auffer ihren Falten an der Spindel, durch den Mans gel an Wulſtreihen. Am nächſten ſtehn ſie den Faſciolarien, und der ganze Unterſchied beider Gattungen beſteht darinnen, daß die Spindelfalten bei den Turbinellen horizontal, bei den Faſciolarien aber ſehr ſchief laufen. Da indeß bei mehrern Arten die Richtung der, Falten es zweifelhaft macht, zu welcher Gattung man ſie reihen will, ſo wäre es am zweckmäßigſten aus bei⸗ den nur eine einzige Gattung zu bilden. Um indeß Verwirrungen vorzubeu⸗ gen, habe ich dieſe beiden Gattungen, fo wie fie Lamarck aüfgeſtellt hat, getrennt gelaſſen.

Abgebildete Arten ſind:

Tab. 227. Fig 4018. Turbinella clavata, Die Keulen⸗Turbinelle. Fig. 4019. 4020. Turbinella filosa. Die Faden⸗Turbinelle. Fig. 4021. a. b. Turbinella recurvirostra. Die krummſchnäb⸗ lige Turbinelle. x a Fig. 4022. a. b. Turbinella Infundibulum. Die Ananas⸗Turbinelle. Fig. 4025, 4024. Turbinella craticulata. Die roſtige Turbinelle. Fig. 4625. 4026. Turbinella Nassatula. Die violettmündige Turbinelle. f

Tab.

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Turbinellen. Tab. 227. Fig. 4018. 99 Tab. 227. Fig. 4018. Die Keulen⸗Turbinelle.

Turbinella clavata. nob.

Turbinella testa clavata, ponderosissima, alba; ultimo anfractu superne angulato, noduloso; spira brevi, mucrone paryo termina- ta; cauda longiuscula; columella quadriplicata.

Die Schale hat eine bauchig Feulenförmige Geſtalt und iſt auſſerordent⸗

lich ſchwer und dick. Die letzte Windung iſt glatt, mit zahlreichen Längs⸗ ſtreifen, die von den neuen Schalenanſätzen herrühren; unten verläuft ſie in einen ziemlich langen ſtarken Schwanz; oben iſt ſie umgebogen und die Kante trägt kleine ſtumpfe Knoten. Der Wirbel beſteht aus 7 Windungen, die beiden äuſſerſten find conver, in die Höhe gerichtet und bedecken, wie dies auch bei der letzten Windung der Fall iſt, mit ihrem obern Ende die Baſis der vorhergehenden; die oberſten Windungen bilden einen kurzen, vorra⸗ genden, ſtumpfen Zopf. Die Umgänge des Wirbels ſind unten knotig und ihre Nähte ſind wellenförmig ausgebogen. Die Mündung verläuft unten in einen ziemlich langen tiefen Kanal; der rechte Rand iſt durch die Kante der Auſſenſeite oben winkelig; die Spindellippe iſt breit umgeſchlagen, un⸗ ten etwas in die Höhe gerichtet und trägt vier Queerfalten, wovon die drei obern ſehr ſtark und weit vorragend ſind. Die Mundhöhlung, ſo wie der - Kanal ift glatt und glänzend. Unten, ohngefähr an der Mitte des Kanals befindet ſich noch eine ſchmale Nabelfurche. .

Auſſen ſind dieſe Schalen mit einer dicken, ſchieferigen, braunen Ober⸗ haut überzogen, nach deren Wegnahme man erſt findet, daß die ganze Schale eine glaͤnzend weiße Farbe, wie Elfenbein, zeigt. Die Spindellippe fällt ins blaß Sleifchfarbene, ſonſt iſt die Mündung weiß. 55

Die Länge beträgt 4 Zoll, 2 Linien; die Breite 2 Zoll, 4 Linien. Sie kann nicht verwechſelt werden mit der Turbinella Rapa La m., indem dieſe unbewehrt iſt, keinen gezopften Wirbel hat, ihr Schwanz ſehr kurz und queergeſtreift iſt und die Spindel nur drei deutliche Falten, und eine falſche am Anfange des Schwanzes zeigt. Die Turbinella Pyrum

La m. hat zwar ebenfalls einen gezopften Wirbel, aber er iſt länger vorge: zogen, ſo wie überhaupt die ganze Geſtalt geſtreckter iſt, der Schwanz iſt lin- ger und ſtark queergeſtreift und die Schale iſt gefleckt.

N 2 Tab.

100 Turbinellen. Tab. 227. Fig. 4019-4021. Tab. 227. Fig. 4019. 4020. Die Faden⸗Turbinelle.

Turbinella filos a. nob.

Turbinella testa fusiformi-turrita, longitudinaliter turgido-plicata, alba; costellis transversis, filiformibũs, castaneis cineta; cauda perforata, recta; columella plicis obsoletis.

„Die Schale ift ſpindelförmig gethürmt und befteht aus 10 ſtarken, ge wölbten Windungen, die in eine ſtumpfe Spitze auslaufen. Ueber alle Windungen laufen ſtarke, aufgetriebene, gewölbte Längsfalten, die von der Wirbelſpitze an über die ganze Schale ſich erſtrecken, ausgenommen den Schnabel, wo ſie nicht mehr ſichtlich ſind. Der Queere nach legen ſich über alle Windungen feine ſcharfe, vorſpringende Rippen, wie zarte Drathfäden herum, wiſchen welchen jede Sa ausgehöhlt iſt. Auf dem Schnabel laufen fünf ſolche fadenförmige Rippen, die hier aber ſtärker und höher werden und dadurch tiefe Auskehlungen zwiſchen ſich bilden. Auſſerdem findet man weder Längs⸗ noch Queerſtreifen. Der Schnabel, in welchen die letzte Win⸗ dung verläuft, macht auſſen faſt die Hälfte derſelben aus. Die Mündung iſt oval, und verläuft im Schnabel in einen Kanal; der rechte Rand iſt in⸗ nen gefurcht, die Spindellippe iſt umgelegt, trägt 5 wenig ſichtliche Falten und iſt unten durchbohrt.

Die ganze Schale iſt weiß, das in den Zwiſchenraͤumen der Längsfal⸗ ten ins lichte Bräunliche fällt; die erhabenen Queerfäden find kaſtanien⸗ braun; die Mündung iſt weiß. |

Ihre Länge beträgt 1 Zoll, 11 Linien; die Breite 10 Linien. Tab. 227. Fig. 4021. a. b. Die krummſchnablige Turbinelle.

Turbinella recurvirostra. hob.

Turbinella testa fusiformi-turrita, longitudinaliter plicata, transver- sim costata, fulvo-lutescente; plicis rubro-ferrugineis, costellis al- IS;

Turbinellen. Tab. 227. Fig. 4012. a. b. 101

bis; cauda longa, depressa, tricarinata, recurva, profunde umbi- licata. |

Die Schale ift ſpindelförmig gethürmt, in der Mitte fehr erweitert und beſteht aus eilf Windungen, von welchen die letzte mit ihrem langen Kanal die eine Hälfte und der in eine Spitze allmählig auslaufende Wirbel die an⸗ dere Hälfte der Länge ausmacht. Alle Windungen bilden in der Mitte einen Winkel, indem ſie ſich von ihrem untern Ende an etwas gegen die Mitte zu erweitern und dann ſchnell verſchmälern. Der Länge nach laufen über die⸗ ſelben ſtarke und abgerundete Wulſte, die auf der untern Hälfte jeder Windung ſtark hervortreten, auf der obern ſich verflachen und deren ſich auf jedem Umgange ſieben finden. Der Queere nach legen ſich über alle Windungen ſchmale, vorſpringende Rippen, die auf den Längswulſten ſtär⸗ ker vortreten, ſtark zuſammengedrückt und dadurch ſchneidend ſind. Es finden ſich von dieſen Queerrippen auf jeder Windung drei und auf der letz⸗ ten vier deutliche, und über dieſen noch eine oder zwei minder ſichtliche. Die obere, Hälfte jedes Umgangs hat keine Queerrippen. Die letzte Windung ver⸗

N h ſich nach unten plötzlich und verläuft in einen langen Schwanz. Die⸗ er Schwanz iſt von oben nach unten zuſammengedrückt, an ſeinem Vorder⸗ ende in die Höhe und links gewendet, ſchief abgeſchnitten, und von drei ſtar⸗ ken, ſchiefen, oben ſchneidenden Rippen umwunden. Die Mündung iſt rundlich⸗oval und verläuft in einen glatten, tiefen und nach der Richtung des Schwanzes gekrümmten Kanal. Der rechte Rand iſt dünne, ſcharf und ekerbt; die Spindellippe 10 glatt und glänzend, innen mit drei ſchwachen Queerfalten und bildet in ihrem weitern Verlauf die eine Wand des Kanals. Charakteriſtiſch iſt der weite und tiefe Nabel, der ſich unten an der linken Seite des Kanals findet.

Die Farbe iſt hell orangegelb, die Längswulſte ſind dunkel braunroth; die Queerrippen weiß. Die ganze Mündung iſt ſchön orangegelb, an der innern Seite der rechten Lippe röthlich geſtrichelt.

3 17 Länge beträgt 2 Zoll, 5 Linien; die Breite etwas über einen

Ol.

Sie unterſcheidet ſich von allen Arten von Turbinellen, die ihr zu⸗

nächſt ſtehen, ſchon durch ihren gekrümmten, flach gedrückten und tief⸗ genabelten Schwanz.

= Tab,

102 Turbinellen. Tab. 227. Fig. 4022. a. b. Tab. 227. Fig. 4022. a. b.

Die Ananas⸗Turbinelle. Turbinella Infundibulum. Lam.

Turbinella fusiformi-turrita, angusta, longitudinaliter plicata, trans- versim striis elevatis circumdata, fulva, rubro-striata; cauda um- bilicata; apertura alba. N

Lister, Hist. Conchyl. tab. gal. lig. 14. Bonanni, Recreat. 3. fig. 104. Seba, Thes. III. tab. 50. fig. 54. a Martini, ee e Bd. IV. pag. 143. Vign. 39. fig. un ag. 154. Eco tab. 424. lig. 2 Fusus Infundibulum. Linne, Gmelin, Syst. nat. pag. 3534.— Murex Infundibulum, Lamarck, Hist, nat. Tom, VII. pag. 109. Turbinella In- fundibulum.

Martini hat auf der 3gten Vignette eine unvollkommene Zeichnung dieſer ſeltenen Turbinelle geliefert, die daher durch eine beſſere, von ei⸗ nem ſchönen Exemplar genommene vertauſcht werden ſoll. f

Die Schale iſt ſpindelförmig, gethürmt, geſtreckt, ſchmalbauchig und beſteht aus neun Windungen; die letzte Windung mit dem Schwanze bildet die eine Hälfte und der in eine ſtumpfe Spitze auslaufende Wir⸗ bel die andere Hälfte der Schalenlänge. Leber alle Windungen laufen ſtarke abgerundete Längsrippen, deren ſich auf jedem Umgange ſieben finden, fo daß ich nicht verſtehe, warum Lamarck von einer testa multicostata redet, während fie doch nicht mehr Längsrippen, als die anverwandten Arten hat. Ueber die ganze Schale von einem Ende zum andern erſtrecken ſich eine Menge ſchmaler, ſcharfer, erhabener Streifen, welche die Schale wie mit Schnüren umwinden. Die letzte Windung iſt nur wenig gewölbt und endigt ſich in einen geraden, breiten, ſtarken, ſchief abgeſtutzten Schwanz. Die Mündung iſt ſchmal, länglich ⸗oval und verläuft in einen Kanal, der etwas länger, als dieſelbe iſt; der rechte Rand iſt innen geſtreift; die Spindellippe ift umgelegt, trägt zwei deutliche Falten und eine minderſichtliche, und bildet in ihrem weiteren Verlauf die eine Wand des glatten Kanals. An ſeiner linken Seiten⸗

wand zeigt dieſer Kanal einen weiten Nabel. Di f ie

Turbinellen. Tab. 227. Fig. 4022. a. b. 4024. 103

Die Farbe ift röthlichgelb, mit braunrothen Queerſtreifen; die Mün⸗ dung iſt weiß. 1 a f 2

Die Länge beträgt 3 Zoll; die Breite 13 Linien.

Von den Arten, die ihr zunächſt ſtehen, unterſcheidet ſie ſich ſchon hurch ihren ſchmalen, geſtreckten Bau.

Tah, 227 is 4023. 4024. Die roſtige Turbinelle. Turbinella craticulata. Lam.

Turbinella testa subturrita, crassa, longitudinaliter costulata, transversim sulcata, alba, aut fulvo rufescente; costellis obtusis obliquis rubro-castaneis; cauda brevi; labro dentato.

Lister, Hist. Conchyl. tab. gig. fig. 13. et tab. 967. fig. 22. Seba, Thes. III. tab. 50. fig. 55..56. et tab. 51. fig. 31. 32. Knorr, Vergnügen Bd. II. tab. 3. lig. 6.

Linné, Syst. Nat. Edit. 12. Pag. 1224. Murex craticulatus. Martini, Conchylienkabinet Bd. IV. tab. 149. fig. 1382. 1383. Gmelin, Syst. Nat. pag. 3554. Murex craticulatus.

3454. Voluta craticulata. Encyclopédie, tab. 429 fig. 3. a. b.—Fasciolaria craticulata. Lamarck, Hist. nat. Tom. VIL pag. 109. Turbinella craticulata.

Lb.] Var. costellis albis, interstitiis maculis rubiginosis biseriatim tessellatis. Unſere Abbildung. Fig. 4023. 4024.

Von der am gewöhnlichſten vorkommenden Varietät a. hat ſchon Martini eine Abbildung gegeben. Sie hat eine weißliche Farbe und ihre Längsfalten ſind rothbraun. Eine mit ihr in der Geſtalt überein⸗ ſtimmende, durch die Färbung aber verſchiedene Turbinelle, habe ich hier als die zweite Abänderung aufgeführt, von der nun die nähere Be⸗ ſchreibung folgen ſoll. f RR

Die Schale iſt kurz, ſpindelförmig, ſtark und ſchwer, und beſteht aus 8 gewölbten Windungen, die durch deutliche Nähte getrennt ſind und an Größe nur allmählich abnehmen. Ueber alle Windungen laufen erhabene, ſtumpfe, etwas ſchief gedrehte Längsfalten, welche von vielen Queerfurchen durchſchnitten werden. Die Mündung verläuft unten in einen kurzen, etwas ſchief gewendeten Kanal; der rechte Rand i - ickt,

104 Turbinellen. Tab. 227. Fig. 4024-4026.

dickt und trägt einwärts mehrere ſtarke Zähne, die ſich in der Höhlung als Längsſtreifen verlieren. Die Spindellippe iſt als ein dünnes Blatt um⸗ gelegt, bildet unten einen ſchmalen Nabel, trägt ziemlich tief innen einige undeutliche Queerfalten und zeigt nach auſſen noch i bis ſechs Queer⸗ falten, die durch die vom Schwanze herlaufenden erhabenenen Queer⸗ ſtreifen der dünnen Spindelplatte eingedrückt worden find. 5

Der Grund iſt weiß, auf der letzten Windung finden ſich in den Zwiſchenräumen der Längsrippen drei Queerreihen von viereckigen roth⸗ braunen Flecken; auf den übrigen Windungen zeigen ſich nur zwei Rei⸗ hen ſolcher Flecken, die ebenfalls in den Zwiſchenräumen liegen und an die Ränder geſtellt ſind. f | 905 |

Die Länge beträgt 14 Linien, die Breite 7 Linien.

Tab. 227. Fig. 4025. 4026. | Die violettmuͤndige Turbinelle.

Turbinella Nassatula. Lam.

Turbinella testa subturrita, longitudinaliter costata, transversim sulcata, alba, interstitiis fusco-luteis; cauda brevissima; labro stria- to; apertura roseo-violacescente.

Lamarck. Hist. nat. Tom. VII. pag. 110.

Die Schale iſt kurz ſpindelförmig, dick, mit erhabenenen, ſtarken, ſtumpfen Längsrippen, die nur durch ſchmale Zwiſchenräume getrennt ſind und von einer Menge tiefer Längsfurchen durchſchnitten werden. Sie beſteht aus 7—8 Windungen, die nur allmählig an Größe abneh⸗ men und gewölbt ſind; die unterſte verläuft in einen ſehr kurzen Schwanz. Die n eee ſich in einen ſehr kurzen Kanal; der rechte Rand iſt innen geſtreift, da, wo er ſich mit dem linken vereinigt, finden ſich wei ſtarke Falten; die Spindellippe iſt umgeſchlagen und trägt in der Rehe des Kanals drei horizontale Falten. ;

Die Längsrippen find weiß, ihre Ziſchenräume bräunlichgelb, auf ſerdem hat die letzte Windung noch drei Queerbinden von derſelben Far⸗ be, von welchen die oberſte auch noch auf einigen folgenden Windungen ſichtlich bleibt. Die ganze Muͤndung iſt ſchön lilafarben.

Die Länge beträgt 10 Linien; die Breite 5 ı/2 Linien.

Fas-

105

Fasciolarıa. Fasciolarie.

Eine von Lamarck neu errichtete Gattung, die er durch folgende Merk⸗ male beſtimmt: „Schale ſpindelförmig, am Grunde mit einem Kangl, ohne beſtändige Wulſtreihen; auf der Spindel, nahe am Kanal, zwei oder drei ſehr ſchiefe Falten.“ 1 le

Lamarck hat dieſe Gattung aus einigen Arten von Linné's Murex gebildet. Brugiere hatte fie mit den Spindelſchnecken vereinigt, mit welchen ſie auch in der Geſtalt überein kommen, durch ihre Spindelfalten aber davon getrennt werden müſſen. Dagegen ſind ſie am ſchicklichſten mit der Gattung Turbinella zu vereinigen, von welcher ſie ſich nur dadurch unterſcheiden, daß ihre Spindelfalten ſehr ſchief laufen. ;

Abgebildete Art:

Tab. 227, Fig. 4027. 4028. Fasciolaria tuberculata. Die höderige 5 Faͤsciolarie.

Tab. 227. Fig. 4027. 4028. Die hoͤckerige Fasciolarie. Fasciolarıa tuberculata. nob. Fasciolaria testa fusiformi-turrita, nodulifera; nodis postice in pli-

cam terminatis, albis, interstitiis cinereo-coerulescentibus; cauda breyi; labro intus sulcato.

Lamarck, Hist. nat. Tom. VII. pag ı21. Fasciolaria ta- rentina. a

Die Schale hat eine ſpindelförmige, gethürmte Geſtalt und beſteht aus

8 Windungen, die ſtark von einander abſetzen. Die letzte Windung iſt

Conchyliencab. 1Xter Band. O oben

106 Fasciolarie. Tab. 227. Fig. 4027-4028.

oben bauchig, unten in einen mittelmäßig langen Schnabel geendigt; am obern Ende trägt ſie eine Kante, auf welcher 7—8 erhabene Knoten ſte⸗ hen, die nach unten zu in ſtarke, glatte Falten auslaufen, die ſich am Schnabel verlieren. Auſſerdem laufen noch über die letzte Windung ſchwa⸗ che Queerſtreifen, die am deutlichſten auf dem Schnabel zu ſehen ſind. Bei den Windungen des Wirbels ſtehn die ſtarken Knoten ohngefähr in der Mitte und verlaufen bis an ihr unteres Ende in ſtarke glatte Falten. Die Mün⸗ dung iſt oben ziemlich weit, unten in eine Rinne verlaufend; der rechte Rand iſt oben winklig, nach auſſen glatt, aber weiter innen ſtark geſtreift; en in der Mitte etwas ausgeſchweift und trägt drei ſchwache ſchiefe alten.

Die Schale iſt mit einer dünnen olivengelben Oberhaut überzogen: wird dieſe weggenommen, ſo ſieht man die milchblaue Farbe, die den Grund der Schale ausmacht; die Knoten ſind weiß. Die Mündung iſt innen grau⸗ lich vislett, mit Rothbraun untermiſcht; der rechte Rand iſt innen an ſei⸗ nem 1905 vordern Theil weiß; die Spindel iſt oben graulich-violett und unten weiß.

Ihre Länge beträgt 1 Zoll, 5 Linien; die Breite 8 Linien. 5

Lamarck giebt den Meerbufen von Tarent als Wohnort an. Profeſſor Schubert und ſeine Reiſegefährten haben ſie in Menge an der Küſte von Neapel gefunden, woher ich auch viele Exemplare vor mir liegen habe. Es iſt dieſe Fasciolarie auf der letzten Windung allerdings queer geftreift, ob⸗ ſchon nur ſchwach, und nicht gänzlich glatt, wie Lamarck angiebt.

Cyp-

107

Cypraea.

Porzellanſchnecke.

Die Gattung der Porzellanſchnecken iſt eine höchſt natürliche, daher in neuerer Zeit dieſelbe ihre alten Grenzen behalten hat. Die Beſtimmung der Arten iſt dagegen ſchwieriger, beſonders da die Schalen in den verſchiedenen Altersperioden hinſichtlich der Geſtalt und Färbung beträchtlich differiren. Man muß nämlich bei jeder Porzellanſchnecke drei verſchiedene Perioden ihres Wachsthums unterſcheiden: 1.) Die Periode ihrer frühſten Jugend, in dieſer ift die Schale noch ſehr unvollkommen, und gleicht einem dünnſchaligen Kegel; die Mündung iſt erweitert, beſonders vorn, iſt nicht gezähnt und der rechte Rand iſt ſcharf; fie hat alſo noch nicht alle charak⸗ teriſtiſchen Kennzeichen der Gattung. b

2.) Die mittlere Periode des Wachsthums, in dieſer trägt die Schale die Charaktere der Gattung, aber ſie iſt noch dünne, ihr Wir⸗ bel, obſchon ſehr klein, ragt hervor, und ſie hat nur die erſte Lage von der Schalenſubſtanz, die mit eigenthümlichen Farben bezeichnet iſt.

3.) Die Periode ihres vollendeten Wachsthums, die Schale iſt nun dicker, oval, oben gewölbt, unten verflacht, der Wirbel iſt faſt ganz verborgen; eine zweite Lage von Schalenſubſtanz hat ſich darüber ge⸗ legt, deren Farben von denen der erſten Lage abweichen.

Man muß auf dieſe drei Alterszuſtände ſorgfältig Acht geben, damit man nicht Altersvarietäten für beſondere Arten anſieht; ſo iſt z. B. die Cypraea amethystea nur die unvollſtändige Schale von der C. Histrio, und die C. squalina die von der C. Lynx.

f Abgebildete Arten: Tab. 228. Fig. 4029. 4050. Cypraea otahitensis, Die otaheitiſche 5 Porzellanſchnecke. f

Fig. 4031, Cypraea Turdus. Die Droſſel-Porzellanſchnecke. Fig. 4032. 4033. Cypraea ovulata. Die eiförmige Porzellanſchnecke. Fig. 4034. 4035. Cypraea Nucleus, Die körnige Porzellanſchnecke. Fig. 4056. 4037. Cypraea Coccinella. Die Coccinell⸗Porzellanſchnecke. Fig. 4038. 4039. Cypraea Oryza. Die Reiskorn⸗Porzellanſchnecke. Fig. 4040. Cypraèa 19 8 Die Seelaus⸗Porzellanſchnecke.

2

aD,

108 Porzellanſchnecken. Tab. 228. Fig. 4030-4031. Tab. 228. Fig. 4029. 4030. Die otaheitiſche Porzellanſchnecke.

Cypraea otahitensis.

Cypraea testa ovato-oblonga, immarginata, rubro-fusca, macula dörsali albida; lateribus cinereis, albo-lineatis; fauce albida.

Martyns, Univers. Conchyl. I. tab. 14. Cypraea carneola.

Die Schale ift gewölbt⸗eiförmig, ſtark und ihre Seiten bilden keinen vorſtehenden Rand. Die Farbe iſt dunkel⸗rothbraun, hie und da mit lich⸗ tern Stellen; auf dem Rücken findet ſich, längs der Mitte hin, ein gelb⸗ lich weißer Längsſtreif. Die Seiten fallen ins Grauliche und ſind mit einer Menge feiner, ſenkrechter, weißer Längslinien bezeichnet. Die untere Seite 10 e e eben fo die Zähne. Die Innenſeite der Mund-

öhle iſt weiß. |

Ihre Länge beträgt beinahe 2 Zoll. 8

Martyns hat zuerſt dieſe fehr ſeltene Porzellanſchnecke abgebildet; Lamarck hat ſie nicht geſehen und deshalb in ſeinem Werke auch nicht auf⸗ genommen, obſchon ihm die Figur von Martyns bekannt war. Gmelin“) citirt dieſe Abbildung bei der Cypraea Carneola, Zu dieſer kann aber uns ſere Porzellanſchnecke nicht gerechnet werden, da die Carneola fleiſchfarbige Queerbinden, eine violette Mündung und auf den grauen Seiten keine Längslinien, fondern nur weiße Punkte hat. 90

Nach Martyns findet ſich dieſe Porzellanſchnecke auf Otaheiti.

Tab. 228. Fig. 4031.

Die Droſſel-Porzellanſchnecke. Cypraea Tur dus. LA

Cypraea testa ovato-yentricosa, turgida, alba; punctis fulvis inae- qualibus sparsis; apertura basi dilatata. i

Encyclopédie, tab. 355. fig. 9.

a-

) Syst. nat. pag. 5400. No, 7.

2 ü or zellanſehnecken (See,

, 228.

Fa HER

5 ch \

Porzellanſchnecken. Tab. 228. Fig. 4031-4035. 109 Lamarck, Hist. nat. Tom, VII. pag. 392. Cypraea Tur-

dus. Die Schale iſt oval, gewölbt, aufgetrieben, glatt; die Mündun iſt unten erweitert. Der Rücken iſt hell blaulichweiß, und mit ech chen, ungleichen Punkten beftreut. Die untere Seite ift weiß. Ihre Länge beträgt etwas über 12 Linien. Der Wohnort iſt unbekannt.

Tab. 228. Fig. 4032. 4033. Die eifoͤrmige Porzellanſchnecke.

Cypraea ovulata. Lam. Cypraea testa ovato-ventricosa, tenui, alba; labro extus margina- to; apertura laxissima; dentibus columellae minimis. Encyclopédie, tab. 355. fig. 2. a. b. Lamarck, Hist. nat. Tom. VII. pag. 398.— Cypraea ovulata. Die Schale iſt eiförmig, bauchig⸗gewölbt, glatt und glaͤnzend, dünne, durchſcheinend; der linke Rand eingerollt, der rechte auſſen mit einem ſtar⸗

ken Saum umgeben. Die Mündung iſt weit geöffnet, der rechte Rand trägt starke, die Spindellippe aber nur ſehr kleine Zähne. a

Die ganze Schale hat eine milchweiße Farbe. Ihre Länge beträgt 8 Linien; die Breite 6 Linien. Der Wohnort iſt unbekannt.

Tab. 228. Fig. 4034. 4035. Die koͤrnige Porzellanſchnecke. Cypraea Nucleus. Lin.

Cypraea testa ovata, subrostrata, marginata, alba, dorso granosa: granis costellis transversis conjunctis; ventre costellis ie. Rumph, Mus. tab. 39. fig. J. Petiver, Amb. tab. 16. fig. 11. und Gaz. tab, 97. lig. 12.

Gual-

110 Porzellanſchnecken. Tab. 228. Fig. 4034-4035.

Gualtieri, Ind. test. tab. 14. fig, O. R. S. D’Argenville, Conchyl. tab. 18. fig. V. Favanne, Conchyl. tab. 29. fig. O. ı. Knorr, Vergnügen. Bd. IV. tab. 17. fig. 7. Born, Test. Mus. tab, 8 fig. 17. / Linne, Gmelin, Syst. nat. pag. 3418.— Cypraea Nucleus. By tab. 355: he, 2. Lamarck, Hist. nat. Tom, VII pag. 400. Cypraea Nucleus. Unſere Abbildung. [b.] Var. testa depressiuscula, albo-violacescente. Lamarck, I. c. Var. b.

Die Schale iſt oval, gewölbt, ſtark, an beiden Seiten mit einem Saum umgeben, und die beiden Enden bilden einen kurzen Schnabel. Ueber den Rücken läuft der ganzen Länge nach eine ſtarke Furche, die nicht in der Mitte, ſondern etwas mehr auf die rechte Seite zu liegt. Ueber denſel⸗ ben laufen der Queere nach ſchmale Rippen, die hie und da einfach gablig ſich zertheilen, in der Rückenfurche unterbrochen ſind, und auf welchen vie⸗ le, an Größe ungleiche, runde Körner ſtehen. Die untere Seite der Schale ficht Fi Menge ſchmaler, ſcharfer Queerrippen, die tiefe Furchen zwiſchen ich faſſen. .

„Die ganze Schale iſt gelblich, oder weiß, in der von Lamarck an⸗ geführten Varietät b. ins Violette fallend.

Ihre Länge beträgt 11 Linien, doch giebt es auch Exemplare, die um 2 Linien länger find. ,

Mann findet die körnige inder im oſtindiſchen Ocean und im ſtillen Meer. Die Varietät b, findet ſich, nach Lamarck, an den Küſten von Otaheiti, wo man Halsbänder daraus macht.

Lamarck hat mit Recht eine von Gmelin und Martini zu dieſer Art gerechnete Porzellane davon getrennt, und fie Cypraea limacina ge: nannt. Ihre Charaktere ſind folgende:

raea limacina testa ovato-oblonga, cinereo-violacea vel fuscata, granis albis separatis adspersa; extremitatibus auran- tiis; rima fulva.

Lister, Hist. Conchyl. tab. 708. fig. 58. Regenfuß, Conchyl. I. tab. 12. fig. 75.

Martini, Conchylienkabinet. Bd. I. tab, 29. fig, 312. Lamarck, Hist. nat. Tom. VII. pag. 400.

Sie

Porzellanſchnecken. Tab. 228. Fig. 4035-4037. III Sie iſt in vielen weſentlichen Stücken von der vorigen Art verſchieden.

Ihre Geſtalt iſt geſtreckter, die Körner ſind durch keine Queerrippen ver⸗ bunden, die Queerfalten des Bauches erſtrecken ſich nicht bis an feine Auf. ſern Ränder, die beiden Enden ſind orangegelb und die Mündung etwas

heller gelb. Tab. 228. Fig. 4036. 4037. Die Coccinell-Porzellanſchnecke.

Cypraea Coccinella. Lam.

Cypraea testa ovato-ventricosa, albido-fulya aut rubella; striis transversis laevibus; linea dorsali nulla; labro longiore, extus margimato.

Lister, Hist. Conchyl. tab. 707. fig. 57. _

Martini, Conchylienkabinet. Bd. I. tab, 29. fig. 309, Encyclopedie, tab, 356. fie. ı.b.

Lamarck, Hist. nat. Tom. VII. pag. 404. Cypraea Coccinella.

Martini hat zwar ſchon eine Abbildung geliefert, indeß iſt dieſe fo übel gerathen, daß ich nur aus der Beſchreibung dieſelbe als zu dieſer Art gehörig erkannt habe. Da er auch die folgende Art dazu rechnet, ſo habe ich es überhaupt für nöthig gefunden, die unter Cypraea Pediculus zufams men gefaßten drei Arten genauer auseinander zu ſetzen. g

Die Schale unſerer Porzellanſchnecke iſt kurz oval, bauchig gewölbt, und hat eine Mengeglatter, hervorſtehender Queerſtreifen, die auf dem ſehr converen und ſchmalen Rücken einfach ſich finden, nach den Seiten herab

äufig gablig getheilt find. Die Rückenfurche fehlt, daher laufen dieſe Queer⸗ ſtreifen ohne Unterbrechung über die ganze obere Seite der Schale hinweg; ſie ſetzen ſich ebenfalls auf der Unterſeite bis an die innern Mündungsränder fort. Die rechte Lippe iſt länger als die linke und bildet nach auſſen einen

etwas vorſpringenden Saum. 0

Von Farbe iſt die Mehrzahl meiner Exemplare roſenfarben, der rechte Lippenſaum, fo wie die ganze Unterſeite find weiß; nur einige wenige Exem⸗ plare haben undeutliche braune Flecken. Lamarck kennt auch noch anders efärbte, denn er ſagt: die Schale iſt graulich, fahl, oder roſenfarben, bald braungefleckt, bald ungefleckt. 75 f Ihre

112 Porzellanſchnecken. Tab. 228. Fig. 4037-4039.

| Ihre Länge beträgt, wie in vorliegender Figur, 6 Linien, die meiften ſind aber viel kleiner. | g Profeſſor Schubert hat eine Menge dieſer Porzellanſchnecken an den italieniſchen Küſten gefunden, doch gehören dieſelben unter die kleineren Exemplare. Lamarck hat zuerſt mit gutem Grunde dieſe Art von der Cypraea Pediculus abgefondert, denn die Cypraea Coccinella hat Feine Rückenfurche, und ihre Queerſtreifen find ganz glatt und ohne Körner.

Tab. 228. Fig. 4038. 4039.

Die Reiskorn-Porzellanſchnecke. Cypraea Oryza. Lam.

Cypraea testa ovato-globosa, immarginata, nivea; striis tenuissi- mis transyersis laeyıbus; linea dorsali impressa; rimae labiis subaequalibus.

Rumph, Mus. tab. 39. fig. P.

Petiver, Amb. tab. 16. 5 22.

Gualtieri, Ind, test. tab. 14. lig. P.

Adanson, Senegal. tab. 5. fig. 3. Le bitou.

Lamarck, Hist. nat, Tom, VII. Pag. 403.— Cypraea Oryza.

Unſere Abbildung. 6 [b.] Var. minima, fusca. 5

Lamarck, I. c. Var. b.

Die Schale iſt oval, kugelig; die Seiten haben keinen vorſpringenden Saum, ſondern ſind abgerundet. Auf der Mitte des Rückens findet ſich eine deutliche Laͤngsfurche, die aber nicht bis an die beiden Enden der Schale reicht. Ueber die ganze Schale laufen von den innern Mündungsrändern an eine große Menge ſehr feiner und glatter Queerſtreifen, die in der Rü⸗ ckenfurche nicht aufhören, ſondern dieſelbe durchſetzen. Die beiden Lippen find faſt von gleicher Größe. f f f

Die ganze Schale iſt ſchön weiß, und immer ohne Flecken. Die Varie⸗ tät b. iſt